Meine nächsten 5 Mikroskopier-Übungen

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.034 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schwammer-Dieter.

  • [font="Arial"]Hallo Pilzfreunde,
    [/font]


    [font="Arial"]nachdem ich Euch meine ersten 5 Mikroskopier-Übungen gezeigt habe folgen die nächsten 5.
    Bitte beachtet dass das fast meine ersten Mikro-Bilder sind.
    Alle Pilze waren wieder Exsikkate. Alles waren Helmlinge, weil ich mich derzeit intensiver mit Helmings-Schlüsseln beschäftigte.
    In diesem Schritt versuchte ich auch die nächste Zystiden-Art zu üben: Die Kaulozystiden.

    Das kam raus:

    [/font]
    [hr]
    [font="Arial"]Tja bei diesem war ich nicht sicher. Ich wusste nicht mal ob der rechte und der link der gleiche Pilz ist.


    Die Cheilozystiden linker Pilz:
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Die Cheilozystiden rechter Pilz:

    [/font]
    [font="Arial"]Pleurozystiden waren nicht vorhanden
    [/font]
    [font="Arial"]Ergebnisse Sporen linker Pilz:
    (5.1) 5.5 - 6.6 (6.7) x (4.3) 4.35 - 5.39 (5.4) µm
    Q = (1) 1.1 - 1.3 (1.5) ; N = 12
    Me = 6 x 5 µm ; Qe = 1.2

    [/font]
    [font="Arial"]Ergebnisse Sporen linker Pilz:
    8.3 - 9.4 x 4.9 - 6.5 µm
    Q = 1.6 - 1.7 ; N = 6
    Me = 8.8 x 5.5 µm ; Qe = 1.6

    [/font]
    [font="Arial"]Ergebnis: Beide sind der Grünschneidige Helmling (Mycena viridimarginata).
    [/font]
    [hr]
    [font="Arial"]Ebenso unklar war der nächste.
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, zwischen Fichten
    Fundzeit:
    04.09.2015
    Wuchsform:
    gesellig
    Hutform:

    Halbrund, fast glockig
    Huthaut:
    weiß, grau überhaucht, Zentrum bräunlicher Fleck, fühlt sich fettig und wachsartig an
    Hygrophanität:
    nein
    Hutrand:
    normal
    Lamellen:
    reinweiß, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    bewimpert

    Lamellen- Hutübergang:

    deutlich frei

    Fleisch:
    weiß, sehr zerbrechlich
    Stiel:
    weiß, seidig glänzend
    Stielbasis:

    normal, Basalscheibe vorhanden aber nicht ausgeprägt
    Größe:

    Hutdurchmesser ca. 1 cm; Stiellänge 5 cm, Stieldurchmesser 0,5 mm
    Sporenpulverfarbe:
    nicht getestet
    Geruch:
    nicht getestet
    Geschmack:
    nicht probiert


    [/font]
    [font="Arial"]Hier die Mikrobilder:



    [/font]
    [font="Arial"]Ergebnisse Sporen:
    5.4 - 8.2 x 3.2 - 4 µm
    Q = 1.54 - 2.1 ; N = 7
    Me = 7 x 3.6 µm ; Qe = 1.9

    [/font]
    [font="Arial"]Ergebnis: Es ist der Rinden-Postament-Helmling (Mycena stylobates).
    [/font]
    [hr]
    [font="Arial"]Der nächste - noch ein Helmling:

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Laubwald
    Fundzeit:
    11.09.2015
    Wuchsform:
    paarweise
    Hutform:

    halbrund, alt abgeflacht
    Huthaut:
    grau
    Hygrophanität:
    vermutlich ja

    Hutrand:
    leicht gerieft
    Lamellen:
    weiß, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    weiß beflockt

    Lamellen- Hutübergang:

    leicht ausgebuchtet
    angewachsen und herablaufend
    Fleisch:
    grau
    Stiel:
    grau, hohl, bereift
    Stielbasis:

    normal
    Größe:

    Hutdurchmesser ca. 1,5 cm; Stiellänge 7 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
    Sporenpulverfarbe:
    es kam nichts heraus
    Geruch:
    etwas muffig und leicht nach Rettich
    Geschmack:
    nicht probiert


    [/font]
    [font="Arial"]Mikroskopisches Ergebnis:

    [/font]
    [font="Arial"]Ergebnisse Sporen:
    (6) 6.5 - 7.7 (9.5) x (3.2) 3.5 - 4 (4.6) µm
    Q = (1.5) 1.7 - 2.1 (2.2) ; N = 17
    Me = 7.2 x 3.8 µm ; Qe = 1.9

    [/font]
    [font="Arial"]Die Bestimmung war aufwändiger, aber hat dann doch ein eindeutiges Ergebnis gebracht.
    Es ist der Graue Nitrathelmling (Mycena leptocephala).

