18.09.2015: 3 Saftige Magerrasen - Teil 2

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 6.375 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • [font="Arial"]18.09.2015: 3 Saftige Magerrasen - Teil 2
    Liebe Schwammer-Freunde,
    dies ist der 2. teil des Berichtes. Den ersten Teil findet Ihr hier.

    Und wir schreiben diesen Bericht wieder mal zusammen.
    Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün. ;)
    Meine Bilder sind mit einem schwarzen
    ☻, Matthias' Bilder sind mit einem grünen☻gekennzeichnet.

    Der erste Fund auf diesem Rasen war der
    Papageiensaftling (Gliophorus psittacinus) - und hier ließen wir uns mit Bildern richtig aus.
    Ein lang ersehnter Erstfund für mich und dann gleich in voller Pracht. Logisch, dass das Fotografieren da einiges an Zeit beansprucht hat. Inzwischen kenne ich in der Region 3 Fundstellen der Art.

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    [font="Arial"]Der nächste Pilz war für mich neu - oder zumindest bis jetzt "noch unerkannt".
    Die eigentlich seltene Art scheint zumindest auf den hiesigen Friedhöfen recht verbreitet zu sein. Dies ist der zweite Fundort, an dem die Art in großen Mengen vorkommt. Jedoch ist mir die Keule noch nie außerhalb eines Friedhofs begegnet.
    Die Zarte Wiesenkeule (Clavulinopsis subtilis):

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    [font="Arial"]Auch Helmlinge waren zu finden.
    Anhand der Farben und dem Standort in Wiesen ein leicht zu bestimmender, aber sehr variabler Helmling. Die Lamellenschneide kann ab und an nicht gefärbt sein und es können völlig grüngelbe Exemplare vorkommen, die wir hier aber nicht gesehen haben.
    Der Braunschneidige Helmling (Mycena olivaceomarginata):

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    [font="Arial"]Und schon die nächsten Saftlinge - hier (sehr sicher) der Schleimfußsaftling (Hygrocybe glutinipes) - noch nicht mikroskopisch bestätigt:

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    [font="Arial"]Und sogar Öhrlinge gab es hier. Dieser ist noch nicht bestimmt.
    Die Koralle nebenan war noch zu jung zum bestimmen.

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    [font="Arial"]Noch unbestimmter Öhrling (Otidea spec.):

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    [font="Arial"]Und auch auf diesem Rasen gab es wieder den häufigen Gilbenden Erdritterling (Tricholoma scalpturatum):

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    [font="Arial"]Die nächsten Pilze waren die unbekannten Dickfüße die ich schon am 13.09.2015 fotografierte.
    Ich zeige Euch nochmal den Vergleich zwischen den 5 Tagen:

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    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben Hecken und Winter-Linde (Tilia cordata).
    Fundzeit: 13.09.2015 und 18.09.2015
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    kugelig
    Huthaut: braun, außen gelb-creme, glatt
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: eingerollt, mit weißer Cortina
    Lamellen: rosa
    Lamellenschneiden: normal

    Lamellen- Hutübergang:
    schwer zu sagen

    Stiel: dick, cremeweiß
    , braun befasert, weiße wattige Cortina
    Stielbasis:
    spitz
    Fleisch:
    weiß mit violett-Stich, sehr fest
    Größe: Hutdurchmesser ca. 3-6 cm; Stiellänge 2-4 cm, Stieldurchmesser ca. 20 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: minimal fruchtig, sonst neutral
    Geschmack: nicht probiert

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    [font="Arial"]Unbekannter Schleierling (Cortinarius spec.) (Bilder vom 13.09.):

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    [font="Arial"]Bilder vom 18.09. - die Lamellen waren nun schön freigelegt und richtige toll pink.
    Wenn Ihr uns hier schon mal einen Tipp geben könnt - das wäre toll:


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    Das Weiße Spitzkeulchen (Clavaria falcata) zeigte sich in voller Pracht:

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    [font="Arial"]Und schon wieder ein Saftling - der häufigste aller Saftlinge - nämlich der Schwärzende Saftling (Hygrocybe conica):

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    [font="Arial"]Und noch ein unbekannter Schleierling (Cortinarius spec.):

