Die ersten Pilze 2016

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.125 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von cleoluka.

  • hallo !
    bevor der Frost kam habe ich im neuen Jahr noch einige Aufnahmen machen können -
    viel Spaß beim Betrachten der Bilder
    mfg magellan


    1. das sollten alles Trametes versicolor sein - auch auf dem letzten Bild, sieht aus wie T. ochracea, wächst aber offensichtlich auf Nadelholz
















    2. mal sehen was das wird




    3. und noch einmal das Judas-Ohr




    4. wächst unten auf einer verletzten, lebenden Eiche - der Runzelige Schichtpilz, Stereum rugosum - der obere, große Teil wurde im unteren Bereich gereizt und zeigt auf zwei Bildern die leichte Rötung












    5. da dachte man wieder man hätte einen Pilz gefunden - aber wohl wieder nur Ausgewürgtes von den Vögeln - da gibt es im Beimoorwald eigentlich nur noch einen Bussard, der in Frage kommt, oder machen das auch Fischreiher? - den sieht man da aber noch seltener - und das in dieser Jahreszeit








    6. seit monaten suche ich schon den Eichen-Feuerschwamm, Phellinus robustus - er scheint bei uns recht selten zu sein - wenn er es denn diesmal ist ? hier in über 4 Meter Höhe an lebender Eiche und mit meiner kleinen Kamera schwer zu fotografieren - die Fruchtkörper sind 10 bis 20 cm groß






    7. im Auwald auf einem abgeknickten, dicken Weidenast, nach unten ausgerichtet und etwa 20 cm groß - hat die gleiche Farbe wie der Mottenkugel-Rindenpilz, Scytinostroma hemidichophyticum, der wenige Bäume weiter wächst, aber keine glatte Oberfläche und ist geruchlos - könnte vielleicht der Großporige Feuerschwamm, Phellinus contiguus sein



    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Schöne erste Funde des Jahres bei dir.
    Insbesondere die ersten Bilder mit den Schmetterlingstrameten sind total schön.
    Die auf Bild 1.8 sieht schon arg nach Trametes ochracea aus. Nur aufgrund des Substrates sollte man nie eine Art ausschließen oder bestimmen.
    Allerdings zeigen die Bilder davor die ungeheure farbliche Variationsbreite von Trametes versicolor... Falls da nicht zwei Species auf engstem Raum durcheinander wachsen. Denn auch das wäre denkbar. Hätte ich so zwar noch nicht gesehen, aber T. versicolor und T- ochracea am selben Substrat mit einigen Zentimetern Abstand ist mir durchaus schon begegnet. Und wenn man sich anguckt, wie sich auf Baustämmen manchmal die Fruchtkörper unterschiedlicher Arten gegenseitig überwachsen: >Möglich ist Vieles.<


    2.: Wenn das was kernpilziges ist, dann würde ich eher an Hypoxylon rubigionosum (Rötliche Krustenkohlenbeere) denken.
    Kann aber auch sein, daß das ganz feine Poren hatte, dann könnte man es bei Phellinus ansiedeln.


    4.: An Eiche kommt auch Stereum gausapatum (Eichen - Schichtpilz) vor, der ebenfalls rötet. Der tendiert aber dazu, reichlich abstehende, meist recht flatterige Hütchen zu bilden. Tendenziell würde ich hier denken, daß du mit Stereum rugosum richtig liegst.


    6.: Wenn das Eiche ist, dann ist das Phellinus robustus. Wenn das keine Eiche ist, dann müsste es trotzdem Eiche sein. Oder Phellinus robustus wäre fremd gegangen, was eine extrös seltene Ausnahme wäre. Aber du hast ja geschrieben, daß es Eiche ist. ;)


    7.: Müsste man mal abmachen und gucken, ob sich da eine dunkle Trennschicht zwischen Kontext und Röhren findet. Dann wäre das Bjerkandera fumosa (Graugelber Rauchporling)
    Ein Phellinus ist das auf keinen Fall.



    LG, Pablo.


  • hallo!
    zu Nr. 7 noch ein Schnittbild und ein Standortbild - der Pilz ist von fester Beschaffenheit, ist über einen cm dick und hat die Frosttage gut überstanden - vielleicht wächst er noch weiter und man kann ihn dann besser bestimmen - eine dunkle Linie unter den Röhren ist nicht zu erkennen - warum nicht doch der Großporige Feuerschwamm, die Bilder im Internet und die Beschreibung im Laux passen doch einigermaßen
    mfg magellan



    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Komisch, wo ist denn da die Linie hin? Und warum ist der Kontext so dunkel eingefärbt?
    Und dennoch: Die Farbe der Röhren schließt einen Phellinus definitiv aus. Bilder kann man zwar nicht anfgasen, aber ich bin ganz sicher, daß der Pilz eher weich ist, sich Kontext und auch Röhrentrama zusammendrücken lassen. Jedenfalls ganz anders, als das bei Phellinus der Fall ist.
    Du hast ja einen Vergleichswert: Nimm mal einen Fruchtkörper von dem Eichenfeuerschwamm in die Hand und dann diesen Pilz hier. OK, Phellinus robustus ist einer der härtesten Feuerschwämme. Aber auch die anderen sind schon reichlich fest.
    Dieser hier müsste eher so eine Trametenkonsistenz haben.


