Schizophyllum amplum (Lev.) Nakasone
Judasöhrchen, Pappel - Judasöhrchen
Synonyme:
- Auriculariopsis ampla (Lev.) Maire
- Cyphella ampla Lev.
- Auriculariopsis flocculenta (Fr.) Sacc. & Trotter
- Stereum pubescens Burt
Familie: Schizophyllaceae
Ordnung: Agaricales
Klasse: Agaricomycetes
Fruchtkörper: klein bis mittelgroß (wenige Millimeter bis ca. 2 cm), ungestielt, meist mit dem Rücken punktuell am Substrat ansitzend; jung cyphelloid (becherförmig) mit eingerolltem Rand, später fächerförmig bis schüsselförmig; ganzrandig; Oberseite mit weißlichem (im Alter von Algenbewuchs grünlichem), haarigem Filz; Hymenium karamellfarben bis bräunlich; frisch und feucht gelatinös, zähfleischig; eingetrocknet dunkler (bis schwarzbraun), hornartig hart, bisweilen rissig.
Speisewert: kein Speisepilz
Sporenpulver: Abwurf weiß
Sporen lang zylindrisch bis etwas allantoid, 9-12 x 2,5-3 (eigene Messung); Subhymenium monomitisch aus nicht gelatinösen, generativen Hyphen; Tramahyphen stark gelifiziert, septiert, dünnwandig und verzweigt, Hyphensepten mit großen, teils offenen Schnallen; Hutfilz mit dickwandigen & teilks inkrustierten skeletoiden Hyphen; alle Septen mit Schnallen; Basidien schlank keulig, 4-sporig; keine Zystiden
Vorkommen: An abgestorbenen, ansitzenden Ästen und Zweigen von Laubbäumen (vorwiegend Pappeln, auch an Weiden); gerne an Standorten mit höherer Luftfeuchtigkeit (an Bach- und Flussläufen oder um Seen und Teiche herum); wärmeliebende Art und darum vor allem im planaren oder collinen Bereich, in großen Flussniederungen in Süddeutschland verbreitet, ansonsten zerstreut bis selten; ganzjährig bei geeigneter Witterung (nass, frostfrei), die Fruchtkörper sind recht dauerhaft und können nach Eintrocknen oder auch nach Frostphasen wieder reaktiviert werden, wenn die Bedingungen dazu passen.
Verwechslungen: im Grunde kaum verwechselbar. Schizophyllum commune (Gemeiner Spaltblättling) sieht eingetrocknet ähnlich aus, hat aber klar und deutlich Lamellen. Schichtpilze mit abstehenden Rändern haben entweder nicht so einen weißen Hutfilz oder nicht eine so eine dunkle, gallertige Fruchtschicht.
Im Jungstadium könnten cyphelloide Pilze wie beispielsweise Calyptella capula (Weißer Schüsselschwindling) Anlass zu verwechslungen geben. Diese sehen aber nicht nur mikroskopisch andes aus (Schicht aus gelifizierten Hyphen fehlt zB), sondern haben meist ein anders gefärbtes und anders Strukturiertes Hymenium oder eine andere Hutoberfläche, oft sind auch Substrat und Ökologie verschieden.
Anmerkungen: Der Pilz wechselt immer mal wieder den Gattungsnamen. Momentan sieht Mycobank ihn als Auriculariopsis, Indexfungorum führt ihn als Schizophyllum. Die Familie (Schizophyllaceae) ist allerdings so oder so die Gleiche. Das Verhalten der Fruchtkörper beim Eintrocknen und wieder durchfeuchten ist ähnlich, insofern ist eine Einordnung als Schizophyllum durchaus nachvollziehbar.
Schnallen, Tramahyphen, Hyphen des Hutfilzes:
Basidien:
Sporen:
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Schizophyllum commune = Gemeiner Spaltblättling<
>Cytidia salicina = Roter Weiden –“ Schichtpilz<
>Auricularia auricula-judae = Judasohr<
>Cylindrobasidium laeve = Ablösender Schichtpilz<
>Stigmatolemma taxi = Subikulumloser Porenrasen<
>Calyptella capula = Weißer Schüsselschwindling<
>Cellypha goldbachii = Weißes Aderschüsselchen<