Kostexperiment mit dem Gelbstieligen Muschelseitling

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 12.833 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Hallo Claudia,


    Ich finde die auch nicht lecker, würde aber gern versuchen herauszufinden, was von dem oben verlinkten Artikel zu halten ist. Die nächsten werden dann auch mikroskopiert :gfreuen:


    Christoph,

    Zitat
    ... um mich hier zu verunglimpfen.

    Das ist eine recht heftige Anschuldigung, zumal du die Absicht der Autoren kaum kennen kannst, es sei denn, sie hätten sie dir gegenüber geäußert. Hier würde mir eine zurückhaltendere, evtl. auch subjektivere Formulierung angemessener erscheinen.


    Zurück zum Pilz: Um welche potentiell schädlichen Substanzen geht es denn nun genau? Und wenn die nachgewiesen wurden, warum ist das unveröffentlicht geblieben? Ich kenne aus ferner Vergangenheit den universitären Wissenschaftsbetrieb und den Druck, möglichst viel zu publizieren, ein ganz kleines bisschen, deshalb wundert mich das wirklich.


    An weiterer Aufklärung wäre ich sehr interessiert.


    LG, Craterelle

    Einmal editiert, zuletzt von Craterelle () aus folgendem Grund: Autor -> Autoren, waren mehrere

  • Servus Craterelle,


    dann lies den Artikel mal durch und was mir da in den Mund gelegt wird (und vergleiche es mit dem Inhalt des PilzePilze-Beitrags, auf den es aufbaut - findet man anhand des Artikels). Für mich (ich bin ja der Betroffene) war das verunglimpfend.


    Sorry, aber wenn ich öffentlich in einem Artikel so an den Pranger gestellt werde (als Vollpfosten, der aufgrund von Hörensagen Stille Post spielt, um so einen Speisepilz zum Nichtspeisepilz zudegardieren - und die dargestellte Argumentation ist sowas von abstrus), dann kann ich nicht objektiv sein, ich muss subjektiv sein - wie gesagt: ich wurde öffentlich entsprechend dargestellt. Der Autor sollte zudem aufgrund seiner Ausbildung und seines früheren Berufs wissen, wie man recherchiert oder dass man vorher mit dem Betroffenen Rücksprache halten könnte. Dem war nicht so. Er kennt mich, er hatte meine Kontaktdaten...


    Mir war das lange Zeit ziemlich wurscht. Ich fand es aber schade, da ich letzten Endes dafür, dass ich nur warnen wollte - basierend auf direktem Kontakt zu der Quelle - "bestraft" wurde. Das Ganze hatte ich eigentlich schon abgehakt, wenn dann nicht wieder (zum x-ten Mal, nur lag jetzt viel Zeit dazwischen) mit diesem Artikel konfrontiert worden wäre. Deshalb habe ich meine Zurückhaltung aufgegeben. ;)


    Insofern: ja, ich bin sehr subjektiv, wenn über mich solch schräge Dinge behauptet werden. Zumal so die Glaubwürdigkeit meiner Aussagen in Sachen Speisewert von Pilzen stark leidet. Ich habe deshalb seitdem nichts mehr, was mir Prof. Steglich mitgeteilt hat, öffentlich geschrieben. Leider konnte ich ihn nicht überzeugen, selbst einen populärwissenschaftlichen Artikel zu schreiben. Deshalb hatte ich ja versucht, so die Infos, die man sonst nur in schwer zugänglicher chemischer Literatur bekommt, weiterzugeben - und das dann aufgehört. Insofern hatte der Artikel durchaus seine Wirkung erzielt.


    Das witzige ist, dass ich ja nicht mal einen guten Speisepilz "madig" gemacht habe, sondern ich diesen in der Konsistenz unangenehmen und wenig bis gar nicht schmackhaften Pilz als "kein Speisepilz" tituliert habe.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    Das war von meiner Seite nicht mehr als ein gutgemeinter Ratschlag, die Formulierung nochmal zu überprüfen. Es gibt für mich einen Unterschied in der Aussage "um mich zu verunglimpflichen" vs. "was ich als verunglimpflichend empfunden habe" o.ä.