    Ob es nun Bjerkandera ist, sei mal dahin gestellt.
    Die braune Farbe vom Kontext kann auch auf äußere Einflüsse zurückgehen, die Trennschicht zwischen Röhren und Kontext ist bisweilen sehr dünn.


    Um das sicher zu machen, fürchte ich, wird man hier um eine mikroskopische Beurteilung nicht drum rum kommen.



    LG, Pablo.


  • hallo Pablo!
    bin diese Tage noch einmal am Gölmbach gewesen - da hab ich diesen rosettig wachsenden Pilz gefunden - ich nehme an, das ist der Aschgraue Wirrling, Cerrena unicolor - 50m weiter wuchs ein weiterer Pilz senkrecht an einem Laubbaum - ich glaube, das ist auch C. unicolor - wenn ich die beiden nun mit dem oben vorgestellten Fund, den wir bisher nicht bestimmen konnten, vergleiche, bin ich der Meinung, daß alle drei C. unicolor sein könnten - einmal rosettig, einmal senkrecht und einmal an einem abgeknickten Ast nach unten gerichtet - ich hoffe, daß ich nicht zu sehr daneben liege
    mfg magellan







    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Nö, keiner der drei Funde ist Cerrena unicolor.
    Der ist farblich auch im Schnitt nochmal ganz anders gestaltet als alle drei Funde.
    Der Pilz an dem Kiefernstamm wäre auch schon wegen dem Substrat extrem unwahrscheinlich für C. unicolor.
    Bei dem würde ich eine etwas ungewöhnlich gewachsene Riehige Braunfäuletramete (Antridia serialis) vermuten.
    Bei dem danach an Weide (oder Eiche?) wäre wieder Bjerkandera fumosa recht wahrscheinlich. Aber auch hier: Schnittbilder, Konsistenz des Frischmaterials, Haptik der Hutoberseiten wenn vorhanden, irgendwelche auffälligen Gerüche jenseits des üblichen säuerlichen "Porlingsgeruchs", das sollte man schon kurz dokumentieren.
    Dann hätte man immerhin die Chance, sich etwas heranzutasten. Porlinge sind oft schwierig. Und vieles geht da eben über mikroskopische Merkmale, weil eben die makroskopischen stark variieren können.



    LG, Pablo.

  • hallo!
    stimmt wohl voll daneben, aber ich kann in meinen Büchern nichts finden - bei allen drei Pilzen ähneln sich die Röhren und die Unterseite wird braun, am stärksten bei dem der rosettig wächst, die Poren wurden durch den Druck beim Abtrennen dunkel-rotbraun und er stank auch unangenehm nach Mäusekäfig - bei den beiden anderen war der Geruch normal pilzig, aber die beiden hatten auch schon tagelang Frost und waren auch schon mal ausgetrocknet - den ältesten Eindruck macht der, der senkrecht am Baum wuchs -
    der rosettige sollte eigentlich auch auf Laubholz wachsen, oben am Stamm sind noch drei Judasohren zu sehen -
    ich habe von allen noch einmal Bilder gemacht, vielleicht kommt man ja noch etwas weiter -
    vielen Dank für die Bemühungen mfg magellan
    1. am abgeknickten Weidenstamm, nach unten gerichtet




    2. der rosettige






    3. der senkrecht wachsende





    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Auch wenn ich jetzt etwas Schwierigkeiten habe nachzuvollziehen, welcher Pilz nun zu welcher Kollektion gehört:
    Die im letzten beitrag gezeigten Fruchtkörper gehören allesamt zu Bjerkandera fumosa. Das ist zwar nicht die einzige Art mit dunkler Trennschicht zwischen Röhren und Kontext, aber die einzige, bei der auch das übrige Erscheinungsbild passt.


    Was einem leicht zu verwirrenden Pilzegucker wie mir auf die Sprünge helfen würde: Den Kollektionen jeweils eine Nummer zuweisen und sich im weiteren dann immer auf die Nummer beziehen, wenn einzelne Fruchtkörper aus der jeweiligen Kollektion weiter untersucht werden.



    LG, Pablo.

  • Hallo Jürgen!


    Das ist der Gelbe Zitterling (Tremella mesenterica). Der parasitiert Peniophora-Arten (Zystidenrindenpilze).
    Wenn man Glück hat und etwas schaut, sieht man manchmal die entsprechenden Fruchtkörper mit auf dem Sbstrat. Bei deinem Fund sollte es sich um Peniophora quercina (Eichenzystiden-Rindenpilz) handeln.
    Es gibt nämlich noch einen makroskopisch identischen Zitterling, der Stereum-Arten parasitiert, deshalb ist es gut, auf die Begleit-Funga zu achten.
    http://www.mykoweb.com/CAF/species/Tremella_aurantia.html


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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