Judasohr - Basidien, aber wo sind die Epibasidien geblieben ?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.349 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfreunde,


    beim Judasohr suchte ich nicht zum ersten Mal die Heterobasidien. Die Präparation des Glibberdinges fällt mir allerdings nicht ganz leicht.


    Eine schöne Darstellung des Pilzes findet man zB bei den Pilzfreunden Stuttgart http://www.pilzfreun.de/wp-con…/Jan.-2014-Judasohr-1.pdf.
    Laut Literatur sind die Basidien in 4 Teile septiert, aus jedem Teilstück entspringt eine Epibasidie, an deren Ende auf einem Sterigma die Spore sitzt.


    Jetzt glaube ich die Basidien gefunden zu haben, jedoch kann ich beim besten Willen fast keine Epibasidie finden.
    Kann mir hier jemand mit Tips/Infos weiterhelfen ?


    Nun ein paar Bilder.


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    Grüße
    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

    Einmal editiert, zuletzt von GünterS ()

  • Hallo Günter!


    Die Ansätze scheinen ja da zu sein, aber das dauert wahrscheinlich noch ein wenig bis zur Reife.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Günter!


    Diese Epibasidien darzustellen ist aber auch eine echte Herausforderung.
    Das klappt auch bei eindeutig reifen Pilzen (die einen wunderbaren Sporenabdruck ins Döschen legen) nicht immer gut.
    Liegt daran, daß da im Hymenium halt alles so gallertig zusammenklebt. Da sind die Epibasidien von irgendwelchen Hyphidien kaum zu unterscheiden.
    Auricularia mesenterica war übriegns der furchstbarste Pilz, den ich bisher mikroskopiert habe. Der ist ja sowas von garnicht präpariertbar. Bei A. auricula-judae habe ich es dann gleich ganz bleiben lassen.



    LG, pablo.

  • Hallo Ingo und Pablo,


    danke für eure Kommentare.


    Das Judasohr war schon recht ausgewachsen, ca. 5x8 cm und eher alt.
    Ich hatte noch über nacht ein Stückchen auf den Objekträger gelegt: der war dann heute morgen voller Sporen plus Hyphenfragmente. Hatte auch die Überlegung, ob die Basidien noch nicht reif sind.
    (Fotos wären jetzt angebracht, aber dafür fehlt mir zZt. der Nerv, da mein Rechner-Betriebssystem sich aufgehängt hat und sicher stundenlange Reanimation erforderlich sein wird).


    Vielleicht hat auch KOH und heftiges Quetschen, Pressen, Drücken die Epibasidien zerstört ?


    Gruß
    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

  • Hallo Günter!

    Zitat


    Vielleicht hat auch KOH und heftiges Quetschen, Pressen, Drücken die Epibasidien zerstört ?


    Kann ich mir nicht vorstellen, denn so schlimm sieht das Präparat ja nun nicht aus. Epibasidien lösen sich nicht auf oder fallen so schnell ab.
    Sporen sind ja auch nicht zu sehen, also ist das Präparierte scheinbar nicht reif.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Aber wenn auf dem Objektträger doch Sporen lagen, dann muss es doch einigermaßen reif gewesen sein?
    Daß es am Quetschen liegt, glaube ich aber auch nicht. Ohne Quetschen geht bei dem Pilz ohnehin nichts. Und auflösen tut sich da in KOH meines Wissens auch nichts. Die Basidien selbst sind ja auch intakt und gut zu erkennen.
    Ich vermute nach wie vor, daß die Epibasidien einfach schwer darzustellen sind.
    Je nach Lage sitzen die ja auch nicht an den Seiten an den basidien an, sondern an der Vorder- oder Hinterseite. Dann kann man den Ursprung schon mla kaum erkennen. Von der Form her dürften sie halt von den Hyphidien kaum zu unterscheiden sein. und das ist wahrscheinlich das Hauptproblem.
    Idealerweise würde man welche finden, an deren Ende noch eine Spore ansitzt. Aber das ist dann natürlich im Quetschpräparat sowas wie ein Sechser im Lotto...



    LG; Pablo.

  • HalloPablo!

    Zitat


    Je nach Lage sitzen die ja auch nicht an den Seiten an den basidien an, sondern an der Vorder- oder Hinterseite.


    Na doch aber nicht alle!
    Ich würde einfach mal an anderer Stelle des Fruchtkörpers ein Stück testen.


    VG Ingo W

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  • Hallo,


    zur Dokumentation nachträglich noch zwei Bilder.


    1. der untersuchte Fruchtkörper, ein einzelnes Ohr war ca. 5x8 cm groß, also schon recht ausgewachsen.


    2. davon hatte ich ein Stück rausgeschnitten und über nacht auf einen Objektträger gelegt. Das ergab folgenden üppigen Sporenabdruck. Allerdings erstaunlich, dass bei meinen Zupf-/Quetschpräparaten dann kaum Sporen zu finden waren.




    Ingos Vorschlag war so einfach, dass ich von selbst gar nicht darauf gekommen bin. Aus dem gleichen Ohr hatte ich an anderer Stelle noch eine Probe entnommen, auch ohne Erfolg. Ebenso hatte ich ein kleineres und jüngeres Ohr untersucht.


    Obwohl ich z.T. recht dünne Pilzstückchen hatte, konnte ich die Epibasidien wieder kaum entdecken. Diesmal auch nicht die Septen. Vielleicht bekomme ich das Präparieren nicht ausreichend hin, denn meistens liegt es am Präparat und nicht am Mikroskop wenn man zu wenig sieht.


    Beim Durchmustern habe ich noch eine Vermutung bekommen.
    Möglicherweise hängt es mit nicht ausreichender Schäfentiefe zusammen, dass ich den Zusammenhang von Basidien, Epibasidien, Hyphen nicht richtig interpretieren kann, geschweige denn ohne zu stacken auf ein Foto bannen.


    Ich denke, bei diesem Stand lasse ich es so stehen.


    Danke nochmals und Grüße
    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Günter!


    bei dem Pilz bekommt es wahrscheinlich niemand hin, das richtig schön darzustellen. Jedenfalls nicht im ersten Versuch. Eventuell müsste man auch mal nicht mit niedrig konzentriertem KOH als Medium, sondern mit einer niedrig konzentrierten Säure arbeiten?
    Keine Ahnung...
    Wegen der Schärfentiefe: Daß das mit den Fotos ohne Stacken nicht gut erkennbar ist, ist kein Wunder. Aber immerhin beim Durchfokusieren müssten sich die Strukturen ja schon verfolgen lassen. Das ist nur eben schwer, wenn alles so zusammenhängt und zusammenklebt, eventuell manche Strukturen auch noch mehr oder minder stark gelifiziert sind.



    LG, Pablo.