in sauren Gefilden

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.508 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mykovino.

  • Liebe Forianer,


    über die (für mich) viel zu kurze Pilzsaison habe ich ja schon genug gejammert.
    Wenn ich dann die Fotos der wenigen Wochen durchsehe (sozusagen in der Jahresrückschau), dann gab es doch das ein oder andere schöne Foto und vor allem so manch Leckeres für die Pfanne.


    Einen kleinen Überblick über meine Funde in saurem Terrain habe ich hier zusammengestellt - keine spektakulären Funde, sondern Pilze, die standorttreu jedes Jahr erscheinen und Appetit auf das nächste Jahr machen :yumyum:


    Dies hier ist immer einer der ersten und bei uns nicht selten:


    1 Riesen-Champignon (Agaricus augustus)


    Die Wulstlinge waren (wie immer) zahlreich vertreten.


    2 Gelber Knollenblätterpilz (Amanita citrina)


    Etwas später erschien der


    3 Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)


    Eher selten findet man ihn auch mal in einer rein weißen Form.


    4a Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides var. alba)

    4b


    Phasenweise hat man ja den Eindruck, der Wald besteht nur aus Perlpilzen - aber fotogen sind sie immer wieder.


    5 Rötender Wulstling (Amanita rubescens)



    Als diese hier erschienen, war es erstmals an der Zeit, den Dörr-Ex anzuwerfen, denn sie fruktifizierten reichlich. Und so jung sind sie natürlich besonders gut zum Trocknen geeignet.


    6 Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus)


    Als ich am 18. September meinen besten Steinpilzwald kontrollierte, lachte mich diese Kerlchen an


    7a Fichten-Steinpilz (Boletus edulis)


    Ich bückte mich und schaute noch mal auf; da schlugen die Glückshormone Purzelbäume
    7b


    Sie waren da, die Steinis, und ich gottseidank der Erste, der das entdeckt hat :yumyum:
    Am Nachmittag des nächsten Tages ging ich noch mal nachschauen, was aus den kleinen Exemplaren geworden ist, die ich hatte stehenlassen, und musste feststelllen, dass andere Finder alle Steinis (groß und klein) abgeräumt hatten - so schnell war der Traum vom exklusiven Steini-Eldorado also ausgeträumt :(
    Mit etwas Geduld und großräumigerem Suchen fand sich aber noch das ein oder andere Exemplar.


    7c

    7d


    Zuverlässig an der Steinpilzstelle kommen sehr aromatische Speisepilze, die immer stehen bleiben, weil die übrigen Sammler sie nicht kennen.


    8 Kuhmaul (Gomphidius glutinosus)


    Sehr gefreut hat mich der Fund eines anderen Schmierlings - nur wenige Meter weiter unter Lärchen.


    9 Fleckender Schmierling (Gomphidius maculatus)


    Der wiederum schmarotzt auf dem Mycel von


    10 Goldröhrlingen (Suillus grevillei)


    Und das hier ist ein


    11a ???


    Okay, von unten ist er leichter zu erkennen.


    11b Schwarzblauender Röhrling (Boletus pulverulentus)


    Für die Raufüße - so mein Eindruck - war es ein gutes Jahr. Einzig der Hainbuchen-Raufuß kam wegen des trockenen Sommers nicht zum Zuge.
    Aber ich habe selten so viele


    12 Eichen-Rotkappen (Leccinum quercinum) gesehen


    In einem Fichtenwald stehen zwei einsame Birken und schon ist er da


    13 Birkenpilz (Leccinum scabrum)


    Auch der hier ist standorttreu wiedergekommen


    14 Gelbporiger Raufuß (Leccinum crocipodium)


    Der Dörr-Ex hatte also reichlich zu tun ...


    Es gab auch ein paar nicht so leckere Boleten.


    15 Schönfuß-Röhrling (Boletus calopus)


    16 Gallen-Röhrling (Tylopilus felleus)


    17a Düsterer Röhrling (Porphyrellus porphyrosporus) - ein junges Exemplar

    17b ein nicht mehr ganz so junges Exemplar


    Und dann hatte ich noch einen bemerkenswerten persönlichen Erstfund:


    18 Grünschnabeliger Fichtling


    Die Täublinge dürfen in meinem kleinen Bericht nicht fehlen.
    Den finde ich inzwischen häufiger im Kiefernwald


    19a Buckel-Täubling (Russula amara)

    Der Buckel ist auch im weiteren Reifestadium gut erkennbar.
    19b

    19c


    Zum ersten Mal in der Eifel entdeckt


    20 Grünfeldriger Täubling (Russula virescens)  


    Bei dem bin ich mir unsicher. Kann das der


    21a Grüne Speise-Täubling (Russula heterophylla) sein?