    [/font]
    [hr]
    [font="Arial"]Noch ein Helmling:

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben Hainbuche
    Fundzeit:
    13.09.2015
    Wuchsform:
    gesellig
    Hutform:

    stumpfkegelig
    Huthaut:
    schwarzbraun
    Hygrophanität:
    nicht festgestellt
    Hutrand:
    gerieft
    Lamellen:
    dunkelgrau, keine Queradern, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden:

    weiß

    Lamellen- Hutübergang:

    nicht erkennbar

    Fleisch:
    zerbrechlich
    Stiel:
    schwarzbraun, hohl, bereift
    Stielbasis:

    befilzt, weiß
    Größe:

    Hutdurchmesser ca. 0,5-1 cm; Stiellänge ca. 4-6 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
    Sporenpulverfarbe:
    nicht getestet
    Geruch:
    fruchtig
    Geschmack:
    nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]HDS:

    [/font]
    [font="Arial"]Der Pilz zeigte die Cheilos und Pleuros nur spärlich und untypisch:


    Basidien:

    [/font]
    [font="Arial"]Aber die Kaulozystiden entlarvten ihn:

    [/font]
    [font="Arial"]Sporen:

    [/font]
    [font="Arial"]Ergebnisse Sporen:
    7.4 - 8 x 4.4 - 4.86 µm
    Q = 1.6 - 1.78 ; N = 9

    Me = 7.6 x 4.6 µm ; Qe = 1.6

    [/font]
    [font="Arial"]Ergebnis: Das ist der Graublättrige Helmling (Mycena aetites).
    [/font]
    [hr]
    [font="Arial"]Und wieder ein Helmling...

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, neben verschiedenen Laubbäumen
    Fundzeit:
    13.09.2015
    Wuchsform:
    gesellig
    Hutform:

    stumpfkegelig bis glockig
    Huthaut:
    grau
    Hygrophanität:
    nicht festgestellt
    Hutrand:
    gerieft
    Lamellen:
    grau, mit Queradern, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden:

    normal

    Lamellen - Hutübergang:

    nicht erkennbar

    Fleisch:
    zerbrechlich
    Stiel:
    grau, hohl, bereift
    Stielbasis:

    normal
    Größe:

    Hutdurchmesser ca. 0,5-1 cm; Stiellänge ca. 4-7 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
    Sporenpulverfarbe:
    nicht getestet
    Geruch:
    fruchtig
    Geschmack:
    nicht probiert


    [/font]
    [font="Arial"]Pleuros & Cheilos ließen sich nicht auseinander halten:

    [/font]
    [font="Arial"]Doch die Kaulos entlarvten ihn:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Ergebnisse Sporen:
    6.7 - 7.8 x 4.1 - 5.38 µm
    Q = 1.44 - 1.7 ; N = 9
    Me = 7.3 x 4.7 µm ; Qe = 1.6


    Und es ist der
    Graue Nitrathelmling (Mycena leptocephala).
    [/font]
    [hr]
    [font="Arial"]Ja das war's wieder mal.
    Es folgen bald neue Mikroskopier-Übungen.
    Ich freue mich auf Eure Kommentare und Verbesserungs-Tipps.
    Die niedrigere Sättigung des Kongos habe ich inzwischen schon geübt. (ist bei den obigen Pilzen noch nicht - da wusste ich das noch nicht)

    Beste Grüße
    Dieter
    [/font]

