Dactylella rhopalota

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.255 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hi miteinander,


    auf der Suche nach der Sporormia, die ich immer noch nicht gefunden habe, sind mir ein paar spannend aussehende, sehr fragile Hyphomyceten aufgefallen. Sie waren kurzzeitig an zwei der Köttel zu finden, die mir Ralf zugeschickt hatte. Bereits am nächsten Tag war der Spuk vorbei und es war kein Exemplar mehr aufzufinden.


    Die Bestimmung gestaltete sich erstaunlich unkompliziert. Mit "The Genera Of Hyphomycetes" lässt sich die Gattung ohne Schwierigkeiten als Dactylella schlüsseln. Mit folgendem Dokument sind die Arten dann sehr gut zu schlüsseln: http://www.fungaldiversity.org/fdp/sfdp/26-4.pdf
    Hier kommt man im Schlüssel problemlos auf die Typusart der Gattung, D. rhopalota, auch wenn die Sporen hier größer sind als in der Detailbeschreibung angegeben, so passen sie aber allesamt in die im Schlüssel angegebene Größe von unter 60 µm Länge.
    Gebildet wird jeweils ein Konidium an der Spitze der Konidienträger. Insgesamt erreichten die längsten Exemplare eine Gesamthöhe von etwa 150 µm.
    Arten der Gattung Dactylella sind nicht an Dung gebunden.


    Und hier isser nun: Dactylella rhopalota




    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.


  • Hallo Matthias
    Da wird ja mein Fund von Gestern das gleiche sein oder?


    Danke u Grüße Hans

  • Toll vorgestellt von Euch beiden! :thumbup:


    Die Art kannte ich bisher noch nicht, werde natürlich zukünftig umso mehr auf auf die nahezu Unsichtbaren achten.
    Viel gelernt heute Abend! :)


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Ralf,


    Zitat von Rada

    Wenn ich mal wieder S. fimetaria habe, schicke ich Dir den "Kings-Kuddel".


    Cool, da bin ich schon gespannt. :P Vielleicht taucht hier ja noch was auf, so schnell gebe ich nicht auf.
    Wenn ich es bis heute Abend schaffe, dann stelle ich noch ein Schizothecium ein.


    Hallo Hans,


    sieht ganz nach der Art aus, auch wenn ich da keine Konidiengröße dazu habe. Oben hab ich einen Schlüssel verlinkt, da kannst Du ja nochmal nachprüfen. Die Gattung passt sowieso.


    Hallo Nobi,


    seit ich mit "The Genera Of Hyphomycetes" einen besseren Überblick habe, hab ich sogar schon einige meiner älteren Hyphomyceten-Funde an Dung nachbestimmen können. Und da gibt's sicher noch sehr viel zu entdecken. Für mich sind die winzigen Hyphos oft spannender als die größeren Gattungen, wie z.B. Podospora.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Hans,


    sieht ganz nach der Art aus, auch wenn ich da keine Konidiengröße dazu habe. Oben hab ich einen Schlüssel verlinkt, da kannst Du ja nochmal nachprüfen. Die Gattung passt sowieso.


    Hallo Nobi,


    seit ich mit "The Genera Of Hyphomycetes" einen besseren Überblick habe, hab ich sogar schon einige meiner älteren Hyphomyceten-Funde an Dung nachbestimmen können. Und da gibt's sicher noch sehr viel zu entdecken. Für mich sind die winzigen Hyphos oft spannender als die größeren Gattungen, wie z.B. Podospora.


    Hallo Matthias
    Danke für die Bestimmung.
    Ich hätte da noch so einige wenn du das gerne machst!
    Grüße Hans

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Ein hübsches Pilzchen zeigst du da, Matthias! :thumbup:
    Aber was hübsch ist ist oft auch sehr verwirrend: >Nach Mycobank< gehört der zu den Orbiliaceae? 8|
    Warum das denn? Orbilia - Anamorphen sehen doch ganz anders aus.
    Wobei ich keine Zweifel habe, daß da der gleiche Pilz gemeint ist. Ob da wohl die Genetik jemandem einen Streich gespielt hat?
    Da muss man wohl mal noch ein paar mehr Sequenzen durchlaufen lassen, sonst glaube ich das erstmal nicht.



    LG; pablo.

  • Hallo Hans,


    ja, interessieren würde mich das natürlich sehr, was Du noch so alles findest. :)
    Du kannst mir auch mal was schicken, wenn Du willst. Aber bei den zerbrechlichen Kerlchen müsste man darauf hoffen, dass die hier wieder neu wachsen, einen Transport überstehen die ja kaum.


    Hallo Pablo,


    wenn das mit den Orbiliaceae falsch sein sollte, würde es überall falsch drinstehen. Auch im genannten Buch werden Dactylella und weitere Gattungen als Orbilia-Anamorphen genannt. Und hier schreibt das selbst Zotto: http://www.ascofrance.com/search_forum/33808
    Nachprüfen kann ich das freilich nicht, aber ich würde es im Moment schon glauben wollen.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Wenn Zotto das so sagt, dann wird das wohl auch richtig sein.
    Es wird kaum jemanden geben, der so enorm viel über Orbiliomycetes weiß. :)
    Immerhin scheint es zu der Art kein teleomorphes Stadium zu geben. Auch genetisch gibt es wohl keine Enstprechung bei irgendeiner Hauptfruchtform, sonst wäre das ja irgendwo notiert.
    Spannende Sache, daß da auch so etwas möglich ist.



    LG; pablo.