Zuchtchampignons

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.590 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von WestHarzer.

  • Liebe Pilzesser, sind Zuchtchampignons Zeitbomben?


    Ich sehe in den letzten Jahren immer öfter bei mir um Mönchengladbach an den Feldrändern lastwagenweise Reste aus Champignonkulturen. Die Reste sind das ausgelaugte Substrat aus Pferdedung, Stroh, Holzteilchen etc. die von den Zuchtbetrieben der Champignons an Landwirte abgegeben werden und als Dünger auf die Felder kommen.
    Bis dahin auch nachvollziehbar und so weit so gut!
    Manche dieser meterhohen 20 –“ 50 Lastwagen- Abladungen konnte ich längere Zeit beobachten ehe diese auf die Felder eingearbeitet wurden.
    Da auf den Haufen noch Champignons nachwuchsen, wurden diese gerne von vorbeikommenden Leuten mitgenommen –žwas sicher unbedenklich war–œ.
    Was mich dann aber stutzig machte:
    Außer Nachzügler von Champignons wuchs dort auf den Haufen nichts, weder nach 1 Monat auch nicht nach 3 Monaten, kein Grashalm, kein sonstiger Pilz, rein gar nichts.
    Meine Gedanken gehen also in die Richtung, dass das Substrat speziell für Champignons aufbereitet wurde. Das geht nur mit Chemie und die kommt wie man in den Medien erfährt oft von Firmen wie Monsanto : Der Konzern, der die Welt vergiftet –“ oder rettet
    Jetzt entscheidet die EU-Kommission, ob sie Glyphosat verbieten will.
    Was als Rückstände von solchen Vernichtungsmitteln im Boden bleibt und über die nachfolgenden Ernten direkt oder indirekt über Tiernahrung beim Menschen ankommt, da kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen.
    Das die Chemie auch dann in den Zuchtchampignons sein muss die wir kaufen und essen, würde ich annehmen!
    Guten Appetit


    Grüße Hans

  • Hallo Hans,


    diese Haufen (Champost) habe ich selbst in der Umgebung von Mönchengladbach immer wieder beobachtet und fand sie immer dahingehend spannend, als dass man tatsächlich immer wieder Champignons dort ernten konnte...


    Allerdings macht mich deine Beobachtung nachdenklich, und ich muss zugeben, dass ich anderen Pilzbewuchs dort auch noch nie festgestellt habe...


    LG, Ralf

  • Ich kenne mich damit nicht aus , würde mich aber freuen wenn bei uns auf dem Feld auch Champost liegen würde und ich ernten könnte .
    Jedes Lebensmittel aus dem Supermarkt, selbst das Obst und Gemüse trägt irgendwelche Spuren der Erzeugung in sich. Das ist den meisten Verbrauchern jedoch egal weil man es nicht weiß oder wissen will. Und wenn man schon mal gesehen hat wie eine normale Salatgurke "hergestellt" wird, landet diese beim nächsten Einkauf vieleicht auch nicht mehr im Einkaufswagen.
    Die Erde ist zu klein, die Menschen zu viele und zu anspruchsvoll um alle Lebensmittel natürlich herstellen zu können. Es muss ja jeder Apfel der im Regal liegt gleich aussehen ...
    Zum Thema Champis ; ob im Substrat irgendwelche Chemie ist kann ich nicht wissen und nicht ausschließen. Ich kaufe sie trotzdem manchmal. Und ob diese dann gesünder oder nicht gesünder als die frischen cäsiumhaltigen Waldmaronen sind... Wer weiß ...

