Ein schwierigerer Dachpilz

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 6.473 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schwammer-Dieter.

  • [font="Arial"]Hallo Dachpilzfreunde,
    dieser ältere Fund lässt mich nicht los und ich habe nun weitere Untersuchungen dran gemacht und bin nicht sicher mit dem Ergebnis.
    Schaut es Euch an:

    Fundort:

    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf einen Haufen Gartenabfällen im Wald, an einer Stelle darauf mit Blättern, recht "erdig aussehender Untergrund"
    Boden-pH:

    6.4 pH (also ganz leicht sauer)
    Fundzeit:

    10.06.2015
    Wuchsform:
    einzeln
    Hutform:

    flach - Rand nach oben aufgebogen, (der ältere hatte in der Mitte einen Buckel)
    Huthaut:
    dunkelbraun, radialfeserig, seidig glatt, Fraßstellen weiß.
    Hygrophanität:
    ja, wird hellbraun
    Hutrand:
    sieht gerieft aus ist aber nicht gerieft, die Lamellen scheinen durch, kantig, ohne Behang
    Lamellen:
    cremerosa, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln, sehr hohe Lamellen.
    Lamellenschneiden:
    bogenförmig, wellig, leicht bewimpert
    Lamellen/Stielübergang:

    frei stehende Lamellen (Burggraben), Zahn leicht herab laufend
    Fleisch:
    weiß, Stielzentrum dunkler, sehr zerbrechlich
    Stiel:

    oben weiß, nach unten hin hellbraun werdend, faserig, kein Ring, keine Ringzone, kein Gürtel.
    Stielbasis:

    ohne Knolle, rund
    Geruch:
    leicht pilzig
    Größe:
    Hutdurchmesser 6-7 cm; Stiellänge 6 cm, Stieldurchmesser 0,6-1 cm
    Sporenpulverfarbe:
    Pantone 480U
    = ████
    Geschmack:
    nicht probiert



    [/font]



    [font="Arial"]
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    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Es ist nur schwer zu erkennen dass die Lamellen am Stiel angewachsen sind:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Mikroskopische Untersuchung:
    [/font]
    [font="Arial"]Matthias hat bei Gattung Entoloma schon Bedenken angemeldet. Die Bedenken hatte ich auch.
    Pablo meinte, es sei vielleicht ein Dachpilz.

    [/font]
    [font="Arial"]Der Unterschied Rötling/Dachpilz ist durch 3 Sachen bestimmt:
    Substrat: Dachpilz auf Holz, Rötling nicht --> Bei mir schlecht auswertbar
    Lamellen- Hutübergang: bei Dachpilz frei: Ja, ist bei meinem der Fall aber nicht eindeutig
    Sporen: Dachpilz nicht eckig, Rötling eckig.

    [/font]
    [font="Arial"]Und die Sporen sehen bei meinem unbekannten so aus:
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Sporen Ergebnisse, wenn auch in KOH:
    (5.9) 6.1 - 8.1 (8.5) x (4.9) 5.2 - 5.9 (6.1) µm
    Q = (1) 1.1 - 1.4 (1.5) ; N = 24
    Me = 7.1 x 5.6 µm ; Qe = 1.3
    [/font]


    [font="Arial"]Und das ist kein Rötling --> Also Dachpilz.
    [/font]
    [font="Arial"]Bei den Präparaten sah ich ein Problem:
    Das wichtige Merkmal der Dachpilze - die Zystiden - waren nirgends zu entdecken. Weder eindeutige Cheilos noch Pleuros waren da, so sehr ich auch suchte.
    Also fertigte ich noch 2 weitere Präps an, aber auch da –“ fast (eigentlich gar keine) brauchbaren Zystiden.
    Die einzigen zytidenartigen Dinger die ich entdeckte waren aber sicher ohne Pluteusse also ohne die Hakenauswüchse.
    Sie waren irgendwie keulig-blasig aber ohne dünnen Hals. Sicher nicht Spindel- oder Flaschenförmig....
    Darunter auch eine riesige Monster-Zystide (oder doch nicht?)
    Das war alles was ich entdeckte:


    Es gab auch undefinierbare Pantoffetlierchen-förmige Dinger ca. 22x8 µm groß:


    Einige hatten solche –žSpitzchen–œ –“ weshalb ich dachte dass es Basidolen sind:

    [/font]
    [font="Arial"]Was aber wunderbar zu sehen war und das sehr häufig waren die Basidien:

    [/font]
    [font="Arial"]Schließlich machte ich auch noch einen HDS-Radialschnitt und machte 2 Präps: eins in Wasser, eine in Chloralhydrat.
    Die intrazellulären Pigmente waren wunderschön zu sehen und die blasigen Zellen ebenso.
    Ich sah keine Schnallen und auch, das scheinbar die ganze Huthaut aus nichts anderem als diesen blasigen Zellen bestand:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Ich verwendete meinen modifizierten Dachpilz-Schlüssel und komme hier auf den Blassstieligen Dachpilz (Pluteus satur).
    Was meint Ihr dazu?