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Mycena ist nicht so meine starke Seite. Insbesondere mikroskopisch kann ich aus dem Stegreif dazu nichts sagen, was dir irgendwie weiter hilft.
    Aber: Die Bilder sind enorm gut dafür, daß du gerade am Anfang stehst. Und zudem noch mit Trockenmaterial gearbeitet hast. :thumbup:
    Was mir auffällt und was ich total famos finde: Du hast ja gleich effektiv die Tips zur Mikroskopie aus deinem ersten Beitrag umgesetzt. Sowie zB die Strukturen auch in der Übersicht zu zeigen, also mehr Zystiden auf ein Bild zu packen.
    Auch die Kontraste sind jetzt noch besser: Du hast das Präparat demnach wohl nur in Kongo angefärbt und dann aber in Wasser (oder KOH?) transferiert zum beobachten?
    Genau so soll das nämlich aussehen. :thumbup:
    Gerne mehr davon!



    LG, Pablo.


  • Aber: Die Bilder sind enorm gut dafür, daß du gerade am Anfang stehst. Und zudem noch mit Trockenmaterial gearbeitet hast. :thumbup:


    DAAAANKE Pablo.



    Auch die Kontraste sind jetzt noch besser


    Die sind jetzt inzwischen sogar noch viel besser, denn ich habe 1 Woche lang intensiv Köhlersche Beleuchtung gelernt, am Mikroskop herumgebastelt, und die Köhlersche Beleuchtung dann bis ins Detail geübt. Das Ergebnis folgt bald - ich war erstaunt wieviel das aus macht.



    Du hast das Präparat demnach wohl nur in Kongo angefärbt und dann aber in Wasser (oder KOH?) transferiert zum beobachten?


    Ja, inzwischen färbe ich, lasse einwirken, sauge ab und transferiere in die Untersuchungsflüssigkeit.
    KOH nehme ich, aber auch Wasser, GSM, Chloralhydrat, und anderes. Ich experimentire viel.


    EDIT:
    Nun brauche ich L4. Das bekomme ich nirgends. Weiß jemand wo ich es bekomme?
    Wenn nicht: Ich werde es selbst herstellen wenn ich es nicht bekomme.
    Ich bitte um Nachricht falls jemand was mit haben will. Für nen Fünfer pro Flascherl dürfte das machbar sein.

    L4 ist nicht mehr notwendig.


    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    L4


    Kenne ich nicht. Was ist das und was kann das?
    Ich bin im Mikroskopie - Bereich ja weitestgehend Autodidakt, probiere eben so lange Zeug aus, bis ich mit der Ergebnis zufrieden bin.
    L4 ist mir bislang noch nie begegnet in irgendwelchen Beschreibungen, also daß amit irgendwas besonders anzufärben oder zu machen sei, was ich zur Bestimmung heranziehen kann.
    Oder es ist für Bereiche wichtig, in denen ich inaktiv bin?



    LG, Pablo.

  • Hi Pablo,
    also L4 soll das "non plus ultra" zum Aufweichen von Exsikkaten sein. EDIT: das ist falsch.
    Es ist ein Glycerinpuffer. Im Mykoshop nur incl Pigmenten als L4C und L4T erhältlich.
    L4 erfand Herr Clemencon. Es wurde dann von Erb/Matheis modifiziert (hauptsächlich mit Phenol).
    Originalformel: 0,72 g KOH p. a.; 0,76 NaCI krist. p. a.; 16 ml (20 g) Glycerin; 0,5 ml Invadin IFC (nicht mehr erhältlich) konz.; puriss. 84 ml destilliertes Wasser.
    Das Invadin ist nicht mehr erhältlich, für mich als ehemailger Hobby-Chemiker aber überhaupt kein Problem.
    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Ah, das sind interessante Informationen!
    Ob das auch für Porlinge und Krustis taugt?
    Das wären die Pilze, die ich am meisten im getrockneten Zustand untersuche. Es geht aber bislang mit KOH auch ganz ordentlich.



    LG; pablo.

  • Hallo Pablo,
    nein dafür ist das nicht gut. Für Porlinge ist KOH3% gut. Ich testete es an einem - und ja ich kann sagen: funktioniert.
    Es geht aber auch auch Glamalc. Das weicht weniger auf und bläst die Zellen nicht auf. Hab ich auch getestet. Tut was es verspricht.
    Ich werde berichten ob ich für Porlinge Glamalc oder KOH besser finde. Momentan habe ich noch zu wenig Erfahrung.
    EDIT: Bitte beachten: Mit "aufweichen" ist nicht der Schritt "Quellen" gemeint.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Beeindruckende Bilder, Dieter! :thumbup:


    Zum L4.


