Bienwald Dezemberpilze - Teil 3 - Quercus

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.795 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo zusammen,
    mit ein paar Tagen Abstand, aber noch vor Weihnachten, hier der abschließende Teil 3 - Quercus. Dies war eigentlich auch das Hauptziel meiner Exkursion von Anfang Dezember in den Bienwald / Südpfalz in einen Teil, wo sehr viele auch zum Teil sehr alte Eichen liegen, teils Sturmschäden, die zum Glück nie aufgearbeitet wurden, teils ziemlich unmotiviert wirkende Fällungen, die nie genutzt wurden, auch von halbmeterstarken Eichen.


    Ich beginne mal mit ein paar Ansichten der liegenden Eichen selbst:


    1. - Stereum hirsutum - Striegeliger Schichtpilz - sie waren ja schon zu erkennen, dominant auf vielen der Eichen, nie auf den daneben liegenden Buchen zu finden:


    Interessant auch die fast völlig resupinaten Formen:


    2. - Calocera cornea - Pfriemförmiger Laubholz-Hörnling - mehrfach auch auf Quercus zusammen mit vorigem, Pablo hatte ihn im Fagus-Teil (Bild 8) schon benannt, nun kenne ich ihn hoffentlich:


    3. - ein Gelblich-Graubrauner Krustenpilz, keine Idee was da in Frage kommt, über Hinweise oder Tipps würde ich mich freuen.



    4. - Coprinopsis mitraespora - Zähstieliger Tintling, Andreas (PilzMel) hatte diesen Höhlen-Tintling nach diesem Beitrag von Mitte November bestimmt und abgesichert. Ich würde den Baum immer wieder finden, dort wächst immer noch einer drin:


    5. - Psathyrella spec. - am gleichen Baum wie die gelbstieligen Vietnamesenhüte von Anfang November, wie Andreas nicht ganz unzutreffend bemerkte - leider waren diese inzwischen vergangen, so dass wir dafür wirklich auf nächstes Jahr hoffen müssen. Auf den Fotos zeige ich drei Gruppen vom gleichen Stamm, sehen hier ziemlich unterschiedlich aus, nachdem sie aber einen Tag bei mir auf dem Tisch lagen,waren sie absolut identisch - leider habe ich davon kein Foto. Also heißen sie 5a, 5b und 5c:
    5a - man erkennt ein leichtes hängendes Velum am Hutrand und einen etwas flockigen Stiel:


    5b - Hutmitte mit leichtem Buckel:

    5c - sehen eigentlich erstmal anders aus, aber am nächsten Tag nicht mehr unterscheidbar:


    6. - Panellus serotinus - Gelbstieliger Muschelseitling - mehrfach vereinzelt, aber nur auf Quercus:


    7. - nochmal ein graubrauner Krustenpilz, ob das gleiche wie Nr. 3 - bestimmt nicht, ganz andere Struktur und geht eher ins Rosaliche:




    8. - ein kleiner weißköpfiger gestielter Schleimi, wirklich gute Fotos sind leider nicht gelungen, deshlab hier noch das beste im Ausschnitt:


    9. - Ganoderma carnosum - Dunkler Lackporling - oder doch applanatum? Hier fehlt mir echt noch Erfahrung:


    10. - Fomes fomentarius - Echter Zunderschwamm - meist und überwiegend und schön typisch an Fagus, ich hoffe aber auch dass ich bei den beiden hier nicht daneben liege:



    11. - Phellinus robustus - Eichen-Feuerschwamm - sieht nicht so ganz typisch aus, scheint aber auch noch relativ jung zu sein. Wächst auch anders als oft beschrieben noch an einer ziemlich jungen Eiche, aber etwas besseres fällt mir nicht ein:



    12. - Lenzites betulinum - Birkenblättling - hier auf einem Quercus-Stubben:


    13. - als letztes ein Stäubling, der auch auf einem dicken Eichenast aufsaß - ob wirklich auf dem Holz oder einfach im Moos auf dem drunterliegenden Moder habe ich nicht geprüft:


    Das wars, ich hoffe euch gefällts unnd ich liege nicht zu oft daneben. Kommentare gern wie immer erwünscht!

  • Hallo Rainer!


    Zitat


    3. - ein Gelblich-Graubrauner Krustenpilz, keine Idee was da in Frage kommt, über Hinweise oder Tipps würde ich mich freuen.


    Kein Hütchen abgemacht ud dabei festgestellt, dass Verletzungsstellen rot anlaufen?
    So sieht Stereum gausapatum (Eichen-Schichtpilz) aus.


    Zitat


    7. - nochmal ein graubrauner Krustenpilz,


    Sollte Phlebia radiata (Orangeroter Kammpilz) sein.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo ZiUser,



    aus Bild 7.....das dritte.....meine ich noch einen anderen Pilz zu sehen. Siehst Du das? Vllt den hier..........



