Winterzeit ist Minipilzzeit

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.880 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sarifa.

  • Hallo liebes Forum


    Ja, ich mach mich ziemlich rar im Forum, was aber nicht heißt, das ich mit Pilzen nix mehr am Hut hab.
    Ok, mit Hutpilzen hab ich`s grad auch nicht, Jahreszeitlich bedingt.


    Ich hab in den letzten Wochen versucht, mich ein bisschen in die holzbewohnenden Sordario- und Dothideomyceten einzuarbeiten.
    Aber ich geb`s direkt zu, ohne Björns Hilfe hätt ich jetzt nen Stapel Spec.`s auf dem Rechner.
    Und ein paar von den schönen Funden, möchte ich euch hier zeigen.


    1. eine relativ häufige und auch einfach zu bestimmende Art an abgestorbenen Erlenästen ist Ditopella ditopa, markant sind die 16 sporigen Asci und die 1fach septierten Sporen


    2.ebenfalls an Alnus ist diese Art mit 3fach septierten Sporen zu finden, Phragmoporthe conformis


    3 und noch ein schöner Fund an Erlenästen ist Thyridium vestitum


    4. An Betula gibt es natürlich auch schöne Pilze, zb. diesen mit den schönen großen muriformen Sporen, Pleomassaria siparia


    5. an einem Robinienast, welchen ich mir aus Berlin mitgebracht habe, konnte ich Lophiotrema rubi finden und mit Björns Hilfe auch bestimmen


    6.auch Acer ist für feine Pilzlein ein prima Substrat. da konnte ich zb. Splanchnonema pupula finden, auch diese ist mit Sicherheit keine seltene Art


    7.an einem am Bachrand liegenden Laubholzast, fand ich diesen Hübschen....Byssothecium flumineum


    8.einem weitern schönen Fund, konnte ich am 5. Februar an Carpinus machen. Besonders die Sporen mit ihren polaren Gelflügelchen machen diesen Pilz mikroskopisch zum Highlight
    Melanconiella spodiaea


    und einen hab ich noch,
    9. Hysterographium fraxini, wie der Name schon sagt, wächst dies tolle Art an Fraxinus (Esche), ebenfalls an abgestorbenen, ansitzenden Ästen...


    Ich hoffe euch gefallen meine Funde genau so gut wie mir selbst. Und vielleicht konnte ich den ein oder anderen anregen auch mal nach solchen Pilzlein zu suchen, es wird halt erst mikroskopisch interessant und bunt.


    Viele Grüße...Sven

    • Offizieller Beitrag

    Guten morgen Sven,


    ich bin beeindruckt von deinen Bildern! Wie kriegst du die tollen Querschnitte hin? Einen Kernpilz hauchdünn "abschälen" um die so geöffneten Periticien unter der Stereolupe anzuschauen, das geht ja noch, aber sie so dünn und auch noch von oben nach unten, zu schneiden, das sie unters Deckglas passen, das ist mir noch nicht gelungen :shy:
    Erzähl doch mal bitte :)


    liebe Grüße,
    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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    Keine Verzehrfreigabe im Internet! Hier, PSV-Liste, findest du deinen nächsten Pilzsachverständigen

  • Hallo Melanie


    Die Kunst der Querschnitte, ist eigentlich keine Kunst.
    Ich schneide einfach mit einer Rasierklinge, welche ich in einen Skalpelgriff gebastelt hab, unter der Stereolupe bei 40x Vergrößerung eine möglichst dünne Scheibe vom Perithecium ab ;)
    Wichtig ist das die Klinge wirklich scharf ist.


    Viele Grüße
    Sven

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sven!


    Schön mal wieder von dir zu lesen! Und dann auch gleich noch mit so wunderbaren Vorstellungen. :thumbup:
    Die Schönheit dieser Pilze offenbart sich eben besonders im mikroskopischn Bereich. Wenn das dann noch so dargestellt ist, sind die kleinen Schwarzen schon ein tolles Erlebnis.
    Auch wenn sie derzeit nicht in mein Jagdmuster passen, sehe ich solche Präsentationen sehr gerne.



    LG, Pablo.

  • Ich freue mich immer, wenn die "kleinen Pilze" so wunderschön und ausführlich vorgestellt werden. Vielen Dank dafür! :thumbup:

  • Gelungenes Comeback, Sven! :thumbup:


    Splanchnonema pupula fehlt mir noch.
    Ich hatte bisher "nur" Splanchnonema argus (Birke), loricatum (Buche), platani (Platane) und die nahestehende Splanchnospora ampullaceum (Linde).
    Ansonsten kenne ich von Deinen hervorragend portraitierten Pilzen nur Pleomassaria siparia und Lophiotrema rubi.



    1. eine relativ häufige und auch einfach zu bestimmende Art an abgestorbenen Erlenästen ist Ditopella ditopa, markant sind die 16 sporigen Asci und die 1fach septierten Sporen


    Nun, ich zähle 32 Sporen, was aber nicht weiter schlimm ist, da die Art sowohl 16- als auch 32-sporig auftreten kann. ;)


    Gib mal ein Zeichen, falls Du demnächst nochmal Jagd auf die "kleinen Schwarzen" machst!


    LG Nobi


    @Pablo:


    Auch wenn sie derzeit nicht in mein Jagdmuster passen, sehe ich solche Präsentationen sehr gerne.


    Das wird schon noch! :D
    Ich habe mich die ersten Jahre massiv geweigert wissenschaftliche Namen zu benutzen.
    Und die "little black dots" waren für mich über ein Jahrzehnt ein absolutes "no-go"!

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sven


    ich komme gerade von Kerstins Schimmelpilzkurs zurück. Ich muss sagen du hast vollkommen recht Sven. Im Winter macht ein Schimmelpilzkurs besonders viel Spaß. Sind ja iwie auch Kleinpilze. :giggle:


    Danke für die schönen Vorstellungen der anderen Winzlinge Sven. Tolle Bilder, toll dokumentiert. :thumbup:


    l.g.
    Stefan

  • Hi Sven,


    geniale Pünktchen hast du da gefunden. :thumbup:
    Querschnitte der Fruchtkörper krieg ich noch hin, aber die Scheibchen, die du da abschneidest, sind schon beeindruckend. Das schaffe ich nicht, Kompliment!


    Hysterographium und Pleomasssaria stehen weit oben auf meiner Will-Finden-Liste. Letztere hab ich schon längere Zeit gezielt gesucht, so auch heute, aber ohne Erfolg.
    Splanchnonema pupula ist hier auch recht häufig. Und die Lophiotrema hatte ich neulich sogar auf Ligustrum, wächst wirklich überall.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Nobi!



    Das liegt aber insbesondere daran, daß ich in der letzten Zeit irgendwie Gefallen an den auch recht vielfältigen und hübschen Rindenpilzen gefunden habe. Sozusagen am Krusten knuspern. Die haben ja auch einiges zu bieten, wie ja so ziemlich alle Bereiche der Mykologie.
    Aber wer weiß, was kommt. Und ab und an rutscht mir schon mal ein Pyreno mit rein, der letzte war Hysterium angustatum. ;)



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sven,


    spannende Arten, sehr schön dokumentiert. Sowas liest man gerne! :thumbup:


    LG, Jan-Arne