    -Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener-

  • Hallo,
    Immerhin ist ja bekannt , daß Pilze - besonders die Saphrophyten - Stoffe abgeben, welche Konkurrenzpilze und Bakterien hemmen.
    Kann durchaus sein , daß die sterilisierende Wirkung nicht von Monsanto sondern von den Champignons kommt.
    ...nicht , daß ich das wüsste , kanns mir aber vorstellen.
    Grüße Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo,
    Ich nochmal......
    Sowas hatte ich doch hier mal gesehen , ein Beispiel dafür , wie Pilze das Wachstum anderer Pflanzen in ihrem Substrat hemmen.
    Habe das Bild bei Climbingfreak "geklaut"
    (Ich hoffe , Stefan , du bist mir nicht böse)
    Grüße Norbert


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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Norbert


    Zu Substrathemmer
    Das Endprodukt ist wohl jetzt steriles Material welches nur den Champignons zugute kommt.


    Vor vielen Jahren kam mal der Leiter einer Pilzzuchtversuchsanstalt zu mir und erzählte folgendes.
    Von einer Papierfabrik hatte er Zelluloseabfälle, die dort Lastwagenweise als Abfallprodukt anfielen versuchsweise als Substrat- Beimischung für die Pilzzucht eingesetzt.
    Die Champignons würden zwar ausgezeichnet wachsen, aber dazwischen seien einen Unmenge anderen kleiner Pilze was Tintlinge sein könnten!
    Die Tintlinge konnte ich Ihm dann unschwer als Coprinus patouillardii bestimmen wobei mir aufgefallen war, dass ich unter dem Mikroskop noch nie so viele Fadenwürmer (Nematoden) in einem Pilz gesehen hatte und die natürlich dann Zwangsweise auch in den Champignons zu finden wären.
    Es war Ihm erst unerklärlich, wieso in einem über 100 ° erhitzten Zellulosematerial noch Nematoden überleben könnten. Wie wir ja wissen, dampft ein großer Häckselhaufen schon nach einiger Zeit und es entsteht ein Brutofen in dem sich schnell Bakterien und Pilzmyzelien ausbreiten.
    Aus dieser Erfahrung her wurden sicher die nächsten Zuchtversuche berücksichtigt.


    So schöne Nebenprodukte wie ein Clitopilus passeckerianus können wir dort in Zukunft vergessen.


    VG Hans

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    nein Norbert ich bin nicht böse. Es wäre aber in Zukunft schön, wenn du mich bitte fragen würdest, ob du ein Bild von mir nehmen darfst.


    Was ich zu der Diskussion noch anmerken möchte; die Sache mit den Substrathemmern. Ich kenne mich nicht in Pilzzucht und Pilzkultur aus.


    Was ich aber weiß, dass z.B. sich eine stabile Mikroorganismenflora (z.B. im Natursauerteig) gebildet hat, sich andere Oragnismen dort so gut wie nicht mehr ansiedeln können, weil die "stabilen Mikroorganismen" sich eine "Umgebung" schaffen, in der sie nur überleben kann; in dem Falle ist das u.A. die Absenkung des pH-Wertes.


    Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn das komplette Substrat mit A. bisporus-Hyphen durchzogen ist und es dem Pilz da "gut geht", sich andere Pilze einfach keine Chance haben sich da anzusiedeln, weil sie einfach von von den Champignonhyphen einfach auch ohne Substrathemmer unterdrückt/überwachsen werden. Anders mag das vielleicht sein, wenn im Ursprungssubstrat sich gelichzeitig schon 2 Pilze sich befinden und coexistieren können.


    Zumindest weiß ich nichts, von irgendwelchen Wachstumshemmern, die von Monsanto, BASF usw. angeboten würden. Davon hätte ich sicherlich schon gehört.


    Glyphosat ist dann wieder ein anderes Thema; dazu sage ich hier mal nichts.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Pilzfreunde,
    ein Bekannte erzählte mir, dessen Frau hatte bei einem Champignonzüchter gearbeitet, dass, wenn die verbrauchte Zuchterde ausgetauscht wird, dass eigendliche Myzel totgespritz wird. Er hatte auch "angeblich" totgespritze Erde für seinen Garten bekommen. Aber trotzdem wuchsen dort noch jahrelang Champignons nach! Das erzählte er mir vor Jahren, ob das heute noch so ist????


    VG,Ulli