    Das bewirkt u.a., dass die Probe über einen langen Zeitraum (mehrere Stunden!) untersucht werden kann, da sie nicht eintrocknet!
    Hängt wohl mit der Oberflächenspannung zusammen.
    Ist also ideal zum Fotografieren.


    Peter W. hat mir immer mal von seinen Vorräten abgegeben, ich weiß allerdings nicht so recht, woher er das hatte.
    Ich glaube, den Effekt kann man auch erreichen, wenn man Wasser mit ein wenig Spülmittel mischt.


    Einfach mal probieren!


    LG Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Dieter!


    Ich finde ja, du bist ein Natur-Talent, was das Mikroskopieren betrifft.
    Zu deinen sehr schönen Mikros liest es sich auch recht einfach, wie du zu einem Namen kommst. Da steckt natürlich einiges an Arbeit drin.

    Zitat


    Die Bestimmung war aufwändiger, aber hat dann doch ein eindeutiges Ergebnis gebracht.
    Es ist der Graue Nitrathelmling (Mycena leptocephala).


    Das hört man gern, aber ich hätte da trotzdem Zweifel.
    Ein schönes Merkmal von Mycena leptocephala ist doch immer auch der nitröse Geruch (nicht muffig, Rettich oder fruchtig wie du angegeben hast) und die Sporenmaße würde mir für das Taxon auch nicht passen. Sollten die sich nicht irgendwo bei 7,5-10 x 4-6 bewegen?
    Und wie ist es mit den Schnallen? Pileozystiden?


    Mag schon sein, wenn man "seine" Arten dann kennt, das man nicht mehr alles anschauen muss, aber bis dorthin würde ich schon das volle Programm durchziehen.


    Viele Grüße
    Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()


  • Ich finde ja, du bist ein Natur-Talent, was das Mikroskopieren betrifft.
    Zu deinen sehr schönen Mikros liest es sich auch recht einfach, wie du zu einem Namen kommst. Da steckt natürlich einiges an Arbeit drin.


    Danke Ingo, aber ich versuche es nur Euch nachzumachen :)



    Ein schönes von Mycena leptocephala ist doch immer auch der nitröse Geruch (nicht muffig, Rettich oder fruchtig wie du angegeben hast) und die Sporenmaße würde mir für das Taxon auch nicht passen. Sollten die sich nicht irgendwo bei 7,5-10 x 4-6 bewegen?
    Und wie ist es mit den Schnallen? Pileozystiden?
    Mag schon sein, wenn man "seine" Arten dann kennt, das man nicht mehr alles anschauen muss, aber bis dorthin würde ich schon das volle Programm durchziehen.


    Deine Zweifel sind absolut berechtigt, denn ich hatte sie auch.
    Ich kann es erklären:
    Der Geruch "Nitrös" ist ein Problem für mich. Matthias weiß das, gell ;) - meine Nase kann Nitrös gar nicht bis nur schwach riechen und macht alles mögliche daraus. So waren wir neulich unterwegs und Matthias sagt "oh der riecht aber nitrös" - ich sagte "gibt her" - schnuffelte und sagte "der riecht nach überhaupt nichts"... so ging es uns schon öfter. Wenn ich ihn gleich vor ort zerreibe kann ich ein bisschen wahrnehmen...
    Seit ich das weiß gebe ich auf "nitrös" nicht mehr viel. Es kommt wahrscheinlich vom Lasern meiner Nase. Seit dem rieche ich nicht mehr so viele Gerüche und auch nicht mehr so stark.