    21b Gefunden habe ich ihn am Rand eines Fichtenwalds; sein Geschmack war mild.


    Ein hübscher Vertreter am Wegesrand


    22 Gurkenschnitzling (Macrocystidia cucumis)


    Auffällig, weil an einer Stelle in großen Mengen vorkommend


    23 Dottergelber Schönkopf (Calocybe chrysenteron)


    Das hier sollen ganz leckere Speisepilze sein, ich habe sie aber noch nicht probiert.


    24a Ockerbrauner Büschelrasling (Lyophyllum decastes)

    24b



    Leicht bestimmbar ist der


    25 Blutblättrige Hautkopf (Cortinarius semisanguineus)


    Noch ein Cortinarius im Fichtenwald; kann das eine Telamonie aus der Gruppe um Cortinarius pivignus sein?


    26a ???


    Zum Schluss jetzt wieder für alle, die gerne rätseln und nach dem APR bereits Entzugserscheinungen haben, noch eine kleine Aufgabe:


    27 Rätselpilz :/:/:/


    Ich hoffe, mein saurer Bericht hat Euch ein wenig die Wartezeit auf die APR-Auflösung verkürzt.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd


    Da sind doch einige nette Sachen bei. Calocybe chrysenteron hatte ich früher regelmäßig an einer Stelle im Weyrer Wald, aber seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Gomphidius maculatus habe ich in diesem Jahr erstmals gefunden.


    LG Karl

  • Sehr schöne Funde,


    lieber Gerd! Der fleckende Schmierling - einer meiner Lieblingspilze- ist dieses Jahr leider nicht wieder bei uns aufgetaucht.


    Wie schön, dass du ihn hier zeigst.

  • Hallo Gerd,
    Merci für die schönen Fotos.


    Bei Deinem Rätselpilz kommt mir Pholiota gummosa in den Sinn.
    Ist natürlich sehr spekulativ.


    Gruss Stephan

    Ein Pilzler Namens Guschti Frei

    fand im Wald ein Hexenei.

    Voll Gwunder pocht er ein`ge Male

    an die butterweiche Schale;

    ob wohl ein Vogel drinnen sei?


    Chipcount 68: 100 -15 Beitrag APR2017, +10 Platz 8 (APR2017), +14 Platz 2 (Platzwette APR2017), -15 Beitrag APR2018 +10 Platz 6 (APR2018) - 15 Beitrag APR2019,

    -10 Beitrag APR2020, +6 PLatz 9 (APR2020), +3 Platz 4 (Platzwette 2020), -10 Beitrag APR2021, -10 Beitrag APR2022

  • Hallo lieber Gerd!



    Beim Rätselpilz denke ich übrigens an Hebeloma radicosum. Aber da gibt es sicher auch noch mehr Kandidaten, die in Frage kämen. ;)


  • Hallo Gerd


    Da sind doch einige nette Sachen bei. Calocybe chrysenteron hatte ich früher regelmäßig an einer Stelle im Weyrer Wald, aber seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Gomphidius maculatus habe ich in diesem Jahr erstmals gefunden.


    LG Karl


    Hallo Karl,


    im Weyerer Wald habe ich den Dottergelben auch schon gefunden.
    Diese Stelle lag in Jolis Revier (Nähe Merten), da standen ca. 20 Exemplare.
    Den Fleckenden Schmierling konnte ich in 2015 sogar an zwei Stellen entdecken.


    Liebe Anna,


    Du hast ja recht, der heißt "Fleckender" (und nicht "Gefleckter") :evil: - ich werde das gleich noch korrigieren.


    Euch allen (Karl, Stephan, Anna, Tuppie) danke für Eure Rückmeldungen!


    Hallo Tuppie,


    da ich nicht am APR teilgenommen habe, kam der Stress nicht aus dieser Richtung.
    Trotzdem war die Adventszeit nicht so ruhig wie ich gehofft hatte; bei mir ist erst ab dem 4. Advent so richtig Ruhe und Muße für Pilzberichte eingekehrt.


    Mit der Auflösung des Pilzrätsels warte ich noch bis zum späteren Abend - vielleicht traut sich ja noch jemand aus der Deckung?


    Jetzt schnappe ich mir erst mal die Wauwaus - die wollen an die Sonne (und mit schadet das ja auch nicht).


