Winterpilze aus dem Beimoorwald 2. Teil

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.832 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo !
    hier noch die restlichen Bilder über den Beimoorwald vom letzten Thema -
    der Beimoorwald ist nicht groß, in einer Stunde hat man ihn durchquert - zwischen der A1, einer Schnellstraße und fruchtbaren Äckern liegend, hat es die Natur hier nicht leicht - Wildschweine gibt es hier nicht, Schlangen dürften ausgestorben sein, bei den Eidechsen sieht man nur noch die Blindschleiche - der letzte Fuchs ist überfahren worden, einen neuen habe ich noch nicht gesehen - Erdkröten und Frösche halten sich wegen der zahlreichen Tümpel gut, wenn ihr Bestand auch rückläufig ist - einige Fadenmolche, die ich früher ab und zu sah, könnte es noch geben - auch die Zahl der Rehe, vielleicht noch zehn, wird sich in den letzten Jahren halbiert haben - noch schlechter sieht es bei den Vögeln aus, zwar war in allen 78 Kästen Nistmaterial zu finden, aber es kam längst nicht in allen zu einem Bruterfolg - die Tiere finden einfach nicht mehr genug Futter - das ist natürlich auch dem Umstand geschuldet, daß durch den Einsatz hochwirksamer Pflanzenschutzmittel und den Mobilfunk große Teile der Insektenwelt vernichtet worden sind - auch die meisten Igel werden verschwunden sein - früher sah man noch viele überfahrene Tiere auf der Schnellstaße, heute sieht man keine mehr - besser sieht es da bei den Waldameisen aus, an der höchsten Stelle des Waldes, etwa 50m über dem Meeresspiegel, halten sich noch etwa 15 Kolonien - die letzten weit und breit -
    nicht ganz so trostlos ist es da bei den Pilzen, auch wenn im Herbst in dem kleinen Wald viel zu viel gesammelt wird -
    ich hoffe, daß Alles einigermaßen richtig bestimmt ist und wünsche angenehme Feiertage mfg magellan


    1. ich nehme an, das ist der Tabakbraune Borstenscheibling - Hymenochaete tabacina






    2. Giraffenholz




    3. der Aderzähling - Plicatura crispa


    4. ein Eichen-Wirrling - Daedalea quercina




    5. der Laubholz-Harzporling - Ischnoderma resinosum






    6. Einzelpilz auf liegendem Laubholz - ich glaube das könnte eine Trametes hirsuta werden




    7. der Gallertfleischige Fältling - Merulius tremellosus


    8. ich nehme an der Rotbraune Zitterling - Tremella foliacea


    9. der Kreisel Drüsling - Exida recisa ?


    10. Trametes versicolor








    11. Stereum subtomentosum








    12. der Schleimpilz - Badhamia utricularis hat seine Farbe gewechselt






    13. der Orangefarbene Kammpilz - Phlebia radiata


    14. und Antrodia serialis auf Nadelholz



  • Hallo magellan!


    Für die Nr. 1 glaube ich nicht an Hymenochaete tabacina, da ist das Substrat viel zu dick dafür und die Farben passen nicht schön.
    Mal angekratzt am weißen Zuwachsrand der Unterseite?


    Die Nr. 8 ist Exidia truncata (Abgestutzter Drüsling), siehe samtige stumpfe Oberseite. Sowas hat Tremella nicht.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Noch zur Ergänzung:
    Kreisel-Drüslinge sind meist im Endeffekt doch Judasohren. Leider fehlen diverse Angaben, z. B. zum Substrat.
    Beim 1. Bild von 10 wäre ich mir mit T. versicolor noch nicht sicher.


    Wieder mal sehr schöne Bilder. :thumbup:


    LG, Jan-Arne

  • Hallo magellan!


    Halte ich für eine sehr gute Idee.


    VG Ingo W

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    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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  • hallo!
    wenn auch etwas spät, Nr. 9 wächst auf Buche
    mfg magellan

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Oh, ich glaube da war ich weg, als das Thema kam.
    Schöne Funde!


    Der erste verfärbt aber doch? Siehe zweites Bild rechts oben, das ist doch eine Kratzstelle? Auf meinem Monitor kommt das immerhin so etwa weinrot an. auch mit den recht dünn und flatterig wirkenden Hütchen würde ich das eher für Stereum gausapatum (Eichen - Schichtpilz) halten. Laxitextum bicolor verfärbt nicht.


    Wenn Nummer 9 an Buche war, wäre das ein weiterer Punkt für Auricularia. Judasohren sind in der Substratwahl wohl noch mal etwas variabler als kreiseldrüslinge (Exidia recisa).
    Passt auch optisch vom GEsamteindruck besser.


    Die erste Trametes versicolor (Bild 10.1) halte ich auch erst mal für eine Trametes ochracea (Ockertramete): Wenn so ausgewachsen sollte bei T. versicolor schon irgendwo wenigstens eine oder zwei dunklere Linien vorhanden sein.


    Nummer 11 sollte schon Stereum subtomentosum sein. Allerdings: Rein optisch könnte ich da Stereum ostrea / insignitum nicht ausschließen. Allerdings glaube ich fast nicht, daß die Art mittlerweile so weit nach Norden vorgedrungen ist und dort zudem noch andere Substrate außer Rotbuche besiedelt.



    LG, Pablo.


  • hallo!
    bin gerade noch einmal auf den Pilz Nr. 1 aus diesem Thema gekommen - ist ja noch immer nicht ganz geklärt welcher es ist - Ingo scheint ja mit Laxitextum bicolor zufrieden zu sein - Pablo meint das könne er nicht sein, weil er sich an der Kratzstelle dunkel verfärbt und regt an auch über Stereum gausapatum nachzudenken - aber der kann es ja eigentlich auch nicht sein, zeigt ja überhaupt keine roten Farben und wächst ja hier offensichtlich auf Buche - könnte womöglich auch noch der Stereum rugosum sein, oder gibt es da noch mehr? habe noch ein weiteres Bild von dem Pilz eingestellt - alle Fotos wurden bei für das Pilzwachstum gutem Wetter gemacht, und die Verfärbung an der Kratzstelle hätte typisch sein sollen
    vielleicht könnt Ihr euch das noch einmal ansehen - vielen Dank für die Bemühungen - mfg magellan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Stereum rugosum rötet ja eigentlich noch schöner als Stereum gausapatum.
    Zudem gefällt mir da die Wuchsform nicht so recht.
    Aber tatsächlich stimmt da was nicht: Auf Bild 1 im Startbeitrag sind ja Eichenstämme zu sehen.
    Auf den Bildern 2 & 3 im Startbeitrag anderes Holz, das könnte aber eher Prunus avium (Vogelkirsche) als Rotbuche sein. ;)
    In dem Fall würde das schon eher auf Laxitextum bicolor hinweisen. Nur röten dürfte der dann nicht. Wenn das Hymenium beim Reiben einfach etwas dunkler und vielelicht bräunlich statt rötlich wird, dann wäre das aber wohl kein Problem.


    Wichtig wäre auch die Konsistenz, die Haptik des Pilzes. Das ist aber schwer zu beurteilen, mit meiner eher geringen Erfahrung könnte ich da wohl nur was mit anfangen, wenn ich frische Fruchtkörper in der Hand hätte. ;)
    Mikroskopisch wäre es freilich kein Problem.
    Ob noch weitere Arten in Frage kommen. Bei der ungeheuren Vielfalt an Schichtpilzen vielleicht schon. Ich habe sicherlich nicht immer alles auf dem Schirm, aber die erwähnten Arten sollten so in etwa die gängigsten sein.



    LG, Pablo.