hi
ich habe als einzig quantitativ verwertbare menge pilze, sparrige schüpplinge bei meinem letzten ausflug gefunden.
Laut meinen bestimmungsbüchern nach abkochen essbar. vom geruch würzig, etwas süßlich, rettich artig und eigen aber nicht übel.
die pilze waren jung und fest, also gleich mal ein körbchen davon mitgenommen.
Der Riese:
Noch voller freude über einen vollen korb:
Wie in der literatur erwähnt habe ich nur die hüte verwendet und erstmal abgekocht, die qualität soll ja nicht berauschend sein, also hab ich mir gedacht ich mach pilzgulasch.
jetzt kommts: wenn jemand weiß wie eine zuckerfabrik oder eine futterrübenverwertung riecht, weiß dass der geruch nicht toll ist!
nach kurzer garzeit war das wasser pechschwarz und in der wohnung roch es, dass sich jeder appetit verabschiedet hat!
ich gab jedoch nicht auf:
alles brav abgeseiht und zur weiterverarbeitung in einen topf mit röstenden zweibel. die pilze sahen nicht übel aus der geruch war jetzt erträglich (oder ich hatte mich daran gewöhnt). um jeden weiteren geruch zu überdecken hab ich die gerösteten schüpplinge mit wein gelöscht und mit brühe, schlagobers/sahne paprika und gewürzen versetzt. allles schön garen gelassen.
Fertig!
das ergebnis war sehr ansehnlich, ein farblich schönes pilzgulasch.
Der GERUCH: So stelle ich mir vor müssen die eintöpfe bei oma nach dem krieg gerochen haben, als man zur not futterrüben kochte. ein süßlicher rettichartiger geruch der über den paprika und alles andere aufdringlich in der nase herumgeht und dann erdig dumpf wie nicht gelüftetes kellerabteil verklingt!
die besten vorraussetzungen für die KOSTPROBE!
Die anfänglich weiche konsistenz der pilze war so geschaffen, dass man den ganzen recht leckeren gulaschsaft herauskauen konnte und sich dann ein unzerkaubares muffiges ding offenbarte das nach ausgelutschten rettichverwandten erd-rüben schmeckte.
Insgesamt ein hochgenuss den ich unbedingt in weiteren variationen kennenlernen möchte zb gebacken, wie wenn man opas alte schlappen aus der mottenkammer frittiert
Jetzt im ernst gesprochen, wie ich nach langem mühsamen kochen das endprodukt gekostet habe wusste ich nicht ob ich lachen oder weinen soll... ich habe gelacht und alles ausgespuck und den rest weggeschüttet.
Das ergebnis: egal was bücher behaupten, der sparrige schüppling ist UNGENIESSBAR!
aber jeder hat einen anderen geschmack, in diesem sinne. studieren geht über probieren! Trial and error!
lg paul