    Viele Grüße
    Gerd

  • Grüß Dich Gerd,




    ich habe mich direkt in meinem Hauswald wieder gesehen. Dort hatte ich auch oft herrliche Funde, gerade im Herbst auch. Und wenn ich nach draußen schaue, dann könnte man glatt meinen es sei Herbst. Heute ist der erste Tag seit Langem, an dem es etwas kälter und nebelig ist. Wäre meine Kamera nicht eingeschickt worden, dann würde ich glatt losstiefeln. :(


    Und dennoch eine schöne Bilderstrecke, die Du uns da zeigst. Hab Dank dafür. Das baut mich wieder ein wenig auf.



    Liebe Grüße



    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo Gerd,
    Nr. 21 ist mMn eher Russula aeruginea, für R. heterophylla sieht der Standort etwas seltsam aus. Sogar der Frauentäubling (R. cyanoxantha) kann mit dieser Farbe auftreten. Unbekannte Täublinge, die du anfragen möchtest, bitte grundsätzlich aussporen lassen, und den Geschmack nicht im Stiel- oder Hutfleisch, sondern in den Lamellen testen, da hat es eine größere Abweichungsbandbreite (z. B. prickelt es bei R. aeruginea etwas auf der Zungenspitze, während bei R. heterophylla oder R. cyanoxantha absolut nichts kommt).
    Bei Nr. 26 ist die Idee nicht schlecht (wohl zumindest die richtige Sektion!), aber selbstverständlich kann man die Art nicht aufgrund eines Fotos dingfest machen.
    Dein Rätselpilz müsste mMn Hebeloma radicosum sein.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()


  • Hallo Heidi,


    dann hoffe ich mal für Dich, dass Deine Kamera im neuen Jahr wieder startklar ist! :)


    Meine Fotos stammen übrigens nicht alle aus einem Wald; sie verteilen sich auf verschiedene saure Wälder in Nordeifel und Ville.


    Danke für Dein Mitstiefeln durch den Wald
    Gerd
    [hr]


    Hallo Öhrling,


    wenn es der Frauentäubling sein sollte, dann wären mir ja die weichen (nicht splitternden) Lamellen entgangen :/


    Im Moment können wir mit meinen Angaben wohl keine Klärung herbeiführen. Da ich die Stelle regelmäßig kontrolliere, wird das aber hoffentlich im nächsten Sommer/Herbst möglich sein.
    Ich habe auch vor, mich bis zum Sommer mit ein paar Chemikalien einzudecken, um den Täublingen besser zu Leibe rücken zu können.


    Wenn Dich richtig verstehe, dann sollte man Täublinge vor allem in den Lamellen kosten? Ursprünglich hatte ich mal gelernt, Stielfleisch zu probieren (aber da ging es auch nur um die Frage: essbar oder nicht?).
    Dann werde ich mich künftig an das Lamellen-Kauen geben ...


    Vielen Dank Dir für die wertvollen Hinweise
    Gerd
    [hr]
    Hier die Auflösung des Rätselpilzes, so sieht der von unten aus:



    Anna und Öhrling liegen also richtig mit ihrem Tipp: Wurzelfälbling (Hebeloma radicosum)


    Ich muss schon sagen: Ihr seid richtig gut :thumbup:


    Ich glaube, liebe Anna, wenn Du selbst mal Teilnehmerin im APR wärst, dann hätten ja alle Anderen gar keine Chance - deshalb wirst Du für das APR wohl noch laaaange (ungefähr bis zum Einsetzen der Demenz) verantwortlich bleiben müssen ... ;)


    Und Öhrling, Du wärst ja auch noch ein heißer Kandidat für die Treppchenplätze, hast aber bisher nicht teilgenommen, oder? (Zumindest im letzten Jahr habe ich Deinen Namen nicht gelesen.)


    Der Tipp von Stephan - Pholiota gummosa - war aber auch interessant. Aber hätten da nicht irgendwie Grüntöne vorhanden sein müssen?


    Ich habe mich gefreut, dass Ihr Euch mit einem Tipp vorgewagt habt!


    Viele Grüße
    Gerd

  • Grüß Dich Öhrling guten Morgen,



    danke Dir für den Tipp mit der Geschmacksprobe von Lamellen bei Täublingen. Das wußte ich noch nicht. Siehst Du......wieder was gelernt.



    Liebe Grüße



    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo Oehrling,


    mir hat das mit dem falschen Standort für den Russula (Nr. 21) keine Ruhe gelassen, deshalb bin ich heute noch mal an der Stelle nachschauen gewesen.
    Und tatsächlich, dort steht eine einsame Birke am Rande des Fichtenwaldes (was ja für Russula aeruginea gut passen würde).


    Guten Rutsch
    Gerd