interzelluläre Pigmente

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.447 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schwammer-Dieter.

  • Hallo Pilzfreunde,
    ich beschäftige mich gerade im Zuge meiner Mikroskopie-Übungen intensiv mit Pigmentanordnungen in der HDS.
    Trotz langer Suche habe ich kein Beispielbild für interzelluläre Pigmente gefunfen (nicht intrazelluläre Pigmente).
    Könnt Ihr mir bitte ein paar Bilder zeigen von dieser Anordnung?
    Aber auch Bilder der anderen Anordnungen (intrazelluläre Pigmente, extrazelluläre Pigmente, membranäre Pigmente, inkrustierte Pigmente) interessieren mich sehr sher sher.
    EDIT: Vor allem die "membranären Pigmente" - also in die Zellwände eingebaute Pigmente - von denen ich überhaupt kein Beispiel gefunden habe würden mich auch brennend interessieren.
    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Intrazelluläres Pigment ist eine schwierige Sache. Das kann ja auch gelöst sein, dann wäre der gesamte Inhalt der Zellen irgendwie gefärbt. Das finde ich bei dünnwandigen Hyphen schwierig, weil kaum von membranärem Pigment zu unterscheiden.
    Wenn das intrazelluläre Pigment (also Farbstoff im Zellinneren) aber vakuolär bzw. als kleine Tröpfchen oder Körnchen vorliegt, ist es einfacher. Das sieht dann ungefähr so aus:

    HDS - Präparat bei Entoloma spec. (bislang unbestimmbar).


    Inkrustierend hätten wir das im Extremfalls so wie hier bei Crepidotus calolepis:

    Den Ausschnitt unten - mitte kannst du in dem Zusammenhang ignorieren, das sind gelatinisierte Hyphen der dehnbaren HDS - Unterschicht.



    LG, Pablo.

  • Danke Pablo,
    "schwierige Sache" bestätigte schon meinen Verdacht. ;)
    Danke für die Bilder, die ich nun in meine Sammlung an INTRAzellulären Pigmenten gepackt habe.
    Für mehr Beispiele, vor allem für die mysteriösen INTERzellulären Pigmente bin ich dankbar.
    Ich zeige Euch bald meine ergebnisse eines für mich sehr schwer bestimmbaren Entolomas (falls ich es überhaupt schaffe).
    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Inkrustierendes Pigment wäre allerdings schon interzellulär, weil ja außerhalb der Zellen und damit auch zwischen den Zellen befindlich. ;)


    Membranäres Pigment kann man ja zuerst mal in einer ganz deutlichen Ausprägung angucken, da eigenen sich Hymeochaetaceae.
    Hier mal als Beispiel die Hutoberfläche von Inonotus cuticularis:

    Die dickwandigen Setae haben pigmentierte Zellwände, da liegt das Pigment also membranär vor. und das finde ich eben bei dünneren Zellwänden sehr schwer zu beobachten.
    Membranäres Pigment würde ich übrigens als intrazellulär verstehen, weil die Zellwand ja zur Zelle selbst gehört.



    LG, Pablo.

  • Danke Pablo,


    das hilft enorm weiter. Spitze!
    Aber...



    Inkrustierendes Pigment wäre allerdings schon interzellulär, weil ja außerhalb der Zellen und damit auch zwischen den Zellen befindlich.


    Hans Dieter Zehfuß unterscheidet diese - ich zitiere:


    Zitat von Hans  Dieter  Zehfuß  im  Tintling  3  2003  Seite  42


    - interzelluläre Pigmente = körnige Pigmentmassen, die zwischen den Huthauthyphen eingelagert sind;
    - epimembranäre oder inkrustierte Pigmente = körnige Pigmente (Pusteln, Massen), die auf den Hyphenwänden krustig aufsitzen.


    Ist das so oder liegt hier ein Missverständnis meinerseits vor?
    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    OK, das ist vielleicht ein wenig Definitionssache.
    Wenn man auch außen an den Zellen fest anliegendes Pigment als zu den Zellen dazugehörig definiert, dann muss man das so formulieren wie Dieter Zehfuß das macht.
    Aber wo fängt dann tatsächliches interzelluläres Pigment an? Das müssten ja irgendwie frei zwischen den zellen diffundierende Farbstoffe sein oder irgendwelche Ablagerungen, die nicht bestimmten Zellen zuzuordnen sind.
    und das ist in den meisten Fällen schwer nachzuweisen. Für sowas hätte ich jetzt auch kein passendes Bild wenn ich ehrlich bin. Höchstens in dem Fall, daß dieser Zustand gezielt herbeigeführt wurde:

    Hier (bei Propolis farinosa) wird das braune, den Paraphysen aufliegende Pigment mit Kongo gelöst, reagiert violett und schwämmt ins Medium aus. Das dürfte aber eigentlich nicht zählen, weil das Pigemnt vor der Reaktion ja den Paraphysen angelagert war und somit zu den Zellen gehört haben sollte.



    LG, Pablo.

  • OK,
    na dann schau ich mal was ich bei meinem Entoloma erkenne.
    Ich mache das immer so dass ich bevor ich mikroskopiere genau "erforsche" was ich überhaupt sehen, oder erkennen soll und wie die Präparation dazu genau geht.
    Deshalb meine vielleicht etwas merkwürdige Fragerei ;)
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter!


    Wenn du dich also immer erst vorbereitest, bevor du mikroskopierst (ich mache das genau umgekehrt), dann hilft dir vielleicht direkt die Entoloma-Seite.
    Unten bei "Pigmente der Huthaut" kannst du auch 2 Beispiele von Genevieve Gates anklicken. Aber zunächst im Link mal oben "Rötlinge" anklicken:
    http://www.entoloma.nl/html/duits.html


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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