    Ich hatte den erst vorgestern. Erst dachte ich das sei ein klebriger Hörnling......oder sollte es noch werden. Es ist ein gegabelter Nadelholzhörnling.
    Nummer 7 ist in der Tat ein orangeroter Kammpilz. Wenn er seine schönen Farben verloren hat, dann sieht er eher unscheinbar aus. Und dann sieht er so aus.



    Liebe Grüße



    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rainer!


    Prima, dann bekomme ich ihn ja doch noch zu sehen, den dritten Teil. :)
    Im nächsten jahr sollten wir mal gemeinsam in den Bienwald. Das ist schon ein wunderbares Gebiet, das ich viel zu wenig kenne.
    9: Ist Ganoderma applanatum. Ganoderma carnosum ist viel weicher, die Fruchtkörper einjährig und die Hutkruste enthält Harz (Brutzeltest positiv). Und wenn dir Ganoderma carnosum mal an Laubholz begegnet: Das ist dann ein ungewöhnlich gefärbter Ganoderma lucidum. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,
    euch allen schöne Feiertage und Dank für die vielen Kommentare übers Jahr.


    Ingo: Stereum gausapatum kann ich ja noch gut nachvollziehen, sind eben ähnlich wie auf ein paar meiner Bilder von Stereum hirsutum nur rein resupinat wachsende Exemplare. Aber bei Phlebia radiata wäre ich nie drauf gekommen. Ist eben immer ein Problem wenn die Pilze ihre beste Zeit schon hinter sich haben, umso wichtiger ist es aber eben auch, Bilder aller mögliche Entwicklungsstadien zu kennen.


    Pilzliesl: den kleinen Gelben hatte ich unter Nr. 2 gezeigt - Calocera cornea, Pfriemförmiger Laubholz-Hörnling - wir sind ja hier auf Eiche, nicht auf Nadelholz.


    @Pablo: schön, dass ich Dich noch mit Teil 3 erwischt habe. Ansonsten gern auf nächstes Jahr im Bienwald, das ist aber ein Riesen-Gebiet. Bisher habe ich auch nur vier kleine Stellen punktuell besammelt, keine Ahnung was der noch an Überraschungen bereithält. Aber umso interessanter ...

  • Hallo Rainer!

    Zitat


    Ingo: Stereum gausapatum kann ich ja noch gut nachvollziehen, sind eben ähnlich wie auf ein paar meiner Bilder von Stereum hirsutum nur rein resupinat wachsende Exemplare.


    Verstehe ich jetzt nicht mit dem "rein resupinat": ich sehe etliche Hütchen, auch im Hintergrund von Bild 3/2!
    Ich würde übrigens drauf wetten, dass das St. gausapatum ist, denn diese gleichmäßig ockerbraun gefärbten Fruchtschichten in der geringen Dicke seines Nadelholz-Kollegen sanguinolentum finde ich schon sehr bezeichnend.


    VG Ingo W

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  • Huhu Rainer,



    jetzt wo Du ´s sagst...........ich hatte immer schon Probleme, die Baumstämme zu identifizieren. Und...........ich hatte auch nicht wahr genommen, dass Bild 2 der selbe Pilz ist, den ich dann auf dem Stamm gesehen hatte. Meine Schuld tut mir leid. :shy:
    Und dann ohne Rinde......für mich noch schwieriger. Aaaach Rainer..........es ist ein Dilemma.




    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


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  • Hallo Ingo,
    nach Vergleich einiger Seiten bin ich schon überzeugt, dass Deine Diagnose Stereum gausapatum stimmt, auch wenn ich ihn nicht zum Erröten gebracht hatte. Hüte würde ich mir aber eher wie hier bei aphyllopower vorstellen, davon kann ich auf meinen Bildern aber nichts finden. Höchstens ein paar Exemplare, die ein wenig "den Rand heben", ich habe mal etwas auf den anderen Bildern gesucht:

  • Hallo Rainer!


    Das Prinzip der Hütchenbldung bei semipileat-wachsenden Rindenpilzen ist meist das gleiche:
    - oben auf Substrat = viele Hütchen
    - seitlich an senkrechtem Substrat = Mischform aus Hutkanten und flächig anliegenden Fruchtkörpern
    - unten am Substrat haptsächlich resuinat wachsend, manche Arten aber dort zur Flächenvergrößerung auch mit Hütchenbildung (z.B. Hymenochaete tabacina).


    Diese verschiedenen Wachstumsformen haben eigentlich den Sinn, die Sporulation, den Sporenabwurf bei Reife zu optimieren.
    Damit hängt es übrigens auch zusammen, warum viele Pilze überhaupt einen Stiel haben oder warum Phlebia radiata oberseitig wachsend so oft am Moos hochkrabbelt usw.


    VG Ingo W

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