Bienwald Dezemberpilze - Teil 2 - Fagus

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  • Hier nun der "Fagus"-Teil meines Ausflugs vom 6.12. in den Bienwald / Südpfalz. Dort liegen teilweise sehr starke Stämme in allen Stadien des Verfalls, teils Windbruch, teils aber auch aus unerklärlichen Gründen zusammen mit Starkeichen gefällt und liegen gelassen. Die Funde sind von wenigen Stellen in relativ kurzer Zeit zusammengestellt.


    1. - ein Winzling an der Unterseite von Fagus-Ästchen - ich dachte erst an Gemeines Stummelfüßchen - Crepidotus variabilis, aber die gefransten Lamellen brachten mich dann auf Clitopilus hobsonii - Muschel-Räsling. Ich hoffe ich liege richtig:

    Und die gleiche Art nochmal vom zweiten Standort von Trametes hirsuta (s. Nr. 5):


    2. - ein kleiner keulenförmiger Korallenpilz, auf einem schon ziemlich vermoderten Stumpf, bekommt den Arbeitsnamen Clavaria falcata - Weißes Spitzkeulchen. Insbesondere die dunkel abgesetzte Basis (auf dem Foto nur andeutungsweise zu sehen) ist bei den trockenen Ex. neben mir recht gut zu erkennen. Wäre schön wenn das jemand bestätigen oder auch relativieren könnte:


    3. - der im Pinus-Beitrag angekündigte Co-Partner auf Fagus zu Oligoporus stipticus: Oligoporus lactaeus - Grauweißer Saftporling - beides unbestätigte "cf. - Arbeitsnamen" - im Feld waren das beides für mich die gleichen:


    4. - ein resupinater an Fagus-Ästchen - insbesondere deshalb und wegender Wuchsform hatte ich erst an Meruliopsis corium - Häutiger Lederfältling gedacht, aber dieser hier scheint mir grobporiger und vor allem fehlt der porenlose Rand der vorgenannten Art - also erstmal keine Idee, deshalb zwei Bilder:


    5. - Trametes hirsuta - Striegelige Tramete - überhaupt der beherrschende Pilz auf liegenden starken Fagus-Stämmen. Die ersten beiden Fotos vom Standort, den ich schon Anfang November dokumentiert hatte (direkt Weißes Kreuz, wer die Gegend kennt), das dritte wenige hundert Meter weiter. Dort lagen die Buchenstämme ziemlich durcheinander mit starken Eichenstämmen, die dort scheinbar sinnlos vor einigen Jahren gefällt wurden, auf diesen fehlte die Art aber völlig.



     
    6. - Schizophyllum commune - Gemeiner Spaltblättling - die zweite dominate Art auf starken Fagus-Stämmen, ebenfalls auf den Quercus-Stämmen daneben völlig fehlend:


    7. - Trametes versicolor - die unvermeidliche Schmetterlings-Tramete - immer wieder schön:


    8. - und damit schließe ich - winzige gelbe Keulchen (2-3 mm), diese habe ich sowohl auf Fagus wie auch auf Quercus gefunden, hier natürlich nur die Bilder von Fagus:


    Ich hoffe euch gefällt es, vielleicht gibt es auch wieder den einen oder anderen Hinweis, Teil 3 - Quercus - wird umfangreicher, folgt hoffentlich morgen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Tolle Kollektionen und schöne Bilder! :thumbup:
    Ich hätte da allerdings ein paar kleine Korrekturen vorzuschlagen:
    1: kann ich jetzt behaupten, daß das Crepidotus cesatii ist. Und das Gegenteil kann mir niemand beweisen. An Clitopilus glaube ich da nicht, da stimmt die Lamellenfarbe nicht und der deckt sich auch nicht wirklich vom Gesamteindruck mit meinen bisherigen Funden der art. Die Lamellenschneiden sind da ziemlich irrelevant. Zystiden haben alle in FRage kommenden Arten, die können auch mal so büschelig stehen, daß da dieses gewimperte Aussehen ist.
    Wenn du allerdings jetzt behauptest, daß es Crepidotus variabilis ist, kann dir auch niemand das Gegenteil beweisen. Crepidotus cesatii ist zwar die wesentlich häufigere Art, aber erstens gibt es noch zweibis drei weitere Kandidaten in der Gattung, zweitens kann da eine wirkliche Bestimmung nur mit Mikroskopie erfolgen.
    1b: Wetten, daß da auch Schizophyllum commune rauskommt, wenn man näher dran geht?
    2 = Xylaria hypoxylon (Geweihförmige Holzkeule). Zur UNterscheidung von Clavaria - Arten: Siehe Konsistenz, schwarze Kruste im Schnitt
    3: Wie gesagt, den Geschmack brauchen wir hier. Und auch dann gibt es noch ein paar mehr Arten...
    4: vermutlich Trametes oder Coriolopsis, auf keinen Fall aber Meruliopsis (sind ja Poren und keine Runzeln / Adern).
    8: Sowohl auf Quercus als auch auf Fagus Calocera cornea (Laubholzhörnling)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    Danke für Deine Anmerkungen. Da habe ich mich insbesondere bei 1a&b - wie Du richtig trennst - selbst auf's Glatteins geführt.
    1a - ich war ja schon bei Crepidotus - dann den Hinweis bei 123 bei den Verwechslungsarten, führte mich auf Clitophilus, dort der Hinweis auf die fransigen Lamellen im Unterschied zu Crepidotus (variabilis) und schon war man fertig. Leider ist das so einfach nicht, ich hätte mir ja auch mal die zweite Art in der Reihe anschauen können - cesatii - und dort etwas von gesägten Lamellen gelesen. Und das kann man an dem Foto so genau nicht entscheiden und habituell passt cesatii deutlich besser.
    1b - stand schon bei Schizophyllum commune - aber irgendwie war ich dann doch der Meinung das sieht eher so aus wie diese hier - stimmt aber nicht. Da bin ich auch wieder bei Dir und ordne die Bilder im Geiste wieder zu Nr. 6 zurück.
    2 - schau ich mir mal morgen an, was ich sehe wenn ich da einen Schnitt mache - besser trocken wie sie jetzt sind oder kurz einweichen? So völlig ohne Gabelung war mir Xylaria hypoxylon ==> Geweihförmige Holzkeule - nicht in den Sinn gekommen - hatte ich eigentlich schon mehrfach selbst gefunden.
    3 - da kommt bei der Faktenlage nicht mehr bei rum, die sind im Wald geblieben.
    4 - mal schauen was es da gibt, der Ast liegt auch noch neben mir. Und Meruliopsis hat also Runzeln. Deshalb wirken die hier also grobporiger, weil das andere gar keine Poren sind.
    8 - Calocera cornea - Pfriemförmiger Laubholz-Hörnling - das passt gut, danke.