Winterpilze am Gölmbach

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.696 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • hallo!
    Weil die Pilze im letzten Bericht über den Gölmbach vernachlässigt worden sind, hier eine Zusammenfassung der in diesem Jahr gefundenen Großpilze aus dem Laubwaldbereich dieses Baches. Von B. adusta, Exidia plana, Trametes versicolor und Hypoxylon, die es dort natürlich auch gibt, habe ich keine Bilder gemacht. Obwohl das Aufkommen von Totholz enorm ist, zwei über zehn Meter hohe Bäume fielen z.B. bei einem meiner letzten Besuche vor meinen Augen laut krachend um, wachsen dort außer Judasohren, nicht übermäßig viele Pilze. Ich hatte mehr erwartet und es konnte wegen des Hochwassers auch nur das halbe Gelände abgesucht werden. Zudem hat die unmittelbare Nähe der Landwirtschaft wohl einen negativen Einfluß und es gibt bessere Jahreszeiten. Trotzdem waren für mich zwei Erstfunde dabei.
    Etwas weiter oberhalb liegt noch ein Nadel- und Mischwaldgelände, in dem außer Daedaleopsis confragosa aber auch nicht viel zu sehen war. Wahrscheinlich würden die Spezialisten mehr finden.
    Immehin habe ich noch einen Fuchs gesehen. Der letzte, den ich in unserer Gegend beobachten konnte, ist ja vor über einem Jahr überfahren worden. Auch einen Marderhund hat es im Herbst wieder erwischt, an der gleichen Stelle, wie beim letzten mal. Aber dem trauert wohl keiner nach.
    Bedauerlich ist, daß hier im abgelegenen Auwald, wo eigentlich niemand hinkommt, Müll, wie Glasflaschen, Aludosen, Plastik u.s.w. abgeladen worden ist. Und nebenan wächst, wenn ich nichts übersehen habe, an der bisher einzigen Stelle am Bach, auch noch der Japanische Riesenknöterich. Das verdirbt etwas den guten Eindruck des ansonsten interessanten Geländes.
    Auch wenn nicht viel Neues zusammengekommen ist und Einiges schon mal gezeigt wurde, viel Spaß beim Betrachten der Bilder.
    mfg magellan
    1. am wahrscheinlichsten der Pflaumen-Feuerschwamm - Phellinus tuberculosus - noch nie gefunden



    2. auch ein Feuerschwamm - wohl der Phellinus ferreus


    3. keine Ahnung, vielleicht wird das ein Mottenkugelpilz






    4. Schillerporlinge - wohl beide male der Knotige - Inonotus nodulosus




    5. bin noch am Überlegen


    6. das Moos hat seine grüne Farbe verloren




    7. ich nehme an Ganoderma applanatum, der Flache Lackporling


    8. wohl alles der Weiden-Feuerschwamm Phellinus trivialis










    9. das wird dann zu klein für mich - da gibt es dann auch noch etliche


    10. da bleibt bei allen Dreien wohl nur noch Bjerkandera fumosa - auch wenn der rosettige übel roch








    11. und noch einmal das Judasohr


    12. der Gelbe Zitterling, Tremella mesenterica


    13. wohl der Schmutzbecherling Bulgaria inquinans - auf jeden Fall innen schwarz - auf welchem Baum der hier wächst weiß ich im Moment nicht, vielleicht Hasel








    14. die hier häufige Anis-Tramete - Trametes suaveolens - letztlich wachsen hier auch nur etwa 50 Stück an etwa fünf kleinen Kopfweiden - woanders hab ich die auch noch nie gefunden


    15. der Mottenkugelpilz - Scytinostroma hemidichophyticum kommt hier häufiger vor




    16. der Violette Knorpel-Schichtpilz - Chandrostereum purpureum - das einzige Exemplar, daß ich hier gesehen habe




    17. das sollte Stereum hirsitum sein - einmal auch bei Frost






    18. ein Stummelfüßchen auf Laubholz - aber welches?




    19. Weißliche Drüslinge - Exidia thuretiana gab es auch einige




    20. und zum Schluß noch etwas Urwald





  • Hallo Mangellan
    die schwarzen kleinen Kugeln könnten Chaetosphaerella spec. sein . Müsste man mikroskopieren . Hast du ne Probe von denen ?


    Zu deinen Becherlingen. Das ist Encolelia furfuracea auf Hasel .


    Lg,Eike


  • Hallo Mangellan
    die schwarzen kleinen Kugeln könnten Chaetosphaerella spec. sein . Müsste man mikroskopieren . Hast du ne Probe von denen ?


