Taeubling mit rotem Hut

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.640 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Josef-08.

  • Hallo,


    Hier sind zwei Fund von einem mittelgrossen Taeubling. Ich nehme an, dass es sich um dieselbe Art handelt.


    Gefunden in Portugal auf Lehmerde im Laubwald.


    Die Huthaut ist rot (heller bei dem aelteren Exemplar) und laesst sich leicht abziehen. Der Stiel ist weiss mit einem ganz leichten roetlichen Hauch bei dem aelteren Exemplar. Die Lamellen sind weiss, etwas dunkler bei dem aelteren Exemplar. Geschmack (Lamellen und Flesich) sowie Geruch sind mild.


    Ich tippe auf Gold-Taeubling.


    Leider habe ich gerade bei diesem Pilz kein Schnittbild.


    lg. Dieter


  • Von der reinen Farbgebung der Huthaut denke ich spontan an den Speisetäubling (Russula vesca). Der müsste aber am Hutrand laut Literatur eine etwas zurückgezogene Huthaut aufweisen die ich bei Deinen Bildern nicht so recht erkennen ann. Mir fehlt aber die praktische Erfahrung wie sehr und wie sicher dieses Merkmal auftritt.

  • Hallo Dieter,


    Auf den beiden letzten Fotos scheint es sich m. M. um 2 verschiedene Täublinge zu handeln.


    Bei dem Pilz rechts könnte ich mich den anderen anschließen. Obwohl ich keinen zurückgezogenen Hutrand erkennen kann, würde ich ihn nach den Fotos auch für einen Speisetäubling halten. Dafür würde neben der Farbe auch die abziehbare Huthaut sprechen.


    Den Pilz links (mit dem rötlichen Stiel) würde ich eher für den harten Zinnobertäubling halten.


    Viele Grüße
    Josef

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dieter,


    sorry; aber zumindest mal kosten hättest du können. So anhand deiner Bilder und der etwas spärlichen Aussagen sind die Täublinge wohl nicht zu bestimmen.


    Josefs Idee ist nicht schlecht, allerdings hat sein Vorschlag einen extrem harten und holzigen Stiel. Auch beim Kosten ist eine gewisse Schärfe da, die sich allerdings, sagen wir mal einem eigenartiten harzigen Geschmack paart (ähnliches Mundgefühl, wenn du die Lactarius torminosus; bzw. pubescens kostest. So brennend scharf, wie Speitäublinge ist der nicht.


    Und ja den Harten Zinnobertäubling ist einer der wenigen Täublinge, den ich am Geschmack erkennen würde. Speisetäubling ist auch möglich; die typische zurückgezogene kommt erst nach einiger Zeit. Bei jungen Exemplaren kann das durchaus mal fehlen.


    Ich schreibe hier nur 1-2 Hinweise/Gedanken meinerseits. Für mich sind deine gezeigten Täublinge per Bild nicht zu bestimmen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Josefs Idee ist nicht schlecht, allerdings hat sein Vorschlag einen extrem harten und holzigen Stiel. Auch beim Kosten ist eine gewisse Schärfe da, die sich allerdings, sagen wir mal einem eigenartiten harzigen Geschmack paart (ähnliches Mundgefühl, wenn du die Lactarius torminosus; bzw. pubescens kostest. So brennend scharf, wie Speitäublinge ist der nicht.


    Hallo Stefan.


    Du hast natürlich recht, dass der harte Zinnobertäubling einen ziemlich harten Stiel hat (das trifft auch auf das Fleisch insgesamt zu).
    Nur den Geschmack würde ich nicht allgemein als schärflich bezeichnen, das könnte evtl. zu Mißverständnissen führen. Etwas eigenartig und harzig würde ich aber auch sagen. Der Geschmack wird auch schon mal als bitterlich o. nach Zedernholz beschrieben. Da der Zinnobertäubling relativ häufig ist, nehme ich auch schon mal einen mit ins Mischgericht. Dabei habe ich festgestellt, dass der Geschmack nicht immer gleich stark ist. Manche Exemplare haben zwar auch eine ganz leichte Schärfe; andere könnte man durchaus als mild bezeichnen. Ich schäle immer die Huthaut ab. Dann kommt auch der harzige Geschmack nicht so raus.


