Schwarzschuppiger Erdritterling (Tricholoma atrosquamosa) -> Hygrophorus pustulatus

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.286 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzliesl.

  • Guten Morgen :)
    (sagt man hier bis 12 Uhr, high noon),


    nachdem es ein paar Tage geregnet hatte, bin ich wieder mal in mein Lieblingswäldchen gegangen (Buche, Hainbuche), dieses Mal ohne Erstfunde, und dann in einen benachbarten Fichtenwald, in dem die ca 30-40 Jahre alten Fichten sehr dicht stehen, aber man kann die unteren trockenen Äste abbrechen und sich dann gut da drin bewegen. Am 4. November hatte ich dort am Waldrand eine Stinkende Lederkoralle gefunden. Dieses Mal hatte ich auf den Mäuseschwanz-Rübling gehofft. Der war dann auch zu finden (muss ich noch mal genauer ansehen).


    Am Rand einer Rückeschneise war die Überraschung groß: ein "richtiger Pilz". Habitus für mich: Ritterling. Aus der Nähe: schuppiger Hut, ± graue Schuppen.
    Ein Tigerritterling? Den wollte ich schon immer mal finden, außerdem ist der Name schön.


    Einige Fotos habe ich machen können, teils mit langen Belichtungszeiten und Stativ, teils mit Blitz, weil es durch eine starke Bewölkung sehr dunkel war. Dann fing es auch noch an zu regnen. Daher sind einige Fotos erst am Abend entstanden.


    Um es vorwegzunehmen: mit den Bestimmungsschlüsseln von GRÖGER und den GPBW bin ich nicht beim Tigerritterling sondern bei folgender Art gelandet:


    Schwarzschuppiger Erdritterling (Tricholoma atrosquamosa)


    Das ist ja auch nicht schlecht.


    Hier zu den Details:


    Fundort: Nordwestlicher Vogelsberg, Gemeinde Mücke, TK25: 5320/1
    Geologie, Boden: Basalt; lehmiger, leicht basischer Boden; durch die Fichten die oberste Bodenschicht natürlich sauer.


    Hut: ca 6 cm Durchmesser, Rand gewellt, Mitte vertieft (ohne "Buckel" ), nicht schmierig
    Fleisch und Lamellen: weiß, nicht rötend
    Stiel: 60 hoch, 12 mm dick; weiß, schwärzlich gepunktet (geschuppt).
    Geschmack und Geruch sind bei mir nicht mehr so gut - im Vergleich zum Sehen etwa 5 Dioptrien ;) . Nur dass es keine Riechhilfen gibt, im Gegensatz zu Sehhilfen.
    Geschmack: auch nach längerem Kauen mild, eigentlich nach gar nichts, auch nicht "nach Pilz". Den Seifenritterling hätte ich erkannt.
    Geruch: nichts


    Sporen: elliptisch mit Apikulus;
    Sporengröße: Median 7,4 x 4,6


    Qm = 1,5 ±0,05
    Werte berechnet mit Smaff = Statistische Messreihen-Auswertung für Fungi , Autor: Jens Wilk alias "krötenhocker" (-> LINK) .
    Grundlage 30 Messungen von Sporen.



    Damit zu den Bildern:


    (1) Standort: alter Wurzelteller . Pilz am unteren Ende des Stocks


    (2) Der erste Anblick, von oben. Foto etwas zu grau, die anderen etwas zu braun.


    (3) Da waren auch noch kleine Exemplare


    (4)


    (5) schwarzschuppiger Stiel


    Alternativen (ganz sicher bin ich mir nur selten):
    Die Sporengröße passt nicht zum Seifenritterling (Tricholoma saponaceum).
    Der Gemeine Erdritterling soll in der Mitte einen deutlichen Buckel besitzen, auch der Stiel wird anders beschrieben.


    Uff. Was meinte Ihr dazu? Für mich ist das ein Erstfund.


    Viele Grüße
    Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lothar,


    ich denke, dass du hier recht stabile Exemplare des Schwarzpunktierten Schnecklings (Hygrophorus pustulatus) gefunden hast. Die Lamellen laufen leicht herab anstatt ausgebuchtet angewachsen zu sein, der Stiel ist zu gepunktet anstatt reinweiß zu sein und die Lamellen sind meiner Meinung nach nicht engstehend genug für deinen Kandidaten.


