Heute unverhofft getroffen. In unserer Region gar nicht so häufig, dafür umso schöner.
Gruess aus der sonnigen Schweiz
Stephan
Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 3.295 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Robberob.
Heute unverhofft getroffen. In unserer Region gar nicht so häufig, dafür umso schöner.
Gruess aus der sonnigen Schweiz
Stephan
Hallo, Stephan!
Schöner Fund und schöne Bilder!
In einigen regionen scheinen die Kelche ein gutes Jahr zu haben.
Weißt du, welche der drei europäischen Arten das ist, hat da schon jemand reingelinst oder ist es ein bekannter Standort?
LG, Pablo.
Hallo Beorn,
Hab das so auf die schnelle als Sarcoscypha coccinea abgetan. Im Nachhinein traue ich mir eine sichere makroskopische Bestimmung nicht mehr zu :shy:. Die Fundstelle ist nicht registriert. In der weiteren Umgebung 25km wurden sowohl
S. coccinea, S. austriaca und S. fulgens gefunden (WSL Studie über Pilzverbreitung Schweiz).
Es ist mir schon ein paar Mal passiert, dass ich vor Ort meine, den Pilz eineindeutig bestimmt zu haben und ich kein Exemplar mit nach Hause nehme. Hole mir morgen ein Exemplar zum miken. Ist zum Glück nicht all zu weit.
Hast Du aufgrund der Bilder einen Verdacht?
Gruess Stephan
Hallo,
alle 3 Arten sind hauptsächlich nur mikroskopisch auseinanderzuhalten, wobei ich nur S. austriaca bisher unter dem Mikro hatte.
l.g.
Stefan
Hallo.
Ich fürchte, eine makroskopische Bestimmung führt da nur zur Gattung, aber nicht zur Art.
Hast du denn einen Pilzverein in der Nähe, wo du den mal jemandem mit Mikroskop zeigen kannst, Stefan?
Dann könnten die auch einen sicheren namen bekommen und würden bestimmt auch in die Kartierung der Schweiz eingang finden.
Bei frischen / vitalen Fruchtkörpern ist das mikroskopisch recht leicht. Bei Trockenmaterial schon eher kompliziert.
Der im Fichtenwald auf Kalk mit den gelben Fruchtkörpern mit den olivfarbenen Flecken ist allerdings eine Caloscypha, keine Sarcoscypha (also Prachtbecherling statt kelchbecherling).
und der wäre meines Wissens gut makroskopisch ansprechbar.
LG, Pablo.
Merci Euch beiden.
Hab ein Mik und bin auch in einem Pilzverein, was die Tatsache, dass ich kein Exemplar mitgenommen habe,
mich nicht wirklich entlastet.
Ich mike es morgen und gebe ein Update
LG Stephan
Super!
Die sind ja dauerhaft und standorttreu, da kannst du die sicher noch mal verhaften.
Hoffentlich sind sie auch reif, aber auf den Bildern sieht es schon danach aus. Am besten nimmst du einen jungen (für die Außenhaare) und einen alten Schlappen (für die reifen, aber vitalen Sporen) mit.
>hier< findest du eine gute, deutschsprachige Arbeit zur UNterscheidung der Arten.
LG, Pablo.
Hallo Stephan!
Was für ein wundervoller Fund! Wenn das mal kein leuchtender Frühlingspilz ist?! Danke fürs Teilen!
Hallo zusammen,
Bin nochmals zur Fundstelle und hab ein paar Exemplare zum finalen Bestimmungsversuch mit nach Hause genommen.
Pablo, Dein Link war hoch interessant wie hilfreich.
Ich meine recht sicher zu sein, dass es sich um Sarcoscypha austriaca handelt. Bestimmungsherleitung:
Fundort:
Auenbachlandschaft, potentiell Auenschwemmland. In unmittelbarer Nähe des Fundes. Erlen, Espen, Weiden, Hasel, Eschen.
Fehlend: Linden, Ulmen, Buche (insbesondere Linden wären für S. jurana ein wichtiger Indikator).
Fruchtkörper auf vergrabenen ca. 1,5 dicken, teils berindeten Holzästen (Bestimmung der Aestchen war nicht sicher möglich, aber wahrscheinlich Erle oder Espe (!).
Gemäss Literatur typische Begleitbäume für S. austriaca. Nur die Espen werden nirgends erwähnt und das war neben Salix die dominierende Baumart.
Mikroskopische Merkmale:
Sporen: 25-40 um, hyalin, bohnenartig, häufig mit Einbuchtungen und Dellen. Mittelgrosse Tropfen (3-4,5um),
verschiedentlich mit "Keimporus" (ist glaub in diesem Fall kein eigentlicher Keimporus, sieht aber so aus), Literatur spricht
von sekundär angeschwollen (so nicht beobachtet)
Excipulumhaar stark verwunden.
Sorry für die MicPics (von Hand mit iphone) Muss mal ein Cubs kaufen.
Gebe morgen den Fund zur Zweitmeinung weiter, aber es deutet schon viel auf S. austriaca.
Weiss übrigens jemand was sich da so violett verfärbt (Baumwollblau)?
