WARNUNG!!!
Hier geht es überhaupt nicht um Pilze.
Ich hätte gerne welche in meinen Bericht eingebaut.
Aber es gibt einfach keine im Oman.
sorry.
November 2014, Maschinenbaufirma bei Bremen
Kunde: –žDas ist aber mal wirklich eine schöne Schweißnaht!–œ
F.: –žJa wirklich, so welche hätte ich auch gerne an meinem Motorrad–œ
Kunde: –žAch, Sie fahren auch Motorrad?–œ
F.: –žSie etwa auch?–œ
Kunde: –žDas will ich meinen! Ich war gerade erst im Oman!–œ
F.: "............................................."
November 2014, Stammtisch der Endurofreunde Bremen
F.: –žHört mal, Leute –“ ich hab da eine Idee–¦!
November 2015, Spedition in Bremen
Wir haben es tatsächlich gemacht. Aus der Idee wurde ein Plan, aus dem Plan ein Entschluss. Wochen um Wochen der Vorbereitung. Ausrüstung besorgt, Kofferträger gebaut, über Reifen gefachsimpelt, Impfungen erledigt, politische Großwetterlage beobachtet, Karten gewälzt, Zoll-Listen gefertigt, Carnets beantragt usw.usw–¦
Und jetzt geht–™s wirklich los. Wir verzurren unsere Enduros in Transportgestelle und verpacken unsere Ausrüstung in Bigbags. Dies ist der point of no return. Unsere Sachen verschwinden im Container.
28. Dezember 2015, Flughafen Hamburg
Na klasse! Pünktlich zum Abflug hat mich eine fette Erkältung im Griff. Emirates gibt sich aber alle Mühe, mich diesen Umstand vergessen zu lassen. So angenehm und so komfortabel bin ich noch nie geflogen. Nach gut 6 Stunden glitzert unter uns eine Insel in Palmengestalt. Wir landen und sind im Übermorgenland. Per Taxi fahren wir von Dubai nach Jebel Ali, staunen über die Skyline und beziehen unser Hotel.
Den nächsten und den übernächsten Tag verbringen wir abwechselnd im Freihafen, beim Zoll und im Hotel. Abends schauen wir uns dann Dubai an.
Obwohl wir Unterstützung der Spedition gebucht haben (–žwir wickeln das Alles ab, überhaupt kein Problem–œ) dauert es zwei volle Tage, bis wir unsere Motorräder und die Ausrüstung vor dem Hotel stehen haben. Wir packen auf und fahren durch Nacht und Wüste nach Al Ain. An Sylvester überqueren wir in lediglich vier Stunden die Grenze und sind endlich im Oman. Wir werden von einem großen Schild begrüßt, weiße Schrift auf blauem Grund: –žMay The Peace Be With You–œ. Oman ist mir sofort symphatisch. Wir teilen uns auf in eine Hotelfraktion (–žVielleicht haben die da Feuerwerk–œ) und eine Zeltfraktion (–žNie im Leben!–œ). Die Zeltfraktion feiert Sylvester mit Fladenbrot, LaVacheQuiRit und Thymiantee. Um 11 gehen wir Schlafen.
Feuerwerk gab es übrigens nicht. Das hängt möglicherweise damit zusammen, dass unser 31. 12. 2015 bei den Omanis der 19.03.1437 ist.
U. und H. zieht es unwiderstehlich ans Meer und so fahren wir alle gemeinsam von Ibri über Rustaq nach Muladdah, westlich von Barka. Dort hatten wir im Vorfeld eine schöne Anlage identifiziert, in der wir drei Tage bleiben wollen.
Das ermöglicht uns, mit ganz leichtem Gepäck von der Nordseite her den Jebel Shams in Angriff zu nehmen. Letztlich teilen wir uns abermals auf und gehen zu Dritt auf die Piste. Diese erweist sich mit zunehmender Kilometerzahl als schwierig, dann sehr schwierig und schließlich äußerst schwierig. Dummerweise ist irgendwann Umkehren keine Option mehr. Weil, freiwillig tut man sich eine solche Strecke nicht nochmal an und vielleicht geht es vorwärts ja schon hinter der nächsten Ecke leichter voran. Dann kommt sie, die nächste Ecke und dahinter geht es besonders schwierig weiter. –žBesonders schwierig–œ bedeutet felsige Piste mit etwa 15 bis 20 cm Feinsandauflage, die sich in Serpentinen mit etwa 30 Prozent Steigung in über 2.000 m den Berg raufschraubt. Manchmal auch runterschraubt, dann schreit es von hinten–¦ Ich möchte behaupten, dass vor uns noch Niemand mit Sozia über diesen Pass gefahren ist. Auf jeden Fall haben wir den Altersrekord aufgestellt (146 Jahre, davon 20 vom Motorrad). Schließlich, nach etwa 80km haben wir wieder Asphalt unter den Rädern. Da es mittlerweile schon Nachmittag ist, verzichten wir vorläufig auf den Jebel Shams. Wir ruhen uns bei Kaffee und Keksen in Al Hamra etwas aus. Dann nehmen wir die 250km lange Umfahrung des Hajar über Nizwa unter die Räder. Zum Glück sind alle Fernstraßen im Oman nachts beleuchtet!
Von den Strapazen des Vortages erholen wir uns bei einem –žGammeltag–œ, der auch einen Starndbesuch einschließt. Von unserer Badestelle fahren wir nachmittags etwa 20km direkt am Strand entlang. Zahlreiche Fußballmatches müssen für uns unterbrochen werden. Dafür winken wir freundlich in ebenso zahlreiche fotografierenden und filmenden Handies. Solche wie uns sieht man hier wohl nicht so oft.
Unsere nächste Destination ist die –žCapital Area–œ, ein Konglomerat aus Städten und Dörfern, ähnlich wie das Ruhrgebiet. Aus Vereinfachungsgründen nenne ich es Muscat, auch wenn das strenggenommen nicht korrekt ist. Die Omanis machen es aber auch so. Da sie auf dem Weg liegt besuchen wir als Erstes die Große Moschee. Leider ist sie nur vormittags für Ungläubige geöffnet. Am Nachmittag besuchen wir Mutrah und stöbern durch den Souk. Weil es uns dort sehr gut gefällt, beschließen drei von uns, dort am nächsten Tag ein Hotelzimmer zu nehmen. Wir wollen uns Muscat genauer ansehen und dabei auch die Große Moschee besuchen. Die Übrigen zieht es ans Meer und sie planen eine Übernachtung am White Beach bei Fins.