[font="Arial"]Hallo Dachpilzfreunde,
dieser ältere Fund lässt mich nicht los und ich habe nun weitere Untersuchungen dran gemacht und bin nicht sicher mit dem Ergebnis.
Schaut es Euch an:
Fundort:
ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf einen Haufen Gartenabfällen im Wald, an einer Stelle darauf mit Blättern, recht "erdig aussehender Untergrund"
Boden-pH:
6.4 pH (also ganz leicht sauer)
Fundzeit:
10.06.2015
Wuchsform:
einzeln
Hutform:
flach - Rand nach oben aufgebogen, (der ältere hatte in der Mitte einen Buckel)
Huthaut:
dunkelbraun, radialfeserig, seidig glatt, Fraßstellen weiß.
Hygrophanität:
ja, wird hellbraun
Hutrand:
sieht gerieft aus ist aber nicht gerieft, die Lamellen scheinen durch, kantig, ohne Behang
Lamellen:
cremerosa, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln, sehr hohe Lamellen.
Lamellenschneiden:
bogenförmig, wellig, leicht bewimpert
Lamellen/Stielübergang:
frei stehende Lamellen (Burggraben), Zahn leicht herab laufend
Fleisch:
weiß, Stielzentrum dunkler, sehr zerbrechlich
Stiel:
oben weiß, nach unten hin hellbraun werdend, faserig, kein Ring, keine Ringzone, kein Gürtel.
Stielbasis:
ohne Knolle, rund
Geruch:
leicht pilzig
Größe:
Hutdurchmesser 6-7 cm; Stiellänge 6 cm, Stieldurchmesser 0,6-1 cm
Sporenpulverfarbe:
Pantone 480U = ████
Geschmack:
nicht probiert
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[font="Arial"]Es ist nur schwer zu erkennen dass die Lamellen am Stiel angewachsen sind:
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[font="Arial"]Mikroskopische Untersuchung:
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[font="Arial"]Matthias hat bei Gattung Entoloma schon Bedenken angemeldet. Die Bedenken hatte ich auch.
Pablo meinte, es sei vielleicht ein Dachpilz.
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[font="Arial"]Der Unterschied Rötling/Dachpilz ist durch 3 Sachen bestimmt:
Substrat: Dachpilz auf Holz, Rötling nicht --> Bei mir schlecht auswertbar
Lamellen- Hutübergang: bei Dachpilz frei: Ja, ist bei meinem der Fall aber nicht eindeutig
Sporen: Dachpilz nicht eckig, Rötling eckig.
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[font="Arial"]Und die Sporen sehen bei meinem unbekannten so aus:
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[font="Arial"]Sporen Ergebnisse, wenn auch in KOH:
(5.9) 6.1 - 8.1 (8.5) x (4.9) 5.2 - 5.9 (6.1) µm
Q = (1) 1.1 - 1.4 (1.5) ; N = 24
Me = 7.1 x 5.6 µm ; Qe = 1.3[/font]
[font="Arial"]Und das ist kein Rötling --> Also Dachpilz.
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[font="Arial"]Bei den Präparaten sah ich ein Problem:
Das wichtige Merkmal der Dachpilze - die Zystiden - waren nirgends zu entdecken. Weder eindeutige Cheilos noch Pleuros waren da, so sehr ich auch suchte.
Also fertigte ich noch 2 weitere Präps an, aber auch da –“ fast (eigentlich gar keine) brauchbaren Zystiden.
Die einzigen zytidenartigen Dinger die ich entdeckte waren aber sicher ohne Pluteusse also ohne die Hakenauswüchse.
Sie waren irgendwie keulig-blasig aber ohne dünnen Hals. Sicher nicht Spindel- oder Flaschenförmig....
Darunter auch eine riesige Monster-Zystide (oder doch nicht?)
Das war alles was ich entdeckte:
Es gab auch undefinierbare Pantoffetlierchen-förmige Dinger ca. 22x8 µm groß:
Einige hatten solche –žSpitzchen–œ –“ weshalb ich dachte dass es Basidolen sind:
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[font="Arial"]Was aber wunderbar zu sehen war und das sehr häufig waren die Basidien:
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[font="Arial"]Schließlich machte ich auch noch einen HDS-Radialschnitt und machte 2 Präps: eins in Wasser, eine in Chloralhydrat.
Die intrazellulären Pigmente waren wunderschön zu sehen und die blasigen Zellen ebenso.
Ich sah keine Schnallen und auch, das scheinbar die ganze Huthaut aus nichts anderem als diesen blasigen Zellen bestand:
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[font="Arial"]Ich verwendete meinen modifizierten Dachpilz-Schlüssel und komme hier auf den Blassstieligen Dachpilz (Pluteus satur).
Was meint Ihr dazu?
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[font="Arial"]Beste Grüße
Dieter[/font]