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    [font="Arial"]Und noch einmal der Schirmling (wie schon bei Teil 1 beschrieben)
    Eventuell der Stinkschirmling (Lepiota cristata):

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    [font="Arial"]Unter einem Weißdorn fanden wir den typischen Pilz der dort oft zu finden ist.
    Aktuell erst der zweite mir bekannte Fundort der Art, aber bei gezielter Suche sicherlich öfters zu finden.
    Der
    Gelbblättrige Trompetenschnitzling (Tubaria dispersa):

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    [font="Arial"]Wir machten uns auf den Weg zu einen weiteren Magerrasen - einen kleinen aber feinen.
    Und dort ging es noch mal richtig zur Sache mit mit dem
    Braungelben Saftling (Hygrocybe spadicea).
    Der nächste Erstfund für mich. Dieses Jahr schien die Art häufiger zu fruktifizieren als sonst, im Forum wurde sie ja schon öfters präsentiert. Hier in der Region aber der einzige uns bekannte Standort.

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    [font="Arial"]Dann noch ein Trichterling:
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    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen
    Fundzeit: 18.09.2015
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    konvex mit Vertiefung in der Mitte
    Huthaut: jung cremefarben, leicht bräunlich fleckig, glatt
    Hygrophanität: ja
    Hutrand: teilweise eingerollt
    Lamellen: creme, leicht bräunlich fleckig, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: normal

    Lamellen- Hutübergang:
    fast gerade angewachsen, kaum herablaufend
    Stiel: creme
    mit Rosastich, leicht bräunlich fleckig, befasert, längsfaserig, hohl
    Stielbasis:
    spitz zulaufend
    Fleisch: weiß
    Größe: Hutdurchmesser ca. 2-4 cm; Stiellänge 2-4 cm, Stieldurchmesser ca. 6 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch: neutral, ganz leicht pilzig
    Geschmack: nicht probiert

    Vorerst grob vorbestimmt als
    Rinnigbereifter Trichterling (Clitocybe rivulosa) - muss noch bestätigt werden:

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    [font="Arial"]Den Abschluss machte ein völlig unklarer - vermutlich ebenfalls ein Trichterling.
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    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen
    Fundzeit: 18.09.2015
    Wuchsform: paarweise
    Hutform:
    konvex mit Vertiefung in der Mitte
    Huthaut: orange-braun, Lederoptik, leicht schuppig, filzig, leicht konzentrisch aufgerissen
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: wellig/kerbig
    Lamellen: creme, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln, weit entfernt stehend
    Lamellenschneiden: normal

    Lamellen- Hutübergang:
    herablaufend
    Stiel: Farbe außen wie Hut
    , innen weiß, innen voll, mit einer Art Mantel umgeben der die gleiche Farbe wie der Hut hat
    Stielbasis:
    weißfilzig
    Fleisch: weiß
    Größe: Hutdurchmesser ca. 4 cm; Stiellänge 4 cm, Stieldurchmesser ca. 8 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch: stark mehlig
    Geschmack: nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Der Kerbrandige Trichterling (Clitocybe costata) scheidet wegen dem Geruch aus.
    Habt Ihr eine Idee?
    Vorerst unbestimmter Trichterling (Clitocybe spec.):

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    [font="Arial"]Das war's für heute....
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    [font="Arial"]Wir hoffen Ihr hattet wieder ein bisschen Spaß an unserer Tour und freuen uns auf Eure Kommentare.
    Beste Grüße
    Dieter & Matthias
    [/font]

  • Hallo Dieter und Matthias,



    ja der braungelbe Saftling............




    Und es stimmt......er kam dieses Jahr öfter, schrieben ja auch viele. Nur.....Eure Bilder sind einfach die Cooleren. So isses.


    Eure Bilder.........großes Kino; wieder mal. Beneidenswert....Euer Papagallo. Ich wünschte ich wäre dabei gewesen. Nächstes Jahr hoffe ich, ihn zu finden. Und wenn nicht.....dann suche ich weiter. Lach.





    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • Hallo Dieter und Matthias!


    Weltklassebilder, was will man da noch sagen?
    Die Bilder des Braungelben Saftlings sollte man auf Plakatgröße bringen, so schön sehen die aus.

