Hallo, Leute!
Vor einiger Zeit (zwei, drei Wochen oder so) gab's am Rhein im auwald wieder ein paar Kollektionen Stummelfüßchen mit gelatinöser, abziehbarer Huthaut. Das lustige dabei: Am einen Ende gab es Fruchtkörper mit schuppigen Hüten, am anderen Ende waren die Hüte völlig glatt.
Die zweite Auffälligkeit: Frisch und nass ist die Schuppung gar nicht mal so deutlich, aber beim Antrocknen... Wow.
Hier mal ein paar Bilder einer Kollektion:
Gar nicht mal so doll schuppig, oder?
Lässt man nun aber die Fruchtköper mal ein paar Stunden bei Raumluft liegen, sehen die so aus:
Das gehört alles zur selben Kollektion.
Der Vollständigkeit noch ein paar Mikros dieser Kollektion;
HDS mit unterschiedlich stark inkrustierten (hyalin bis bräunlich) Hyphen, gelatinöse Schicht kräftig, gut ausgeprägt:
Sporen aus Abwurf (1 Hut) recht variabel:
Basidien 4-sporig, ohen Basalschnalle, Cheilos unregelmäßig zylindrisch:
2014 hatte ich auch so was mit abziehbarer Huthaut und Schuppen gefunden, ebenfalls ein Auwald am Rhein. Die waren aber viel heller:
Was aber auch daran liegen kann, daß die in der Trockenzeit wuchsen (Gesamtmenge an Niederschlag in den Monaten März, April und Mai in Mannheim etwa 0,00...001 mm).
Mikroskopisch konnte ich damals sehen, daß die Hyphen der Hutschuppen wohl irgendwie inkrustiert waren, es keine Schnallen gab und die Sporen möglicherweise glatt gewesen sein könnten (Spielzeugmikro).
Übrigens hatte Rainer neulich >auch so eine Kollektion< mit ganz schön variabel ausgeprägter Hutschuppung.
Von denen liegt auch Material bei mir, das zeigt sich aber im Exsikat recht unschuppig.
Was mich nun mal interessieren würde: Wie handhabt ihr da die Unterscheidung?
Ab wievielen Schuppen auf dem Hut macht ihr da Crepidotus calolepis draus? Und berücksichtigt ihr auch die Hutfarbe?
Oder geht ihr mikroskopisch vor? Also über die Inkrustierungen? Oder über die Sporen? Wobei ich da bei beiden Punkten skeptisch bin, da auch die HDS - Hyphen von C. mollis als zumindest fein inkrustiert beschrieben werden und bei den Sporen...
Nunja, ich bin immer skeptisch, wenn ich da anhand von einem minimal abweichenden Durchschnittwert her urteilen soll.
Mit der Methode habe ich es im letzten Jahr geschafft, mit nur einem einzigen Fruchtkörper Xerocomus communis und Xerocomus bubalinus nachzuweisen. Und das gleiche Spiel bei einem Einzelfruchtkörper, der gleichzeitig Boletus luridus und Boletus mendax war. Man muss nur halt nochmal 30 andere Sporen vermessen, dann ist das kein Problem.
LG, Pablo.