hallo!
Heute möchte ich Euch zu einer Wanderung durch das naturgeschützte Ahrensburger Tunneltal, gleichbedeutend mit dem Ahrensburger Moor, einladen. Das Tunneltal entstand vor etwa 20000 Jahren als die Vereisung der letzten Eiszeit bis nach Ahrensburg reichte und Schmelzwasser unter einer Gletscherzunge abfloss. Es erstreckt sich bis an die hamburger Stadtgrenze. Der Weg durch das Moor ist nur etwa 400 Meter lang, mit Holz ausgebaut und endet an den alten Wällen der Burg Arnesvelde, die um 1200 als Fluchtburg errichtet wurde und der Ahrensburg seinen Namen verdankt. Die Burg wurde nur selten gebraucht und mit ihren Steinen wurde um 1585 zum Teil auch das ahrensburger Schloß erbaut. Heute sieht man von ihr nur noch die Wallanlagen. Tiere und Pflanzen findet man im Moor nur wenige, Dafür freut man sich um so mehr über kleine Überraschungen, wie etwa den setenen Trollhandpilz.
Leider sind hier vor etwa einem Jahr Wildschweine eingezogen und haben nicht nur auf dem Holzweg ihre Spuren hinterlassen. Die etwa 50 Graugänse, die hier normalerweise auf den Wiesen brüten, haben kurz nach der Ankunft der Schweine das Gelände fluchtartig verlassen und die Kraniche am Mühlenteich sind zum ersten mal seit Jahren ohne Nachwuchs geblieben. Schade, es wäre besser sie würden verschwinden.
Viel Spaß beim Ansehen der Bilder. mfg magellan
1. Bilder vom Weg durch das Moor. Auf einigen Bildern sind die Spuren der Wildschweine zu sehen. Sie scheinen sich weiter vermehrt zu haben. Im Frühjahr geboren, drei Monate gesäugt und im August habe ich hier an zwei Stellen den ersten Wildwechsel feststellen können. Gesehen habe ich sie nie.
2. Bilder von den Wallanlagen. Es gibt nicht mehr viel von ihnen zu sehen, viele Bäume sind abgestorben und Pilze findet man hier kaum noch.
3. Um 1930 konnte der hamburger Archäologe Alfred Rust, der 1983 in Ahrensburg verstarb, Rentierjäger, die hier vor 15000 Jahren lebten, nachweisen. Viel war es wohl aber nicht, was gefunden wurde, vielleicht ein Paar Knochen, etwas Holzkohle und einige Steinwerkzeuge.
Nach ihm wurde auch eine Schule in Ahrensburg benannt. Das Hinweisschild für ihn steht weiter oben am Molchteich, im Hintergrund sind Wiesen im Tunneltal zu sehen.
3. Das artenarme Moor wird vom Hopfenbach entwässert, der sich wenige Kilometer weiter unterhalb mit dem Gölmbach vereinigt und dann als Hunnau den Schloßteich durchfließt und früher die Mühle mit Wasser versorgte.
4. Das Ahrensburger Schloß:
Als man für den Schloßteich und den Mühlenbetrieb mehr Wasser benötigte, leitete man vor über 400 Jahren kurzerhand den Hopfenbach um. Vorher nahm er den kürzeren Weg durch den Bredenbecker Teich zur Alster, jetzt hat er einen längeren zur Alster. Die nach dem Jahr 2000 für über 400000 Euro erbaute Sohlgleite am Auslauf des Schloßteiches soll einen Aufstieg von Fischen und anderen Tieren in höher gelegene Abschnitte des Baches erleichtern. Leider kann sie nicht ihren Zweck erfüllen, da es nichts mehr gibt was aufsteigen könnte. Der Aal ist fast ausgestorben, andere Fische gibt es hier fast gar nicht mehr, ebenso findet man hier keine Frösche. Der Schloßteich selbst hat noch einen, auch durch den Besatz des Angelvereins, erstaunlich guten Bestand an Fischen und versorgt sowohl Unter- als auch Oberlauf des Baches mit kleinen Fischen, sofern es denn mal ausreichend Wasser gibt und der Wasserstand hoch genug ist.
5. Tiere im Moor
Es gibt hier auch nicht mehr viele Tiere, einige wenige Rehe, 2 oder 3 Kranichpaare, die Wildschweine haben die Graugänse vertrieben und ob die wiederkommen ist fraglich. Sicherlich gibt es noch einige andere Vögel, aber nicht mehr viele. Vor enigen Jahrzehnten konnte man im März noch tausende Stare, die sich hier über dem Mühlenteich und dem Hagenwald in großen Schwärmen sammelten, am Himmel beobachten, heute sieht man fast keine mehr. Selten sieht man mal eine kleine Ringelnatter oder Blindschleiche. Frösche und Kröten habe ich hier noch nicht gesehen oder gehört. Die findet man alle einige hundert Meter weiter oberhalb am Molchteich im Hagenwald. Die Kammmolche, die es dort früher gab, könnten schon verschwunden sein, einige Fadenmolche habe ich noch gesehen.