Tomatenroter Gallertpilz an Holz

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.533 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rübezahl.


  • Liebe Pilzfreunde,
    ich habe im Garten 2 Koniferen, an denen jedes Frühjahr ein seltsamer Pilz wächst. Er besteht nur aus strukturloser,
    tomatenroter Gallerte, in der scheinbar regellos die Sporen liegen; keine Basidien oder Asci zu sehen. Die Sporen sind
    sehr groß (40x25), dunkelbraun und haben die Form eines Doppelkegels mit einer äquatorialen Kante oder Kerbe.
    Der ganze Fruchtkörper fällt dann zu Boden. Die befallenen Zweige sterben ab, sodass ich einen von den Büschen schon
    absägen musste.
    Wer kann etwas zu diesem Pilz sagen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Deine Koniphäre ist ein Wacholder und der Pilz ist Gymnosporangium fuscum (Birnengitterrost).
    Der Wacholder ist nur ein Zwischenwirt, später wechselt der Pilz auf Birnenbäume über.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal!


    Andererseits...
    ...der Ast sieht nicht aus wie Wacholder, oder? Eher wie ein Zypressengewächs.
    Dennoch ist das Aussehen von dieser Art in dem Zwischenstadium, vor dem Wechsel auf den Hauptwirt so charakteristisch.
    Immerhin ist Wacholder ja ein Zypressengewächs, da müsste man mal gucken, auf welchen Arten die Telien wachsen können.



    LG; pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jürgen!


    Danke für deinen Kommentar! :thumbup:
    Das war mir gar nicht bewusst, daß es da mehrere Arten mit dem Erscheinungsmuster gibt.
    Auf deiner Seite habe ich >Gymnosporangium sabinae< gefunden; verlinke ich einfach mal, daß die Leser hier auch die Aecien auf dem Hauptwirt zu sehen bekommen.
    Nun rätsele ich gerade herum, ob nun G. sabinae und G. fuscum tatsächlich getrennte Arten sind, wie bei Mycobank geführt.
    Auch wenn ich mich kaum mit Phytoparasiten beschäftige finde ich das mit dem Wirtswechsel ein sehr spannendes Verhalten. Das ist schon enorm, was sich die Evolution so alles einfallen lässt.



    LG; pablo.


  • Hallo Pablo, danke für die Aufklärung! Ich dachte, Rostpilze seien so dünne Überzüge auf Blättern und
    Früchten. Nach Schmeil-Fitschen sollte das Gehölz juniperus virginiana sein, aber vielleicht ein Hybrid
    (hat noch nie gefruchtet). In meinem Garten gibt es zwar keinen Birnbaum, aber Apfel-, Kirsch- und
    Pflaumenbäume. Vielleicht gibt sich der Pilz auch mit sowas zufrieden.
    Nochmals Danke, Helmut

  • Hallo Helmut,
    es gäbe da noch Gymnosporangium fusisporum, das einen Teil der Entwicklungszyklus auf Cotoneaster sp. (Vielleicht steht eine Art in einem nahen Garten?) . G. fusisporum bildet dann nach die Teliosporen ebenso wie die genannten Arten (und auch G. cornutum, den Du auf Vogelbeere finden könntest) in dieser Weise auf Juniperus sp. (also wiederum Wacholder- und Sadebaumarten... bzw. "Zierformen").


    schönen Abend,
    eberhard

    Chiprechnerei:

    284 (goldene Zeit < APR 2020), dann viele Min-, wenige Plusse, APR 21 + andere Rätsel: 272. Nach -20 Startgeld APR22: Tiefpunkt bei 252.

    Dort: nach Wetten, Abrackern, Platz 1 und Prozenten f. GI warens: 300. Dann APR '23-Startgebühr: =>280. Dort: 5 (Platz 7) + 6 (Platzwette) + 3 (500. Beitrag Rätsel) + 5 (Jokerschnellstrauswurf) + 3 (Frühjoker) + 3 (Kurzphal) + 3 (Teamphal) + 3 (Kreativ-Bonus) - 5 (Gewinnsteuer-GI) + 4 (get. viertbester Phal ) => 310. Minus 20 Teilnahme APR 2024 = 290.


  • Hallo Helmut,
    es gäbe da noch Gymnosporangium fusisporum, das einen Teil der Entwicklungszyklus auf Cotoneaster sp. (Vielleicht steht eine Art in einem nahen Garten?) . G. fusisporum bildet dann nach die Teliosporen ebenso wie die genannten Arten (und auch G. cornutum, den Du auf Vogelbeere finden könntest) in dieser Weise auf Juniperus sp. (also wiederum Wacholder- und Sadebaumarten... bzw. "Zierformen").


    schönen Abend,
    eberhard


    Also Mispel wüßte ich nicht (kann nicht einfach die Nachbargärten durchstreifen), aber Weißdorn gibt's hier häufig.
    Gruß und danke, Helmut

  • Hallo Helmut,
    bei der Beschäftigung mit dem Gitterrost meiner Birnbäume habe ich in der Obstanbau-Literatur gelesen, dass der Zwischenwirt-Wacholder durchaus in Luftlinie 500 m und weiter entfernt stehen kann.