    [/font]
    [font="Arial"]Beste Grüße
    Dieter
    [/font]

  • Hallo Dieter


    Ohne genauere Kenntnis von Pleuros und Cheilos nicht sicher zu sagen. Wenn tatsächlich nur breitkeulige bis utriforme Zastiden vorhanden sind, liegst Du sicher in der richtigen Gegend. P. satur wird meistens als Synonym zu P. palllescens angesehen.


    LG Karl

  • Danke Karl,
    Ja satur = pallescens habe ich schon so in meiner Recherche herausgefunden.
    Es bleiben nur noch 2 weitere im Rennen: Pluteus cinereofuscus und Pluteus phlebophorus. Sind dir noch weitere im Sinn die passen könnten?


    Cinerofuscus schloss ich dann aus weil:
    "Cheilos sollten spindelig sein, Pleuros auch, Basidien eher verdickt in der mittem HDS passt auch nicht, max Ø5 cm, sollte auch mehr graulich sein"
    Phlebophorus schloss ich dann aus weil:
    "Cheilos und Pleuros spindelig oder flaschenförmig. HDS würde passen., max Ø5 cm, sollte auch mehr gerunzelt sein und nur schwach hygrophan"


    Damit war trotz nicht eindeutiger Cheilos und Pleuros der satur trotzdem quasi der einzige der übrig bleibt.


    Weitere Ausgeschlossene waren:
    Gelbstieliger Dachpilz –“ P. romellii
    Erglänzender Dachpilz –“ P. nanus


    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, dieter!


    Mein Tip: >Pluteus cinereofuscus<.
    Wenn du mal 30 eu übrig hast, besorg dir mal den Gröger II. Neben einem einigermaßen brauchbaren Pluteus - Schlüssel sind da noch einige weitere nützliche Gattungen drin.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    danke! Obwohl ich makroskopisch (Hutdurchmesser, Erscheinungszeit, Lamellenschneiden) nicht zufrieden bin: Da lasse ich mich sehr gerne überzeugen - denn ich war alles andere als sicher.
    Ja, mit diesem Bild: ganz klar - das ist was ich unter dem Mikroskop sah. Wo auch immer die Fehlinformation habe dass die Cheilos spindelig sein sollen -> ist korrigiert auf keulig. Diese fette Pleurozystide ist ja zusätzlich recht eindeutig... ;-)) Aber: es sollten ja angeblich "zahlreiche" sein. ich habe keine zahlreichen gesehen nur eine einzige.
    OK, da würd ich mal sagen: Abgehakt! wenn niemand mehr etwas dagen einzuwenden hat...
    Beste Grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dieter!


    Ich sage ja nicht, daß es die Art ist: Denn die Art habe ich noch nie selbst untersucht.
    Ich bin nur kurz den Schlüssel im Gröger durchgegangen und das blieb als wahrscheinlichste Lösung übrig. Und die verlinkten Bilder passen ja gut.
    In Exsikaten sind solche dünnwandigen, formenreich aufgeblähten Zystiden oft nicht mehr schön zu sehen, denn die fallen zusammen, gehen kaputt und quellen in KOH auch nicht mehr so auf, wie sie am Frischmaterial mal waren.
    Das ist dann immer so ein wenig rätselraten, wie das wohl früher ausgesehen haben mag.
    Und am besten nicht quetschen. ;)



    LG; pablo.

  • Hallo Dieter!