    Zitat


    Geruch: stark mehlig
    ......
    Habt Ihr eine Idee?
    Vorerst unbestimmter Trichterling (Clitocybe spec.):


    Erinnert mich sofort an Clitocybe sinopica (Kohlentrichterling). Die Art muss nicht auf Brandstellen wachsen, ich kenne sie von lichtem kargen Standort unter Kiefern.
    Pablos Bild ist hier im Beitrag Fund Nr. 6:
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-12-2014


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Wahnsinn, Dieter und Matthias! :thumbup:


    Ich bin immer wieder beeindruckt, wie intensiv grün die Federn vom "Papagei" sein können!
    Zum Braungelben hat Ingo ja bereits alles gesagt.


    Bilder vom 18.09. - die Lamellen waren nun schön freigelegt und richtige toll pink.
    Wenn Ihr uns hier schon mal einen Tipp geben könnt - das wäre toll:


    Junge Elfenring-Klumpfüße (Cortinarius magicus) könnten so aussehen, aber da braucht es zwingend eine gerandete Stielknolle.



    Erinnert mich sofort an Clitocybe sinopica (Kohlentrichterling). Die Art muss nicht auf Brandstellen wachsen, ich kenne sie von lichtem kargen Standort unter Kiefern.


    Das war auch meine erste spontane Idee!
    Der intensive mehlig-ranzige Geruch ist jedenfalls neben dem Habitus und der Färbung ein gutes Merkmal.


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Ihr Beiden!
    Eine tolle Fortsetzung Eurer Teamarbeit und Berichte. Und mit dem Papageigrünen und den Braungelben Saftling habt Ihr bei mir ja sowieso offene Türen eingerannt! Abgesehen von diesen beiden finde ich die Zarte Wiesenkeule einfach zauberhaft!
    Danke fürs Teilen!

  • Hallo Dieter und Matthias,


    der Papageigrüne war ja schon immer mein Liebling - aber so intensiv grün habe ich den noch nicht gesehen.
    Und der Braungelbe ist ebenfalls ein wunderschöner Anblick.


    Überhaupt ist die Qualität der Fotos und des Beitrags absolut top :thumbup:


    Großen Dank für diesen Genuss
    Gerd

  • Hallo Karl!

    Zitat


    Den Trichterling würde ich mit Clitocybe squamulosa vergleichen.


    Makroskopisch passend, denke ich, und sicherlich einen Vergleich wert, aber der wüde nicht mehlartig riechen, wenn ich das richtig verstehe.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ihr zwei,
    herzlichen Dank für Eure tollen Beiträge!

    Liebe Grüße
    Claudi


    100 Chips + 3 von Abeja (imaginäres BRätzel) - 5 APR-Kasse + 5 Antiquengelbonus + 15 größte Punktesteigerung zu Vorjahren beim APR = 118


  • Den Mehlgeruch hatte ich überlesen. Dann muss man wohl in Richtung C. sinopica suchen. Die Huthaut kann wohl in trockenem Zustand feinrissig werden. Eine Prüfung der Sporen sollte Aufschluss geben können.


    LG Karl


  • Hallo Dieter und Matthias!
    Weltklassebilder, was will man da noch sagen?


    DANKE DANKE DANKE :)



    Die Bilder des Braungelben Saftlings sollte man auf Plakatgröße bringen, so schön sehen die aus.


    Null Problemo - bitte hier in hoher auflösung zum download:
    http://www.nocrotec.com/Schwammer/safti.jpg
    Aber Vorsicht! Das Bild könnte Pilzsucht auslösen! :whistling:


    ...Vorerst unbestimmter Trichterling (Clitocybe spec.):



    Erinnert mich sofort an Clitocybe sinopica (Kohlentrichterling). Die Art muss nicht auf Brandstellen wachsen, ich kenne sie von lichtem kargen Standort unter Kiefern.


    Habe ich geprüft - und: Der passt wie die Faust auf's Auge ;) ;) ;)
    Ich bin zu 99% Sicher dass es der ist.



    Wahnsinn, Dieter und Matthias! :thumbup:


    THANKS AGAIN!



    ... Bilder vom 18.09. - die Lamellen waren nun schön freigelegt und richtige toll pink.
    Junge Elfenring-Klumpfüße (Cortinarius magicus) könnten so aussehen, aber da braucht es zwingend eine gerandete Stielknolle.


