Milchlinge - an und auf Kiefer

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  • Hallo,
    nachfolgenden Milchling hatte ich auch am 10.11. im Bienwald / Südpfalz gefunden. In dem Mischwald mit viel Eiche war dieser immer an die sehr lokal begrenzten Stellen mit Kiefer gebunden. Auffällig war, dass er nicht nur auf dem Boden, sondern auch an toter und auch lebender Kiefer gewachsen ist. So etwas hatte ich bisher bewusst bei einem Milchling noch nicht gesehen.


    Vor den Bildern noch ein paar Merkmale:
    Höhe 3 - 4 (6) cm, Duchmesser Hut 2 - 4 (6) cm
    Stiel auffällig rötlich überhaucht, hohl, Hut graubraun
    Milch wässrig hell, nicht verfärbend, Geschmack mild


    Bestimmungsversuche brachten leider nichts was passt, wenn die Merkmale +/- schlüssig waren, war nichts von Pinus angegeben, Pinus-Begleiter stimmen von den Merkmalen nicht. Vielleicht hat ja jemand an hand der Bilder eine Idee:


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Das Mycel des Pilzes kann auch altes, morsches Totholz durchzeihen oder in der Rinde eines lebenden Baumes hochwachsen. Wenn der pIlz der Ansicht ist, daß das geeignete Plätze zur Fruchtkörperproduktion sind, dann werden an solchen Stellen eben auch Primordien angelegt.


    Oft gesehen habe ich ein solches Verhalten schon bei Lactarius subdulcis (Süßlicher Buchenmilchling), bei einigen Täublingen und natürlich bei einer ganzen Reihe an Boletales.


    Dein Milchling...
    Irgendwo vermute ich einen Fehler. Entweder beim Standort (dann wäre es ein Laubbaumbegleiter) oder beim Geschmack oder bei den verfärbungen. Wie lange hast du denn auf Verfärbungen gewartet? Und hast du auch mal Milch auf ein Taschentuch gebracht?
    Wenn dei Milch tatsächlich mild und wässrig (also dünnflüssig und teils hyalin) war und nicht evrfärbte, dann siehe der Kommentar von Karl >in diesem Thema<.



    LG, Pablo.

  • Hallo, ich wollte gerade sagen....das ist doch "mein" Milchling. Hast Du den mal unter die Nase gehalten, Rainer? Die Eichen würden auch passen. Es muß ja nur irgendwo der passende Mykorrhiza-Partner stehen. Wo dann die Fruchtkörper erscheinen, steht wieder auf einem anderen Blatt. Meist erscheinen sie an der scheinbar unpassendsten Stelle, um den Finder zu verwirren und die Bestimmung so schwer wie nur möglich zu machen :D .

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • Hallo Holger, hallo Pablo,
    ja, irgendwie ist es wirklich so mit "nichts passt" - ich denke auch dass irgendwo ein Fehler drin ist, finde ihn aber nicht.



    Rein habituell sieht er absolut aus wie trockene L. serifluus (es hatte untypisch für Herbst ja fast überhaupt nicht geregnet), aber es passt eben nicht so richtig:


    Begleitbäume: Fagus und Quercus waren immer in der Nähe, die Art war durchaus häufig, aber IMMER war auch Pinus in der Nähe (oder sogar der Wuchsort) und NIE war er zu finden wenn Pinus nicht in der Nähe war. Deshalb mein Schluss zu Pinus.


    Geschmack: ich koste zwar immer nur sehr kleine Stücken, kaue aber durchaus so Minimum eine halbe Minute drauf rum. Ich glaube nicht dass der scharf war.


    Milch: wenn der gelb verfärbt hätte, denke ich dass ich das zu Hause gesehen hätte. Ich hatte ja 3 Ex. mitgenommen, auch den durchgeschnittenen aus Bild 3. Die Sache mit dem Taschentuch muss ich mir merken, habe ich nicht probiert.


    Geruch: war frisch nicht aufdringlich, ich hatte dran gerochen und nichts dazu notiert. Jetzt getrocknet ist er definitiv völlig geruchlos, sagt auch meine Frau. Spricht dann gegen serifluus.