    Es sollte aber auch nur ein Vorschlag sein. Nach den Fotos kann man eigentlich nur Vermutungen anstellen und ich bin auch kein Täublingsspezialist.


    Viele Grüße
    Josef

  • Hallo Stefan, bitte genauer lesen, bevor Du Kritik spendest !


    Dieter hat doch eindeutig geschrieben, dass der Geschmack im Fleisch und den Lamellen mild ist ..

    Viele Grüße


    Verzehrfreigaben gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Josef, Hallo Schmechtarius,


    ich bin auch kein Täublingsspezi (ist nicht mal meine Baustelle); nur aus irgendwelchen Gründen, wird das in letzter Zeit im Forum verstärkt von mir behauptet; warum auch immer. ;)


    Und ach so ja sorry, den Hinweis auf das milde Fleisch hab ich gestern wirklich im Eifer überlesen. Trotzdem bleibt die Aussage bestehen, dass ich den Harten Zinnobertäubling gut am Geschmack erkennen kann. Zumindest ist mir noch kein anderer Täubling mit dem harzigen Geschmack untergekommen. Dass der auch mal milder sein kann, will ich nicht abstreiten; nur zumindest die Exemplare, die ich gekostet habe, sind sehr schärflich.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo, danke fuer alle Hinweise.



    Auf den beiden letzten Fotos scheint es sich m. M. um 2 verschiedene Täublinge zu handeln.


    Bei dem Pilz rechts könnte ich mich den anderen anschließen. Obwohl ich keinen zurückgezogenen Hutrand erkennen kann, würde ich ihn nach den Fotos auch für einen Speisetäubling halten. Dafür würde neben der Farbe auch die abziehbare Huthaut sprechen.


    Den Pilz links (mit dem rötlichen Stiel) würde ich eher für den harten Zinnobertäubling halten.



    Es ist natuerlich moeglich, dass es sich um zwei verschiedene Arten handelt. Ich hatte gehofft, dass es sich um dieselbe Art handelt, weil das die Bestimmung erleichtert. Die standen nicht weit voneinander entfernt. Aber ich gebe zu, dass der Farbton der beiden Huete schon sehr unterschiedlich ist. Obwohl bei Taeublingen gibt es ja oft sehr grosse Farbunterschiede auch bei derselben Art.


    Ich glaube nicht, dass der rot-behauchte Stiel auf eine andere Art hinweist. Das ist wohl eher dem Alter geschuldet. Es gibt manchmal einen solchen roetlichen Hauch bei Taeublingen und manchmal nicht.


    Ich muss zugeben, dass ich nur das juengere Exemplar (rechts) probiert habe, weil das noch appetietlicher war. Es ist also moeglich, dass das aeltere Exemplar (links) anders schmeckt.


    Vielleicht finde ich ja noch einige Pilze dieser Art. Dann werde ich noch weitere Geschmacksproben durchfuehren.


    lg. Dieter


    PS: Der Sporenabdruck war natuerlich weiss.


  • Hallo Dieter,
    Ich bin neugierig was für boden du dort hast. Sand, ton, sauer oder kalkreich?
    LG, Edwin

  • Hallo Dieter,


    Das mit den beiden verschiedenen Arten war bloß mal so eine Idee von mir.
    Wie Du richtig schreibst, kann man das nicht nur an der unterschiedlichen Farbe und dem rötlichen Stiel festmachen.
    Aber ich glaubte, auf dem unteren Foto auch eine unterschiedliche Hutstruktur zu erkennen. Die Huthaut des rechten Pilzes erscheint mir eher glatt und glänzend, die des linken Pilzes eher matt und etwas rauher oder samtig. Die scharfrandigen Fraßstellen auf dem linken Pilz schienen mir auf festeres Fleisch hinzudeuten. Daher auch die Idee mit dem Zinnobertäubling.


