Schizothecium nanum oder nicht?

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  • Hallo zusammen,


    vor inzwischen einiger Zeit fand an den Dungproben mit Ascozonus monascus von Ralf noch ein 4-sporiges Schizothecium mit klar kleineren Sporen als meine bisherigen S. tetrasporum. Also dachte ich: Ja, das könnte S. nanum sein, zumal ja von Ralf hergeschickt. Als ich aber dann die Maße von nanum nachgelesen habe, passte das schon nicht mehr so recht, denn nanum soll ja ca. 12-14 µm lange Sporen haben. Und bei tetrasporum habe ich meist um 20-23 µm gemessen.


    Und das Teil hier liegt - auch nach mehrfachem Nachmessen - genau dazwischen mit 16-18(19) x 10-11 µm. Die meisten Sporen messen etwa 17 x 10 µm.
    Die Squamufolien sehen für mich deutlich weniger ausgeprägt aus als bei den meisten tetrasporum, die ich bislang hatte. Würde wieder für nanum sprechen.
    Aber mit der Sporengröße...? Caudae hab ich bislang nicht gescheit gesehen.
    Wahrscheinlich aber doch nur ein tetrasporum mit zu kleinen Sporen, oder?







    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,


    leider nur S. tetrasporum, wenn auch mit recht kleinen Sporen. Zudem sind die Sporen von S. nanum schlanker, oft auch einseitig ein wenig abgeflacht oder zum Keimporus hin langgezogen.
    Aber die Kuddeln sind genau von meinem nanum-Fundort. Es hätte können sein.


  • Wahrscheinlich aber doch nur ein tetrasporum mit zu kleinen Sporen, oder?


    Das ist auch meine Meinung, Matthias!
    Es sei denn, Du willst eine neue Art beschreiben. ;)


    Meine beiden nanum - Aufsammlungen hatten Sporenmaße von 13-14 x 7-7,5 bzw. 12-13,5 x 6,5-7, also sogar noch etwas kleiner als in Lundqvists Originalbeschreibung.
    Ralf nennt Sporenmaße von 12,5-13 x 6,5-7,2. In seinem Beitrag siehst Du auch schön die unregelmäßig geformten Sporen.


    Schizothecium tetrasporum hat zwar idR etwas größere Sporen, doch fand ich es auch mit Sporen 19-21 x 11-13 oder 15-20 x 9-11.


    Um Schizothecium nanum zu finden, braucht man viel Geduld. Außerdem scheint es wirklich eine seltene Art zu sein.
    Mein letzter Fund ist auch schon wieder fast 14 Jahre her.


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Matthias


    Heute habe ich gerade sowas in dieser Richtung in Händen gehabt.
    Ich dachte dabei an eine Hungeform von S. tetrasporum und habe da leider nicht weiter gemessen, zumal ich andere heisse Eisen im Feuer hatte.

    Die Sporen waren klein aber manchmal bin ich auch Gedankenlos!
    Grüße Hans

  • Hallo zusammen,


    danke Ralf und Nobi für die Bestätigung von tetrasporum. Eigentlich habe ich auch nichts anderes erwartet. Es fehlte nur das letzte bisschen Sicherheit.

    Zitat von Nobi

    Es sei denn, Du willst eine neue Art beschreiben.


    Nee, lass mal. Das übernehmen schon die Sequenzierer. :evil:
    Würde mich nicht allzu sehr wundern, wenn es nach einer neuen DNA-Studie auf einmal doppelt so viele Dungpilze gäbe... :D


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    oder viel weniger. Soweit ich weiß ist die Sequenzierung bei Ascos noch etwsa problematisch, weil deren ITS Regionen (Standard-Sequenzierung bei den Basidiomyceten) alle sehr ähnlich sind. Da muss noch einiges gemacht werden.


    Die Sache mit der Sequenzierung hat durchaus Hand- und Fuß, solange die vernünftig betrieben wird. Ich hab unlängst einen Kurs über Pilzsequenzierung besucht und dabei eine Menge gelernt. Die Sequenzierung ist nur eine Sache; eine andere eine gute morphologische Beschreibung des sequenzierten Fruchtkörpers.


    Nur wenn alles zusammenpasst, sollten dann Arten abgespalten werden.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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