    Eine Sache ist mir aufgefallen:

    Zitat


    frei stehende Lamellen (Burggraben), Zahn leicht herab laufend


    Bei den Pilzen und der Lamellenhaltung spricht man von Burggraben, wenn die Lamellen vor dem Stiel ausgebuchtet sind und mit Zähnchen angeheftet sind oder das Zähnchen dann leicht herabläuft.
    http://www.123pilze.de/DreamHC…oad/baertigerRitt-er2.jpg
    Bei deinem Pilz sind die Lamellen frei. Das eine roteingekästelte Beispiel des angehefteten Zahns geht unter und wird die Ausnahme sein, denke ich.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    145-15 (Teilnahme APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (Teilnahme APR 2024) = 133+5 Honorar APR = 138+8 (APR-Treppchenwette 2.Pl.) = 146+4 (APR-Früh-Joker-Bonus 1.Pl.) = 150+15 (Phalprämierung 2. + 5. Pl) = 165


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  • Danke Ingo und Pablo.
    Und Karl großes Danke schön diese tolle Zusammenfassung.
    Ja, verstehe. Mehrkomponentneproblem: A) Exsikkat, b) zu wenig Zystiden gesehen, c) Zystidenbeschreibung je nach Autor unteschiedlich.
    Ich werde nochmal auf die Suche gehen nach Zystiden (auch ohne Quetschen).
    Ich werde mal eine längere Ammoniak-Quellung probieren.
    Außerdem werde ich den Fundort mit Matthias sicher wieder besuchen und falls vorhanden einen frischen FK holen.
    Dass der Hut so groß ist - und der Stiel so Dick - die Lamellenanzahl - in Verbindung mit dem blassen Stiel - usw. das alles passt irgendwie schon makroskopisch zu keiner (deutschen) Art.
    Beste Grüße
    Dieter


    PS: Das Runzeln auf der Huthaut habe ich seiner Zeit nicht wahr genommen. es ist auf den Bildern aber vorhanden.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, zusammen!


    Dann ist es wohl so, daß auch in einer gut erschlossenen Gattung wie Pluteus eben nicht jeder Fund eindeutig anzusprechen ist.
    Wenn unterschiedliche Autoren bei ihren Beschreibungen des Gleichen Taxons so unteschiedliche Zystidenformen angeben, dann kann das ja zweierlei bedeuten: Entweder ist das eine Art, bei der die Zystidenform eben stark variiert (gibt es anderswo in der Funga ja auch), oder es ist eben ein Aggregat, also da schlummern noch mehr Arten drin, die aber nicht beschrieben und definiert sind.
    Gröger gibt ja auch noch im Schlüssel die Olivtöne der Huthaut an, ob das merkmal bei anderen Autoren vorkommt, weiß ich jetzt nicht auswendig.



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    hinzu kommt noch, dass dann beim gleichen Fruchtkörper 3 unterschiedliche Leute 3 Arten rausbekommen. So geschehen bei der letzten Boletus-Tagung. Toffel, Andreas Vesper und ich hatten 3 unterschiedliche Ergebnisse, ja nachdem wie die Beschreibung der Zystidenform im Schlüssel ausgelegt wird. "Sackförmig" ist eben nicht gleich "sackförmig". :giggle: Das hat mir dann aber auch im Nachhinein ganz schön zu denken gegeben. So toll wie der Dachpilzschlüssel im Gröger ist, einige Funde werden trotzdem auch frisch nicht bestimmbar sein. Ich habe für mich damals entschieden, dass ich zukünftig mir Dachpilze auch weiterhin angucken werde, aber bei größeren Ungereimtheiten in der Bestimmung dann mich nicht weiter mit dem Fund befassen werde.


    Für P. cinereofuscus btw ist mir der Fruchtkörper aber etwas zu "stämmig". Mein (bisher einziger) Fund der Art hatte eher was von einem größeren Helmling, als von einem Dachpilz. Muss aber auch nichts heißen.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Und so lütte Pluteus cinereofuscus, wie würdest du die von Pluetus phlebophorus oder Pluteus pallescens unterscheiden?



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Spontan gar nicht. Ich habe bisher jeden jeden Fund eines unbekannten Dachpilzes ausgeschlüsselt. In dem damaligen Fall hab ich mit Toffel noch über den Fund nach getrennter mikroskop. Untersuchung am Telefon diskutiet und P. cinereofuscus, war dann eine gemeinsame Übereinkunft. :cool:


    Hier hab ich ein Bild des Fundes schon gezeigt.



    Mehr kann ich spontan zu dem Thema aber auch nicht sagen...


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Immerhin: Die sehen makroskopisch gar nicht aus wie Pluetus phlebophorus. ;)
    Allerdings auch nicht olivgrün und auch nicht runzlig.
    Keine Ahnung, scheint irgendwie eine komische Gruppe zu sein.



