Psathyrella cf tephrophylla

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.647 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander!


    Dieser hübsche Faserling wuchs am 17.12.2015 in einem Waldstück in der Oberrheinebene. In em Wald finden Buchen, Eichen, Ahorn, Eschen und noch einiges, das Substrat halte ich aber für Stückchen von Buchenholz, größtenteils vergraben in dickem Laub und Humus. Einige Fruchtkörper sitzen direkt am Holz, andere daneben.
    Der Standort ist recht feucht, zumal an dem Tag, wo es in der NAcht zuvor stark geregnet hatte.


    Velum am Hutrand in wenigen Fetzen vorhanden, aber wohl auch wegen Beregnung recht spärlich
    Fruchtkörper groß aber extrem zerbrechlich
    Lamellen grau, ohne farblich unterlegte Schneiden
    Stiele weiß und fein weiß beflockt
    Hüte stark hygrophan & gerieft
    Sporenpulver schwarz mit leichtem Purpurton
    Sporen bis 11x6,5
    Cheilos gedrängt, sehr häufig, Lamellenschneide steril, kugelige oder clavate Marginalzellen dzwischen sehr spärlich, Cheilos in der Form recht vielgestaltig, oft mit (meist farblosen) Anlagerungen;
    Pleuros zerstreut bis häufig, utriform, größer und monotoner geformt als Cheilos, ebenfalls mit Anlagerungen;
    Schnallen vorhanden
    Velum aus langen, zylindrischen Zellen




    Velum (vom Hut):


    Cheilos (H2O):


    Pleuros (H2O)


    Sporen (H2O):


    Die Frage ist nun die: Kann man den Pilz überhaupt als Psathyrella tephrophylla (Graublättriger Mürbling) ansprechen, ohne die Reaktion der Plaques an den Zystiden auf Ammoniak getestet zu haben? Weil Ammoniak habe ich nicht. Die Alternative nach dem Melzer - Schlüssel wäre ja Psathyrella lutensis, aber das erscheint mir eher unwahrscheinlich, wenn ich den verfügbaren bescheribungen trauen kann (die allerdings zu P. lutensis nicht gerade epische Bandbreite haben).



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    wie immer keine Ahnung möchte ich dennoch kurz was dazu sagen. Vor einiger Zeit fanden wir bei einer APR-Exkursion Psathyrella fagetophila. Der sah der hier gezeigten Art makroskopisch recht ähnlich. Aber was ist schon Makroskopie bei Psathyrellen. Mithilfe des großen M's (das mit i weitergeht und nicht mit a) wirst du den sicher zurecht verworfen haben.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan - Arne!


    Jedenfalls landete ich mit dem Schlüssel nicht bei der Art. Ich glaube, wegen den Plaques an den Zystiden.
    Zumindest die Pleuros scheinen auch von der Form her nicht so gut zu passen.
    Psathyrella fagetophila kenne ich allerdings auch nicht, kann also gut sein, daß sich die makroskopisch gar nicht unterscheiden lassen. Was ja in der Gattung kein Wunder ist.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    das wird schon tephrophylla sein. So schön graue, enge Lamellen sind typisch. Die Anlagerungen verfärben sich nicht, bleiben leider nur bei Frischmaterial erhalten. Und dann gibt es Probleme mit lutensis, wobei der Standort evtl. hilfreich ist.
    P. fagetophila ist es jedenfalls nicht; davon hatte ich grade zwei Kollektionen unterm Messer. Vermutlich ist die Lamellenschneide fast immer ockerlich unterlegt. Da muss ich aber noch mal drauf rumdenken.
    Beste Grüße!
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andreas!


    Danke für die Bestätigung!
    Ein regelrecht nasser Standort und an Pflanzenresten war das hier nicht. Feucht ja und eben an modrigem Holz und Laubstreu gewachsen. Insofern passt auch das wohl besser.
    Das mit den Reagenzien ist so eine Sache: Irgendwas fehlt immer. Ammoniak wird aber bestellt, das braucht man ja irgendwie immer wieder mal.
    Ockerlich unterlegte Lamellenschneiden hatte der nicht. Die Schneiden waren heller grau als die Flächen (fast weiß) und auch mit Lupe war da keine andersfarbige Schicht zu erkennen.



    LG, Pablo.