    Wenn Du allerdings der Ansicht bist, dass es sich bei beiden Exemplaren um den gleichen Pilz handelt, kann und möchte ich Dir nicht widersprechen. Du hast schließlich die Pilze in Natura gesehen bzw. in der Hand gehabt; ich sehe nur die Fotos. Und da kann man sich ja auch gewaltig täuschen. Dann müßte ich allerdings auch meine Meinung zum Speisetäubling revidieren, denn mit einem solch deutlich rötlichen Stiel kenne ich den bisher nicht.


    Vielleicht meldet sich ja noch ein Täublingsexperte zu Wort?
    Ich wäre gespannt, was raus kommt.


    Viele Grüße
    Josef

  • Das mit den beiden verschiedenen Arten war bloß mal so eine Idee von mir.
    Wie Du richtig schreibst, kann man das nicht nur an der unterschiedlichen Farbe und dem rötlichen Stiel festmachen.


    Aber ich glaubte, auf dem unteren Foto auch eine unterschiedliche Hutstruktur zu erkennen. Die Huthaut des rechten Pilzes erscheint mir eher glatt und glänzend, die des linken Pilzes eher matt und etwas rauher oder samtig. Die scharfrandigen Fraßstellen auf dem linken Pilz schienen mir auf festeres Fleisch hinzudeuten. Daher auch die Idee mit dem Zinnobertäubling.


    Hallo Josef,


    ich glaube schon, dass du recht hast und, dass es sich um zwei verschieden Taeublingsarten handelt. Leider hab ich von dem linken (Zinnobertaeubling?) keine weiteren Exemplare mehr gefunden. Dafuer hab ich eine Gruppe von Taeublingen gefunden, die denselben Farbton haben, wie der rechte Taeubling oben.


    Der Geschmack (Lamellen und Fleisch) ist wieder mild. Geruch unbedeutened. Die Pilze standen dicht zusammen auf einer Wiese in der Naehe einer Eiche. Wenn es sich um dieselbe Art handelt, wuerde das bedeuten, dass die Lamellen lange weiss bleiben und, dass sich Hut und Lamellen erst im trockenen Zustand hellbraun verfaerben. Bei keinem der Exemplare ist die Huthaut am Rand zurueckgezogen.


    lg. Dieter



    [hr]

    Hallo Dieter,
    Ich bin neugierig was für boden du dort hast. Sand, ton, sauer oder kalkreich?
    LG, Edwin


    Hallo Edwin,


    wir haben eine schwere Lehmerde, die wahrscheinlich sehr sauer ist.


    lg. Dieter

  • Hallo Dieter,


    Wenn das der gleiche Pilz ist, muss ich das mit dem Speisetäubling zurücknehmen.
    Die hier scheinen mir doch eher zu den violetten Täublingen zu gehören. Oder täuscht das?
    Ausserdem ist die Huthaut nicht einmal andeutungsweise zurückgezogen.
    Da fällt mir im Moment leider gar nichts dazu ein.
    - Was den harten Zinnobertäubling? anbetrifft, würde saurer Boden schon passen.



    Hallo Stefan,


    Es gibt neben dem Harten Zinnobertäubling (R. lepida) auch noch einen Scharfen Zinnobertäubling (R. rubra), der eher auf Kalk vorkommt (Pareys S. 76/77). Vielleicht erklärt das die Unterschiede in der Schärfe?
    Ich hatte mich bisher noch nicht so damit beschäftigt, aber schon länger vermutet, dass es auch vom Standort abhängig ist.



    Viele Grüße
    Josef