    Zu deinen Becherlingen. Das ist Encolelia furfuracea auf Hasel .


    Lg,Eike


    hallo!
    vielen Dank für die Informationen - Proben von den kleinen schwarzen Kugeln habe ich nicht mit genommen, da ich kein Mikroskop besitze - Material kann aber geholt werden, wenn jemand tatsächlich Interesse daran hat - für mich sind die zu klein - habe mit den Großpilzen noch genug zu tun
    auf den Becherling wäre ich nicht gekommen - kenne den auch nicht - dachte, daß der sich anders weiterentwickelt
    mfg magellan

  • Hallo Magellan,


    wunderschöne Bilder der winterlichen (sieht eher nach Frühlingswetter aus) Pilzwelt hast du da gemacht. Ganz lieben Dank dafür. Ich saß heute trotz Sonnenschein in der Bude und hatte meine Weiterbildungs-Lerngruppe zu Gast. Deine Fotos sind nun ein richtig schöner Trost für den entgangenen Streifzug durch die Natur.


    Liebe Grüße,
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

    Einmal editiert, zuletzt von Rotfuß ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    2: Nein, immer noch kein Phellinus. Zumal Phellinus ferreus von Phellinus ferrugineus nicht makroskopisch zu trennen ist. Beide sind makroskopisch identisch.
    Dieser Pilz gehört allerdings gar nicht in die Gattung, das zeigen schon klar und eindeutig die wattigen, weißen Zuwachsränder.
    3: Wenn er nicht nach Mottenkugeln riecht (sieht ja immerhin frisch aus), dann ist es nicht Scytinostroma.
    5: Wahrscheinlich Cylindrobasidium laeve (wahrscheinlich heißt: ist nicht bestimmt)
    6: Sieht aus wie das Ozonium diverser Tintlings - arten
    8: FomFom oder FomPini. Phellinus nicht mit weißer Porenschicht, zudem sieht die Hutkruste bei den in Frage kommenden Arten anders aus.
    10: Die Bilder 2 & 3 zeigen - wie ich im anderen Thema schon schrieb - nicht Bjerkandera. Das Substrat ist ja Nadelholz, auch das Aussehen mit der kräftig braun radialfaserigen Hutoberfläche passt nicht.
    13: Encoelia furfuracea (Gemeiner Kleiebecherling)
    15: Hast du mal dran gekratzt? Und hast du auch dran gerochen? Denn Stereum rugosum riecht eigentlich nicht nach Mottenkugeln und rötet wenn man dran kratzt.
    18: Zeig mal die Sporen, such nach Schnallen und zeig ein Bild von den Cheilos, dann bekommen wir auch eine Bestimmung hin. ;)
    19: Bild 1 kann nach wie vor auch eine Tremella - Art sein. Bild 2 kann auch Exidia cartilaginea sein.


    Aber eine starke Sammlung ist das in jedem Fall.
    Da ggeht man gerne ein Stück mit und genießt die Vielfalt.



    LG; Pablo.


  • hallo!
    hätte ich gleich machen sollen - war noch einmal da, habe Proben mitgenommen, zuhause eingeweicht und dran gerochen -
    zu 3. alle 3 Bilder Mottenkugelpilz
    zu 15. das zweite Bild auch Mottenkugelpilz
    zu 10. der rosettige Pilz auf Bild 2 u. 3, was immer der auch ist, sollte doch eigentlich auf Laubholz wachsen, oben am Stamm sind noch drei kleine Judasohren zu sehen - ich stell das Bild davon noch einmal ein - schade, daß keiner den Pilz kennt
    mfg magellan

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi, Magellan!


    Nun, wenn das der selbe Stamm ist, dann könnte es doch Bjerkandera sein. Wenn auch in einer sehr ungewöhnlichen Ausprägung. Aber wenn eines der Schnittbilder die du zuletzt gezeigt hast (anderes Thema) von dieser Kollektion war, dann dürfte mit der dunklen Trennschicht kaum was Anderes rauskommen.


    Wegen 15 / Bild 2:
    Ich bezweifle aber auch, daß Stereum rugosum nach Mottenkugeln riechen kann. ;)
    Scytinostroma hemidichophyticum (= portentosum) sollte keine Hutkanten Bilden. Der ist streng resupinat. Auch ist die Oberfläche des Hymeniums irgendwie anders (was aber nicht leicht zu beschreiben ist, ohne Pilz und Vergleichspilz in der Hand).



    LG, pablo.