    LG; pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    na ja unsere Funde damals hatten schon Hüte mit einem iwie gräulichen Farbton (auf den Fotos ist das nicht so gut zu sehen) Das war makroskopisch sehr auffällig und wir hatten die im ersten Augenblick für eine Mycena gehalten.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo,
    Also ich habe den mit undserem original Fund cinereofuscus nun verglichen. Cinereofuscus kann ich zu 90% sicher ausschließen. Der Farbton und die Größe, Stieldurchmesser, das passt nicht zusammen. Favorit ist nun wieder satur --> aber ich beibe dran und werde weiter suchen nach Zystiden.
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Stefan!

    Zitat


    ...ja nachdem wie die Beschreibung der Zystidenform im Schlüssel ausgelegt wird. "Sackförmig" ist eben nicht gleich "sackförmig".


    Welcher Schlüssel war das denn?
    Lässt sich das "sackförmig" nicht anhand von beistehenden Zeichnungen aufklären?



    Hallo Pablo!

    Zitat


    Wenn unterschiedliche Autoren bei ihren Beschreibungen des Gleichen Taxons so unteschiedliche Zystidenformen angeben, dann kann das ja zweierlei bedeuten: Entweder ist das eine Art, bei der die Zystidenform eben stark variiert (gibt es anderswo in der Funga ja auch),....


    Dann hätten das aber die Mykologen auch bemerkt und berücksichtigt!


    Zitat


    ..... oder es ist eben ein Aggregat, also da schlummern noch mehr Arten drin, die aber nicht beschrieben und definiert sind.


    Eigentlich gibt es auch noch die Exidia-glandulosa-Möglichkeit, nämlich, dass verschiedene Autoren die Art verschieden interpretieren, also dass jeder Autor eine andere Art für die dikutierte hält.


    Zitat


    Wenn unterschiedliche Autoren bei ihren Beschreibungen des Gleichen Taxons so unteschiedliche Zystidenformen angeben,..


    Bezieht sich das auf Karls Schatztruhen-Blättlein?
    Dort sehe ich eigentlich nicht wirklich nennenswerte Form-Unterschiede bei den gezeichneten Zystiden.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag


    Hallo Ingo,


    danke für deine Rückfrage. Wir hatten damals den "Gröger" benutzt. Für den entscheidenden Schlüsselschritt damals war leider keine Nr. für eine Zeichnung hinterlegt.
    Wobei ich auch sagen muss, dass es damals nicht um P. cinereofuscus, sondern um P. dietrichii oder zwei weitere ging. Ich kam auf P. dietrichii, Toffel auf einen anderen; Andreas Vesper auf einen von den beiden verschiedenen.


    Manchmal sind solche Schlüsselmerkmale auch Auslegungssache. Mehr wollte ich eigentlich in meinem obigen Beitrag nicht sagen.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan!

    Zitat


    Manchmal sind solche Schlüsselmerkmale auch Auslegungssache. Mehr wollte ich eigentlich in meinem obigen Beitrag nicht sagen.


    Ich verstehe schon, was du sagen willst, aber günstigerweise sollte es bei Merkmalen zur Bestimmung eben gerade keine Auslegungssache sein, was mit welchem Ausdruck gemeint ist.


    Zitat


    Wir hatten damals den "Gröger" benutzt. Für den entscheidenden Schlüsselschritt damals war leider keine Nr. für eine Zeichnung hinterlegt.


    Wundert mich! Hinten ab S. 636 ist ja eigentlich einiges erklärt.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ingo,


    natürlich ist vieles als Skizze hinterlegt, aber leider nicht alles.


    Übrigens ganz schlimm wird es bei Schleierlingen in der Funga Nordica. Das ist der derzeit beste Schleierlingschlüssel, den es gibt (laut Aussage von Adreas Gminder) und dort ist dann sehr vieles Auslegungssache. :evil:


    "Hut lebhaft orange"


    Eigene Gedanken dazu: "Ja der Hut ist orange, kann das aber schon/noch als lebhaft bezeichnet werden?" Immer etwas schwierig das ganze.


    Da gibts einige solcher Schlüsselschritte. Zum Glück liefert die Funga Nordica sehr viele Details, so dass bei Unsicherheiten immer beide Wege weiter verfolgt werden können.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Zitat


    ..... oder es ist eben ein Aggregat, also da schlummern noch mehr Arten drin, die aber nicht beschrieben und definiert sind.


    Eigentlich gibt es auch noch die Exidia-glandulosa-Möglichkeit, nämlich, dass verschiedene Autoren die Art verschieden interpretieren, also dass jeder Autor eine andere Art für die dikutierte hält.