    Stiel: hohl - wird bei 123 bei serifluus / subumbonatus (die behandeln das aber wohl als Synonym) als voll beschrieben.


    Tja, und nun?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Lactarius subumbonatus ist mir auch erst durch den Kommentar von Karl im Parallelthema ein Begriff.
    Gröger trennt beide auf Artebene, anhand der Färbung von Hut und Lamellen sowie anhand des Sporenornaments und der Form der "Marginalzellen" (ob da die Zellen am Hutrand gemeint sind?).
    Insofern würde ich Gröger folgen und die beiden in Zukunft trennen.


    Was den hohlen oder vollen Stiel betrifft:
    Ich wundere mich total, daß das bei einem ganzen Haufen von Pilzen in diversen Büchern als Merkmal angeführt ist. Dabei ist es im Grunde irrelevant, weil bei so ziemlich allen Pilzen schlichtweg abhängig von Alter und Wuchsbedingungen sowie eventuellem Parasitenbefall.
    Sicher gibt es Arten, da wird der Stiel schneller mal hohl, weil die Zellen der Stieltrama anders strukturiert sind.
    Einige Arten haben schon jung einen hohlen Stiel; man kann es vielleicht beim Holhlfußröhrling als Merkmal definieren. Ist nur da halt unnötig, weil der auch so auf den ersten Blick erkennbar ist.
    Bei Milchlingen gilt für alle Arten: Stiel jung voll, im Alter auch hohl.
    Ergo: Kein Artmerkmal.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    den hohlen Stiel wollte ich auch nicht überbewerten, sehe ich ähnlich.


    Da bleibt aber noch die Sache mit dem absolut fehlenden Geruch und den Begleitbäumen - ansonsten würde ich mich gern mit Lactarius subumbonatus / serifluus anfreunden.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Eichen waren doch in der Nähe, da musst sind die Begleitbbäume also kein Problem. Und mit dem geruch: Ich habe da bei dieser Geruchsgruppe selbst Probleme. Mittlerweile riechen die für mich nicht "nach Blattwanzen", sondern "ungefähr nach Lactarius quietus". ich habe zwar gelesen, daß auch Blattwanzen nach Lactarius quietus riechen sollen, aber so recht mag ich mich damit nicht anfreunden. Ich finde, die riechen doch stärker und strenger. Lactarius quietus riecht für mich zB auch nicht unangenehm.
    Und lactarius serifluus riecht eben auch nach lactarius quietus, ebenso wie oft Lactarius subdulcis.
    Vielleicht habe ich auch die richtigen Blattwanzen noch nicht gefunden, die dann wirklich nach Lactarius quietus riechen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    genau, ich müsste wirklich mal Blattwanzen finden/erkennen um mal den Geruch zu vergleichen. :D


    Wie war das nochmal mit der Weidenbohrerraupe? :evil:


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ach ja, nach welchem Pilz sollte die noch mal riechen?
    Es soll ja auch eine Pflanze geben, die soll nach Lyophyllum connatum riechen, angeblich. Hatte ich wohl auch noch nie in der Hand.



    LG; pablo.

  • Dann stelle ich den mal als Lactarius subumbonatus ein, mit ganz leisen Restzweifeln. Wirklich auffällig war übrigens der weinrötliche Stiel, das fiel im Gelände sofort ins Auge, z.B. auch gegen die vereinzelt in den Buchen stehenden L. subdulcis mit blassem Stiel.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Dafür gibt es ja das wunderbare Kürzel cf.
    Das stellst du in diesem Fall zwischen Gattungs- und Artnamen. Cf ist die Abkürzung von "conferatur", was soviel heißt wie "zu vergleichen mit", "ähnlich wie".



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Das weiß ich gerade auch nicht; allerdings hat mir Andreas zum Cortinarienkurs erzählt, dass er die Weidenbohrerraupe unlängst mal gessehen hat und nicht daran geschnuppert.


    Die Pflanze die nach Lyophyllum connatum riecht, ist der Gemeine Lärchensporn. Nun höte und staune ich hatte sogar schon beides in der Hand. Den Lärchensporn hat mir Heidrun mal im Frühjahr gezeigt.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.