Gamundia striatula, Rußnabeling???

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 11.839 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von AlexanderK.

  • Hallo Karl,


    sry für die späte Antwort.

    Stimmt, der Fund fehlt noch in der Gesamtliste für Alme, sowie die Nectriopsis lecanodes.

    Zum Glück habe ich Belege angefertigt und beides kommt in Mykis rein.


    Ich sehe da kein Problem die Gamundia striatula auf Pelitgera als Gamundia xerophila zu bezeichnen.

    Später, wenn mehr Sequenziert wurde und man genaueres über die Art oder Arten weiß, kann man immer noch den Artnamen ändern.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt, was die Zukunft ergibt.


    VG : Thorben

  • Moin zusammen,


    interessante Sache, es gibt immer was Neues.

    Meine striatulas, die im Flechtenübersäten Magerwiesen-Offenland wachsen (Arrhenia peltigera war da auch schon mal zu finden), sind dann wohl auch als xerophila zu betitulieren. Siehe Bilder.

    In der gängigen Literatur taucht die Art ja nicht auf, im Pilzkompendium lediglich als Randnotiz. Hat da jemand einen Artikel parat?

    Beste Grüße

    Harald

  • Hallo Harald,


    in Diederich et al Flora of Lichenicolous Fungi 1 (2022) wird die an Peltigera parasitierende Gamundia vorgestellt und dort auch der Name G. xerophila verwendet. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß das ganze wohl noch ein recht offenes Feld ist.


    Björn

  • Hallo Harald,


    zu den auf Schildflechten parasitierenden Gamundia findet man einige sehr informative Seiten in

    Flora of Lichenicolous Fungi, Volume 1, Basidiomycota, 2022


    Diese äußerst interessante und umfangreiche Publikation ist als Buch, aber auch als Free Download erhältlich, siehe

    Flora of Lichenicolous Fungi
    Volume 1 · Basidiomycota, 351 pages, 2022 by Paul Diederich, Ana M. Millanes, Mats Wedin & James D. Lawrey published by the National Museum of Natural History,…
    www.mnhn.lu


    Sehr interessant in Bezug auf Gamundia xerophila ist sicher auch die folgende, mir leider nicht vorliegende Publikation: Moreau, P.-A. 2005. Réflexions sur deux espèces omphaloïdes du Mercantour. Annales Confederationis Europaeae Mycologiae Mediterraneensis 2004: 73–81.


    LG Ingo


    edit: Da war Björn einige Sekunden schneller!

  • Für die Hessen-Kartierung habe ich die Funde, die nachweislich mit Peltigera kommen, in Xerophila umgetauft.

    Lothar Krieglsteiner gibt in seiner Rhön-Funga Funde von Nadelstreu (Abies) bzw. Borken-Schnitzelhaufen an Bachgrund (Picea) an. Da kann man wohl nach vorliegender Erkenntnis davon ausgehen, dass das "echte" striatula sind (?).

    Offensichtlich besteht aber in diesem Gamundia-Komplex noch Klärungsbedarf.


    Grüße

    Harald

  • Hallo,


    mit dieser Frage habe ich mich letztes Jahr bereits auseinandergesetzt und deshalb ein paar eigene Belege von G. striatula (im Spätherbst und +/- aus dem Fichtenwald) und vermeintlichen G. xerophila (alle bei Peltigera sp.) sequenziert. Ausschlag gab ein erster eigener Beleg einer Gamundia an Peltigera. Die Datenlage der Sequenzen bei GeneBank und Unite war/ist schlecht und daher brauchte es eben eigene Daten um die Frage verlässlich beantworten zu können.

    Die Ergebnisse sind eindeutig und belegen die Eigenständigkeit beider Taxa. Sie sollen demnächst für den Boletus aufgearbeitet werden.


    LG,

    Alexander