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Jan-Arne,
    :shy::shy:
    Du hast völlig recht. Das ist der


    Schwarzpunktierte Schneckling (Hygrophorus pustulatus)


    Wenn man wie ich von falschen Voraussetzungen ausgeht (Ritterling), kann man zu keinem richtigen Ergebnis kommen.


    Der Schwarzpunktierte Schneckling ist nicht mal ein Neufund für mich. Vor ca 4 Wochen hatte ich den bei einer Exkursion gezeigt bekommen, wenn auch ein viel kleineres Exemplar. Schon damals hatte ich mich gewundert, dass der Hut gar nicht schleimig ist wie etwa beim Elfenbeinschneckling.


    Anfangs hatte ich mich gefragt, wo zwischen Lamellen und Stiel der Burggraben geblieben ist. Irgendwie ging das vergessen. Der Erdritterling soll auch ein gelbes Mycel haben, bei meinem Fund war das weiß. Es gab also genug Gründe, nach Alternativen zu suchen.


    Die wachsartigen Lamellen hätten mich darauf bringen können. Zu spät. X(


    Das kommt davon, wenn ich mal einen Beitrag unter "Allgemeines" statt unter "Bestimmungshilfe" einstelle. Nie wieder!


    Vielen Dank für Deinen Hinweis


    Lothar

  • Hallo Lothar,




    ja der schwarzpunktierte Schneckling. Er ist mein Liebling zur Zeit. Mir gefallen die Lamellen sooo gut. Mir fällt auf, dass es ein recht großes Exemplar zu sein scheint. Oder meine waren immer kleiner.


    Ich würde mich freuen, wenn ich den Frostschneckling finden würde. Das wäre was............Vllt finde ich ihn am Montag........könnte sein.






    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzliesl ()

  • Hallo Heidi,
    in der Wikipedia wird als Hutgröße 1,5 - 4 cm angegeben, hier das Exemplar hatte ca 6 cm Hutdurchmesser. Es war schon überdurchschnittlich groß.


    Bevor ich das Exemplar gefunden hatte, war ich am Waldrand an einem kleinen, dunklen Schneckling vorbeigekommen. Ich hatte ihn nicht fotografiert, weil der Hut neben dem Stiel lag. Ich hatte auf weitere Exemplare gehofft. Er war richtig schleimig gewesen.


    Frostschnecklinge hatte ich in den 70er Jahren probiert. Ich erinnere mich mehr an den Schleim an den Fruchtkörpern als an den Geschmack des Gerichts. Ist ja schon ein paar Tage her. Jetzt habe ich nachgelesen, dass sie unter Kiefern wachsen. Mal schauen.


    Aber vorher muss ich noch mal nach meinen Saftlings-Standorten schauen. Ein paar Arten sind dort schon zu finden, noch längst nicht alle bestimmt.


    Viele Grüße
    Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Heidi,


    ja für die "Frosties" brauchts unbedingt Kiefern. Am besten ganz karger Sandboden mit Kiefernwald. Bei mir ist der in einigen Ecken recht häufig.
    Mir schmeckt der übrigens ganz ausgezeichnet. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Guten Morgen lieber Stefan,
    guten Morgen Lothar,
    guten Morgen Ihr Lieben,



    oja......einen Kiefernwald hätte ich im Visier. Sandboden......? ich muß mal schauen. Beim Laufen fühlt er sich weich und nachgiebig an. Aber welcher Nadelwaldboden tut das nicht. Ich muß mal etwas graben, um zu sehen welcher Boden das ist. Auch das mache ich.....alles für die Pilze. Lach. Im Dreck liegen......zwecks Foto.......mach ich schon, im Dreck stehen......wegen der Muschels........war auch schon mehr als 1X da. Jetzt kommt das Graben hinzu. ;)


    Vllt habe ich ja Glück. In diesem Wald gabs dieses Jahr viiieeeellle schwarzpunktierte Schnecklinge. Wenns solche gibt..........dann vllt auch den Fostschneckling?
    Ich weiß gar nicht......warum merke ich jetzt erst wie toll auch andere Pilze außer Speisepilze sein können? Voll gepennt.....die Heidi.





    Liebe Grüße





    Heidi

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    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


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