    Ah ja, richtig! :thumbup:
    Diese Option wäre auch zu überprüfen, das hatte ich vergessen.
    Daß es offenbar je nach Autor unterschiedliche Interpretationen der Zystidenformen gibt, entnahm ich so ein wenig der Diskussion. Völlig unüberprüft, mea culpa. :shy:
    Eine vergleichbare Species hatte ich bisher nicht in der Hand, so blieb es mir erspart, aus unterschiedlichen Schlüsseln und Werken ein Gesamtbild erstellen zu müssen, daß zu einem eigenen Fund passt.
    Überraschen würde es mich nicht.
    Im letzten jahr habe ich mich ja so ein wenig mit Tricholomataceae mit nabelingshabitus beschäftigt. Da ist es auch ganz interessant, wie manches eben verschieden interpretiert wird, je nach Autor.
    Das sind aber auch noch undankbarere Pilze, weil da recht wenig griffige Mikromerkmale vorhanden sind.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!

    Zitat


    Da ist es auch ganz interessant, wie manches eben verschieden interpretiert wird, je nach Autor.


    Da wären natürlich Beispiele interessant.
    Falls dir wieder mal sowas begegnet, kannst du mal einen Beitrag draus machen.
    Einen Umstand/ein Merkmal genau so auszudrücken und zu beschreiben wie man es selbst meint, aber auch so, dass der Lesende das auch so begreift wie man es meint, das ist schon auch eine Kunst.
    Missverständnisse und Fehlerteufelchen lauern überall!


    Hallo Stefan!

    Zitat


    "Hut lebhaft orange"
    Eigene Gedanken dazu: "Ja der Hut ist orange, kann das aber schon/noch als lebhaft bezeichnet werden?" Immer etwas schwierig das ganze.


    Soll bedeuten, der Hut ist eindeutig, beinahe schon über dem normalen Orange hinaus, also kräftig oder leuchtend Orange.


    Aber ich würde mich da nicht so sehr drauf stützen wollen, wenn das die einzige Farbeinschätzung des Pilzes wäre. Einen Pilz beschreibt man in der Farbe günstigerweise immer mit "von....bis", also jung bis alt und trocken bis durchfeuchtet (+ evntl. verletzt).
    Es dürfte nur wenige Pilze geben, die hutmäßig zu jeder Zeit lebhaft orange aussehen und so wird das auch nicht beschrieben gewesen sein.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ingo,


    stimmt von der Seite hab ich das noch gar nicht betrachtet. Danke für deinen Einwand. :thumbup:


    Aber ich bleibe dabei. Bei einigen Schlüsseln ist es schon wichtig, dass ein bisschen Erfahrung in der Ausprägung bestimmer Merkmale da sind, um das einschätzen zu können. Zumindest gehts mir so, dass ich mit Schlüsseln zu Gattungen, die ich schon einige Zeit benutze besser klar komme als mit Schlüsseln zu Gattungen, wo ich mich bisher kaum beschäftigt habe.


    Ich finde das auch nicht schlimm, solange ich der Tatsache bewusst bin.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan!

    Zitat


    Zumindest gehts mir so, dass ich mit Schlüsseln zu Gattungen, die ich schon einige Zeit benutze besser klar komme als mit Schlüsseln zu Gattungen, wo ich mich bisher kaum beschäftigt habe.


    Da wird dir wohl keiner widersprechen, weil es jedem so geht.


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Uff...
    Das jetzt so aus dem Kopf?
    So einige Problemchen gab es in der Gruppe um Arrhenia obscurata, wobei ich das im Portrait weitestgehend versucht habe, glatt zu bügeln. Allgemein ist das Problem da wohl Sporenform und Sporengröße. Klar bewegt sich beides in einem bestimmten Bereich, ist aber insgesamt recht variabel, was wohl auch schon dazu geführt hat, die eine oder andere Art zu beschreiben, die aber im bereich des Möglichen bei A. obscurata liegen sollte. Und dann wiedersprechen / ergänzen sich eben Angaben der Sporengrößen zB bei Ludwig und FungaNordica, je nach den eben untersuchten Kollektionen.
    nachvollziehbar wird das dann, wenn man selbst mehrere Kollektionen untersucht hat, wo die Werte eben schon innerhalb eines Fruchtkörpers zwischen den unterschiedlichen Angaben zweier Autoren schwanken, also eine höhere Variationsbreite zeigen, als jeweils angegeben wird.



    LG, Pablo.