    Das ist mir aber in keiner Weise ein zentrales Anliegen. Wäre eventuell einen eigenen Thread wert, wenn du das bzw. den Artikel als solchen intensiver diskutieren möchtest.


    Der Speisewert interessiert mich hier auch nicht, mir geht es darum, welche schädlichen Stoffe die Art enthält. Zu dieser Frage hast du dich nicht geäußert. Sind diese Informationen unbekannt von Prof. Steglich mit in die Eremitierung genommen worden? Warum er einen populärwissenschaftlichen Artikel hätte schreiben sollen statt in der Fachpresse zu publizieren, erschließt sich mich auch noch nicht ganz.


    LG, Craterelle

  • Servus Craterelle,


    die Inhaltsstoffe sind publiziert worden, selbstverständlich. Habe ich ja auch geschrieben. Eben in chemischen Fachzeitschriften. Warum sollte ich auch versuchen, jemanden abzuhalten, etwas als Fachartikel zu publizieren. Das erschließt sich mir auch nicht.


    Hier in dem konkreten Fall geht es um Riboflavin und Methylriboflavin. Die beiden Stoffe wären ja ziemlich harmlos (Vitamin B2, grob gesagt) und sind (v.a. Methylriboflavin) für den gelben Stiel verantwortlich, da sie sehr hoch konzentriert sind: znc-1977-32c-0520.pdf


    Inwiefern das das Problem wäre (wg. der Konzentration) oder ob es um Beifänge ging, die nicht in dem Artikel stehen, weiß ich nicht. Ich glaube es auch nicht, da es nicht um wasserlösliche Vitamine geht. Insofern dürfte es wohl mit dem enthaltenen Ergosterin (Vorstufe zu Vitamin D2, fettlöslich) zu tun haben (oder dessen Derivaten - das Ergosterol war schon länger bekannt) - jedenfalls meinte er, er würde vom Verzehr abraten, weil sich die Stoffe im Fettkörper des Menschen anreichern würden usw. Ich habe das damals auch nur als Nebeninfo aufgegriffen, da es ja eh bei uns kein Speisepilz ist. Thematisiert hatte ich es dann, als über diese Art diskutiert wurde, ob sie in die Positivliste aufgenommen werden soll.


    Nochmal zum Publizieren: Ich hatte versucht, Prof. Steglich dazu zu bringen, mal einen zusammenfassenden Artikel zu schreiben, in dem er für die Allgemeinheit was über Inhaltsstoffe bringt, insbesondere, wenn es sog. Speisepilze betrifft. Dafür hatte er aber nicht die Zeit (und auch kein vertieftes Interesse) und wohl die Sorge, etwas unklar auszudrücken. Gerade was Speisewert angeht, bedarf es ja in der Wissenschaft entsprechender Experimente / Tierversuche / klinischer Studien.Ich vermute, dass er deshalb diesbezüglich zurückhaltend war.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    Es geht also (wahrscheinlich) nicht um die Flavinoide. Ergosterin kommt aber doch in vielen (allen?) Pilzen vor, wieso sollte das speziell bei dieser Pilzart problematisch sein? Ungewöhnlich hohe Gehalte vielleicht? Oder als problematisch bekannte Derivate, die in anderen Pilzen nicht vorkommen? Gibt es dazu Quellen über die mündliche Mitteilung hinaus?


    LG, Craterelle

  • Servus Craterelle,


    nein, leider nicht, keine weiteren Quellen. Jedenfalls mir nicht bekannt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    Wenn dir nichts bekannt ist, gehe ich stark davon aus, dass da nichts ist. Ihr habt ja auch für euer Buch sicher gründlich recherchiert.


    Die vorhandenen Informaionen muss dann eben jeder für sich selbst bewerten.


    Ich werde weiterhin Geschmacksproben nehmen, um der Korrelation von Bitterkeit und Sporenmaßen nachzugehen oder vielleicht einen Zusammenhang zum Substrat festzustellen.


    LG, Craterelle