    Die Sporenmaße:
    Hier kommen wir zu einem Thema dass ich speziell untersuche.
    Nämlich die Frage "Wie quelle ich ein Exsikkat so, dass die Zellen die ursprüngliche Größe wieder annehmen und dabei auch keine Strukturen zerstört werden?".
    Ich dachte es gibt eine eindeutige Antwort - aber genau das Gegenteil ist der Fall. Es gibt viele Ansichten, viele Falschaussagen, veraltetes Wissen etc.
    So zum Beispiel die Theorie man müsse beim Quellen erhitzen bis Blasen kommen ist falsch, zumindest wenn beide Bedingungen der obigen Frage efüllt sein sollen. Und das mit dem Erhitzen steht sogar im Buch der Bücher Erb/Mattheis. Auch ich erhitzte noch bis vorgestern bis Blasen kamen.
    Es läuft auf 3 wesentliche Fragen hinaus:
    - mit welcher Flüssigkeit quillt man? (für mich 75% geklärt)
    - wie lange quillt man? (für mich 50% geklärt)
    - bei welcher Temperatur quillt man? (99% geklärt)
    Diese Fragen untersuche ich schon seit 6 Wochen und erst heute habe ich wieder entscheidende neue Tipps von einem bekannten Exsikkat-Sammler bekommen und bin noch lange nicht am Ende meiner Recherchen und Versuche angelangt.
    Zu dem Zeitpunkt der Sporen-Aufnahme oben waren diese Fragen/Antworten noch weitgehend unklar (und auch noch nicht so von Bedeutung) - und das Ergebnis entsprechend nichtsaussagend. Aber ich wusste das zu diesem Zeitpunkt schon.
    Ich werde Euch berichten was ich herausfinde zu diesem Thema denn es ist für einen Exsikkatierer wie mich von großer Wichtigkeit.
    ABER: Wie immer sind Eure Tipps zu diesem Thema unheimlich willkommen.
    (Hinweis: mit "quellen" ist nicht das Aufweichen oder Einweichen gemeint - das wird oft vermischt und verwechselt)


    Schnallen? Pileozystiden?
    Ja, diese hätte ich noch genauer untersuchen bzw hier nennen können/müssen - aber: Nach dem Mycena-Schlüssel blieben nur 2 Arten übrig. Ich war unsicher. Ich fragte Matthias, Ihr wisst ja - ein wahrer Kenner der Mycenas - er meint die Kaulos lassen nur leptocephala zu - und das glaube ich ihm blind ;)
    Was dazu kommt: zu dem Zeitpunkt konnte ich noch keine HDS richtig untersuchen - das kann ich erst einigermaßen seit 1 Woche - ich zeige Euch bald die schönen Ergebnisse von wunderschönen Hutdeckschichten, Pigmenten usw. Das ist echt ein tolles interessantes Thema.


    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter


    Die Mikrofotos sind sehr gut und du zeigst auch schön die Variabilität der Merkmale. Kaum zu glauben, dass Du Mikroskopieranfänger bist. Mit Deiner systematischen Vorgehensweise wirst Du bald manche Leute in den Schatten stellen :thumbup: .


    Zu den Bestimungen muss ich mich zurückhalten. Bei unbekannten Mycena-Arten erfasse ich grundsätzlich alle Merkmale, wozu auch koralloide Hyphen auf HDS und Stieloberfläche, Amyloidität der Sporen und oft auch eine mögliche dextrinoide Tramahyphen gehören. Auf jeden Fall bist Du auf einem sehr guten Weg.


    LG Karl

  • Hallo Dieter!

    Zitat


    Nach dem Mycena-Schlüssel blieben nur 2 Arten übrig. Ich war unsicher. Ich fragte Matthias, Ihr wisst ja - ein wahrer Kenner der Mycenas - er meint die Kaulos lassen nur leptocephala zu - und das glaube ich ihm blind ;)


    Natürlich ist Matthias Spitze!
    Die Aussage, es bleibt laut Schlüssel ja nichts mehr anderes übrig, die kenne ich gut, finde das aber gleichzeitig auch gefährlich.
    Ok., wie gesagt, wenn man "seine Pappenheimer" kennt, geht die Bestimmung oft flotter von der Hand. Aber sag: welcher Gattungs-Schlüssel kennt denn alle Arten? Da werden doch ständig neue bestimmt.
    Also bei "meinen" Becherchen käme ich mit der Verfahrensweise nicht weit, denn da gibt es ja so viele unklare und nicht beschriebene Arten. Und gerade, wenn ein Merkmal (wie hier die Sporen) nicht passen, darf man das meiner Meinung nicht einfach ignorieren.


    Dass deine Nase nicht mehr gut funktioniert, ist bedauerlich. Ist ein hilfreiches Instrument für Ideen und belastend sicherlich für Matthias, wenn du die Gerüche nicht nachempfinden kannst.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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