    Verglichen: Aber: leider nein - Stiel passt nicht dazu.



    Was die Qualität der Bilder angeht, bin ich immer weder begeistert. Besser geht es nicht :thumbup:


    DAAAAAANKE!



    Den Trichterling würde ich mit Clitocybe squamulosa vergleichen.


    Hab ich gemacht: Die Hutvertiefung, die Stielabmessungen und der starke Mehlgeruch passen eher zu Clitocybe sinopica --> prüfe ich aber trotzdem mikroskopisch sobald ich Zeit habe.



    Überhaupt ist die Qualität der Fotos und des Beitrags absolut top :thumbup:


    Auch Danke an Dich Gerd.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Danke nochmals Karl,
    subsinoptica (der aktuell übrigens genau so wie der sinoptica "Bonomyces sinopicus" heißt) war mir neu, habe aber den Unterschied (der umstritten ist) zu sinoptica inzwischen herausgefunden.
    OK, ich lasse den jetzt mal als sinoptica stehen und werde den später nochmal mikroskopisch "absichern".
    Was für mich nun als Fragezeichen übrig bleibt: Nennen wir ihn nun Bonomyces oder Clitocybe?
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter!

    Zitat


    Nennen wir ihn nun Bonomyces oder Clitocybe?


    Die Freiheit der Wahl hast du.
    Bleibst du beim alten Gattungsnamen Clitocybe, kann es sein, dass du verstanden wirst.


    Willst du aktuell sein und verwendest Bonomyces, musst du dich womöglich in 2 Jahren wieder umgewöhnen, weil es der nächste Bearbeiter noch anders weiß.
    Oder es passiert demnächst, dass jede Art endlich eine Gattung für sich bekommt.
    Schlafen die eigentlich bei Inocybe und Cortinarius? Die müssten doch auch schon in Hunderte Einzelgattungen aufgedröselt sein. 2 verschiedene Sporenformen in Inocybe? Ich bitte euch, das geht doch nicht!


    Eigentlich wollte ich dir was anderes schreiben, aber ich weiß nicht mehr was, weil mich das Thema aufregt.


    VG Ingo W


    Edit: ich weiß es wieder: das "Plakatbild" ist in groß immernoch so superscharf, dass ich einer Wanze beim Zehennägel schneiden aufpassen könnte.
    Wenn da ein Becher an einem Grasstängel wachsen würde, wäre das herausgeschnittene Bild wahrscheinlich immer noch besser als meine Versuche so einen Winzling abbilden zu wollen.
    Wahnsinn!!

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Danke Ingo,
    naja ich nenne den sowieso "Trichterling" von dem her ist mir das Lateinische nicht so wichtig.
    Ich kann mir auch das Deutsche ein bisschen besser merken als das Lateinische.
    Auf jeden Fall ist das optisch ein ganz toller Schwammer.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Schlafen die eigentlich bei Inocybe und Cortinarius? Die müssten doch auch schon in Hunderte Einzelgattungen aufgedröselt sein. 2 verschiedene Sporenformen in Inocybe? Ich bitte euch, das geht doch nicht!


    Servus Ingo,


    die Unterscheidung auf Gattungsebene zwischen glatt- und höckerigsporigen Inocyben gab es schon mal (Astrosporina), hat sich aber nicht durchgesetzt. Da gäbe es gewichtigere Unterschiede, z. B. bei den Farbpigmenten. Da könnte man die Mallocyben als eigene Gattung vertreten. Mal sehen, was da die DNA-Analysen bringen.


    Gruß


    Helmut

  • Hallo Helmut!


    Was ich meine ist: muss es denn wirklich sein, dass man ständig neue Gattungen dazuerfindet, wenn die Arten DNA-mäßig jetzt nicht sooo weit auseinanderstehen?


    Versteh mich: bei Mollisia (Weichbecherchen) sind ja auch die Holzbewohner DNA-mäßig deutlich von den Kräuterbewohnern getrennt. Muss ich da aber unbedingt deswegen eine neue Gattung "Lignimollisia" aufstellen, damit sie sich von "Herbimollisia" auch namensmäßig trennt?
    Kann ich das nicht wie früher mit Untergattungen und Sektionen regeln?


