Ascobolus albidus/saccheriferus?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.056 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Felli.

  • Servus,
    vor kurzem ( letzte Woche) hab ich einen kleineren Pferdeapfel in Kultur genommen. Das erste was erschien, waren 2 Ascobolus-Arten ( Davon geh ich mal aus)
    Nr. 1
    Apothecien 1-2mm, in Massen eng aneinander, blass-creme, (Zinn)-becherförmig mit herausstehenden dunklen Asci.
    Zwischen den Kleinen wuchsen unreife Exemplare von Nr. 2
                 
    Asci 280-300-350 x 28-30 µ, IKI+, Haken +.
    Paraphysen fädig,2-3 µ apikal 6-8 µ, farblos, mit moniliformen Segmenten -25 µ im Randbereich,
    dann an den Septen leicht eingeschnürt.
    Sporen 23-25 x 12-13 µ, violett, längsgestreift-teils auch mit kurzen Querrillen und Anastomosen.
    Hier geh ich mal vo A. albidus aus

                     
    Das Excipulum besteht aus Textura epidermoides - NICHT GLOBULOSA!
    Was aber nach van Brummelen ein Merkmal für A. roseopurpurascens sein soll, wenn ich das alles richtig durchgelesen hab.
    Was hat denn jetzt A. albidus für ein Excipulum ?



    Nr. 2 reif: A. saccheriferus?


    Apothecien 1,5 mm , weißlich schüsselförmig, ohne Rand, Kein Stiel, Sporen 18-20 x 8-9(10) µ,
    ellipsoid, erst hyalin -->violett-->graubraun längsgestreift mit Anstomosen.
    Asci: 170 x 17-20 µ, IKI+, Haken+.
    Paraphysen: fädig, 2-3 µ, gebogen, zur Spitze hin bis 5 µ verdickt mit dünneren Verlängerungen oder Verzweigungen.
    Excipuluma aus Textura globulosa, Außen-/Randzellen nicht gefärbt.
    In IKI färbt sich der Inhalt der Medula/Excipulumzellen rotbräunlich.

                                                   
    Nach van Brummelen ´s Schlüssel landet man auch hier bei A. albidus was ich aber an Hand der kleiner Sporen ausschliessen kann!
    Und deshalb auch der Meinung bin, dass es sich hier um A. saccheriferus handelt.
    Geh ich da richtig in meiner Annahme ?


    Grüße
    Felli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    was ich hier sagen kann: dein 1. sollte schon Ascobulus albidus sein; ich hatte auch schon solche Funde mit rel. kleinen Sporengrößen.


    Zu deinem 2.: ich persönlich würde den auch A. saccheriferus nennen; allerdings habe ich die Art noch nie unterm Mikro gehabt und bin mir sehr unsicher. Demzufolge würde ich abwarten, bis das ein Kenner (Nobi, Ralf, Matthias, Sven...) bestätigt oder nicht.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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  • Hallo Felli,


    das erste ist für mich klar A. albidus. Textura epidermoides hat der auch imoberen Bereich des Exipulum. A. roseopurpurascens ist für mich nach wie vor eine sehr zweifelhafte Angelegenheit.


    Das zweite ist A. saccariferus. Wie ich meine, schon makroskopisch ziemlich sicher anzusprechen (natürlich immer mikroskopisch nachprüfen). Keine gelbfärbung des Apothecium, aber fast gleichzeitige Reife fast aller Asci so dass das Hymenium wie violett überpudert aussieht.

  • Also, Dein erstes Bild ist absolut lehrbuchreif, Bernd!
    Genau diese beiden Arten findet man sehr oft in der Frühphase der Dungzersetzung an Pferdeäpfeln.
    Du bildest das wunderschön ab. :thumbup:
    An Deinen Bestimmungen habe ich keine Zweifel.


    Zu A. albidus merkst Du an:


    Das Excipulum besteht aus Textura epidermoides - NICHT GLOBULOSA!
    Was aber nach van Brummelen ein Merkmal für A. roseopurpurascens sein soll, wenn ich das alles richtig durchgelesen hab.
    Was hat denn jetzt A. albidus für ein Excipulum ?


    Nach van Brummelen tatsächlich ein Trennmerkmal, was für A. roseopurpurascens spräche!
    Allerdings finde ich diese textura epidermoidea auch bei sicher bestimmten A. albidus.
    Auch Doveri beschreibt das mittlere Excipulum von A. albidus als t. epidermoidea und bildet das auch ab!
    Also, meiner Meinung nach kann man die beiden Arten nicht aufgrund der Textur trennen.
    Als Trennmerkmale eignen sich eher die Apothecienform (albidus +/- tonnenförmig, stets randlos; roseopurpurascens schalenförmig, mit Rand), das Vorhandensein von interzellulärem violetten Pigment (albidus ohne, roseopurpurascens mit) und die Zeichnung der Sporen.


    Zu sacchariferus:


    Meiner Meinung nach ist das A. saccheriferus. Meine bisherigen Aufsammlungen hatten auch alle einen " körnigen" Rand. Dieser ist auch auf deinem 5. Foto zu sehen.


    Sehr gut erkannt!
    Dieser bezuckerte Rand (Saccharum = Zucker) ist charakteristisch für die Art und war sogar namensgebend!
    Die kleinen Sporen und die Farbe der Apothecien schließen andere Arten aus.


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Servus,
    Sammeldank an alle für die Bestätigungen+Erläuterungen, - wieder was dazu gelernt.
    Hoffe ich kann das mal zurückgeben - wird aber wohl noch a bisserl dauern
    liebe Grüße
    Felli