Pleurotus sp.

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  • Hallo,


    habe letzte Woche einen Seitling gefunden und weiß nicht so recht, wie ich ihn einordnen soll. Deshalb bitte ich hier um Unterstützung.




    Fund 21.11. an Birke; 5 Tage zuvor Nächte mit leichtem Frost



    Fruchtköper: schichtförmig übereinander wachsend
    Hut: muschel-, löffelförmig; Farbe blasses Haselnussbraun
    Stiel: seitlich; kurz; filzig; weiß
    Lamellen: stark untermischt; an der Stielbasis vereinzelnde Anastomosen; Schneide geradlinig, z.Tl, dunkelrandig; Farbe weiß bis leicht cremefarben
    Sporenpulver: cremefarben
    Geruch: deutlich nach Anis



    Mein Verdacht geht anhand der Merkmale in Richtung Pleurotus pulmonarius (Lungen-, Sommerausternseitling). Was mich jedoch stört ist das Fruktizieren nach Forst oder ist das bei dieser Art auch möglich?


    Gruß
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!


    Das sind Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus). Hat aber nichts mit der Erscheinungszeit zu tun, sondern die sind im Habitus in diesem Fall mal recht eindeutig. Da ist ja nichts deutlich gestielt oder gar "löffelförmig". Mit dieser Form sind >Lungenseitlinge< kaum vorstellbar. Da sind immer mindestens ein paar Fruchtkörper in einer Kollektion deutlich gestielt.



    LG, Pablo.


  • Danke, Pablo, für Deine Antwort.
    Anfangs hatte ich die Seitlinge auch als Austernseitlinge geerntet. Da ich wenig, bis kaum Erfahrung mit Seitlingen habe, habe ich meine Literatur zu Rate gezogen. Der ausgeprägte Geruch nach Anis hat mich dann zweifeln lassen, denn meine gesamte Literatur beschreibt den Geruch des Austernseitling als pilzig, aber nie anisartig. Ausserdem ist die Farbe bräunlich, nicht gräulich/bläulich.
    Können es trotz dieser Merkmale Austernseitlinge sein?

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Den Geruch halte ich bei allen drei Arten für variabel. ich hatte zwar noch keine P. ostreatus mit Anisgeruch, schließe aber keinesfalls aus, daß es das gibt. Bei P. cornucopiae und P. pulmonarius hatte ich sowohl Kollektionen mit als auch ohne Anisgeruch in den Händen.
    Die Farben sind bedeutungslos, sofern es nicht ganz dunkle graublaue Farben sind, die dann exklusiv für einige Formen und Hybriden von P. ostreatus sind.
    Die Trennung der drei Arten ist aber reichlich verzwickt, auch mikroskopisch.
    Nicht jede Kollektion lässt sich wirklich sicher einer Art zuordnen.



    LG; pablo.