    Vielleicht tue ich der Wissenschaft unrecht, aber wie gesagt, mich nervt das ziemlich.
    Wenn verschiedene Clitocyben natürlich sequenzierungsmäßig so weit auseinanderliegen, dass z.B. der Brandstellen-Trichterling Cl. sinopica eher bei den Riesenschirmlingen anzusiedeln ist, will ich nichts gesagt haben.
    Farbpigment-Anordnung bei Risspilzen? Wäre ja auch nicht unbedingt eine neue Gattung wert, solange die unterschiedlich aufgebauten Arten einigermaßen beieinanderliegen.


    Hab das jetzt völlig unwissenschaftlich überspitzt und mir fehlen da auch die genauen Umstände/Argumente, aber ich denke, so versteht man mich vielleicht am schnellsten.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    oha; klingt spannend. Klar, dann würden mir noch die Cervicolores einfallen; pigmentierte Basidien und so. Hab unlängst mal meinen Erstfund von der ganzen Sektion gehabt. Sah wirklich ungewohnt aus unterm Mikro. ;)


    l.g.
    Stgefan
    [hr]


    Hallo Helmut!


    Was ich meine ist: muss es denn wirklich sein, dass man ständig neue Gattungen dazuerfindet, wenn die Arten DNA-mäßig jetzt nicht sooo weit auseinanderstehen?


    Kann ich das nicht wie früher mit Untergattungen und Sektionen regeln?


    Hallo Ingo,


    sehe ich etwas differenzierter. Ich bin auch kein Splitter neuer Gattungen; dann lieber Untersektionen. Bei den Cortinarien hingegen, würde es sich aber aus meiner Sicht vollkommen lohnen, dort Untergattungen Dermocybe usw. zu etablieren. Was nützt eine Gattung mit 1200 Arten. Was dort aber noch wichtiger ist, dass es endlich mal richtig geklärt werden muss, was da als Einzelart zu definieren ist und welche zusammengelegt werden sollten.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter & Matthias!


    Mal abgesehen von dem groß geschriebenen DANKE für die tollen Bilder:
    Wie habt ihr denn Clavulinopsis subtilis bestimmt und vor allem: Nach welcher Literatur?
    Und mit fein warzigen Sporen oder Sporen total glatt? Und ist die Stielbasis striegelig?


    Den Papagei habe ich bei mir übrigens auch erstmal bei Hygrocybe stehen gelassen und in meiner Datei einfach Gliophorus als Synonym eingetragen. Wie auch bei den ganzen Boletus - Arten. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    die Clavulinopsis hat mir Karl hier schon mal bestimmt: http://www.pilzforum.eu/board/thema-unbekannter-keulenpilz
    Der Fund im verlinkten Thema stammt von einem anderen Friedhof und stimmt mit allen Merkmalen mit denen des Fundes hier überein.
    Sporen glatt, Basis nicht auffällig striegelig.


    An Literatur hab ich auch nicht viel mehr als die Großpilze Baden-Württembergs.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Tja, die mangelnde Literatur ist jedenfalls ein Problem in der Gattungsgruppe.
    In FungaNordica zB ist die Art mW gar nicht drin. Und mit GPBWs ist sie im grunde nicht bestimmbar.
    Euer Fund sollte schon irgendwie zu diesem Taxon gehören. Oder auch irgendwie zu einem Fund von einer Magerwiese bei Speyer, bei dem sich allerdings im Exsikat einige fein warzige Sporen fanden.
    Eventuell ist das als Merkmal aber irgendwie variabel, wie auch die Stacheligkeit der Sporen bei Clavaria falcata / candida.
    Müsste man vielleicht auch noch mal überarbeiten, diese ganzen Keulchen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Stimmt ja, richtig!
    Und dann eben auch mit warzigen Sporen, wobei dann die Einteiluing bei den Großpilzen ja doppelt diffus ist. Oder liegt es nur an der Reife, ob denn die Sporen komplett glatt oder warzig sind?
    Und was ist dann Ramariopsis tenuicola bzw. tenuiramosa? Sollte sich die nur durch die Färbung der Äste und eine tendenziell andere Wuchsform unterscheiden?
    Fragen über Fragen...
    nein, die müssen nicht beantwortet werden. Ich find's schon raus, wenn ich die Pilze dazu finde. ;)



    LG, Pablo.