Beste Grüsse
Stephan
Hallo Stephan,
bei uns in der Gegend gibt es nur S. austriaca. Ich habe mir letzte Woche eine Probe einer bereits bestätigten Kollektion mitgenommen und die Bestimmung ebenfalls anhand dieser stark verwundenen Haare und den fehlenden beidseitig vorkommenden großen Öltropfen in den Sporen festgemacht. Daher bin ich bei der Bestimmung ganz auf deiner Seite.
LG, Jan-Arne
Pablo, mir gelingt es leider nicht , den Link zu öffnen (bzw. alles was da zu sehen ist, ist schwarz), woran kann das liegen?
Ich würde mir nämlich auch mal gerne, wenn nicht jetzt, dann nächstes Frühjahr mal meine hier , nur in einem Wald, da aber zahlreich vorkommenden, mutmaßlichen Österreicher vornehmen.Und ich denke, daß das mein Mikroskop schon schaffen können müßte, hoffe ich
Echt hübsch sind diese Dinger.
Hallo, Stephan!
Die Außenhaare schließen auf jeden fall schon mal Sarcoscypha coccinea aus.
Ob nun austriaca oder jurana (die seltene Sarcoscypha jurana wächst nur an Lindenholz) kann ich anhand der Bilder nicht beurteilen.
Da gibt es ein paar Unwägbarkeiten, wenn die Sporen nicht reif sind.
Wenn du ganz alte Becher mit massenhaft freien, vollreifen bis überreifen Sporen hast, dann kannst du schon nach den Konidien gehen, die schnürt nämlich nur S. austriaca ab.
Das passiert aber eben erst spät.
Wenn die Sporen noch im Ascus sind, ist der Inhalt bisweilen schwer zu beurteilen, weil noch nicht so entwickelt, wie bei reifen Sporen. Da müsste man nach den Gelhüllen (bei S. jurana die Sporen vollständig umgebend) bzw, Gelkappen (bei S. austriaca nur an den Sporenpolen) gehen, und das ist echt schwer zu beurteilen.
Wenn du frei schwimmende Sporen hast, und die sind gleichmäßig mit +/- grobblasigem Inhalt gefüllt, dann hast du S. austriaca.
Bei Sporen mit nur jeweils einem großen (und möglicherweise wenigen kleineren) Tropfen an den Sporenenden hast du S. jurana:
Die Sporen dürfen aber nicht "tot" sein, also nicht zB von einem getrockneten Pilz stammen und es darf auch keine Chemikalie drin sein (Präparat in Wasser ohne Anfärbemittel und ohne KOH).
Edit:
Hallo, Safran!
Manchmal ist die DGfM - Seite etwas langsam bei den Uploads.
Bei mir klappt es aber im Moment ausgezeichnet.
Du musst allerdings PDF - Dokumente lesen können (Acrobat installiert? ist ja eigentlich Standard).
Eventuell hast du auch einen automatischen Download bei solchen Dokumenten, d.h. dein Browser zeigt sie gar nicht an, sondern läd sie statt dessen direkt in den Zielordner (meist normaler Downloadordner) herunter.
LG, Pablo.
Merci Pablo,
Schon spannend das Teil und dann noch so hübsch! Vor Ort habe ich mir recht viel Zeit gelassen, die Begleitflora zu begutachten. Da weit und breit keine Linde zu sehen war, darf man ja den S. jurana ausschliessen. Korrekt?
LG Stephan
Hallo, Stephan!
Jein.
Die Wahrscheinlichkeit tendiert asymptotisch gegen null, aber ganz vielleicht stand da vor zwei Jahren mal eine Linde, deren Holz nun vor sich hinrottet und von dem enstprechenden Pilz besiedelt ist.
Persönlich bestimme ich Pilze am liebsten - sofern möglich - nach morphologischen Kriterien.
Sonst gäbe es ja auch keine so wunderlichen Sachen wie Antrodia xantha (Gelbe Braunfäuletramete) an Eiche und Phaeolus schweinitzii (Kiefern - Braunporling) ebenfalls an Eiche.
Auf dem zweiten Sporenbild (das ohne Baumwollblau) sind unten bei der skala einige Sporen zu sehen, die wohl frei schwimmen.
Wenn du solche noch mal in einem Wasserpräparat findest und scharf stellst, kannst du daran den Inhalt beurteilen. Muss ja nicht mit Fotos sein, wichtig ist, daß du die Merkmale zu Gesicht bekommst.
LG, Pablo.
Hallo Pablo!
Hat Stephan denn irgendwo geschrieben, dass er keine reifen Sporen außerhalb der Asci gefunden hat? Wenn doch, schließen die fehlenden großen Öltropfen an beiden Enden der Spore S. jurana nicht aus?
Und hier ist noch ein Link, der die Härchen beider Arten vergleicht und festhält, dass sie bei S. jurana zwar auch stark gebogen, aber nie so engkurvig sind, wie bei S. austriaca. Überzeugt dich das nicht?
LG, Jan-Arne
Hallo, Jan - Arne!
Schon richtig.
Aber nachdem ich auch schon Kollektionen von S. austriaca mit recht wenig gekrausten Außenhaaren hatte, darf doch mal hinterfragt werden, wie konstant das Merkmal ist. Mit Aussagen wie "nie" und "immer" bin ich gerade bei seltenen Arten (von denen es eben wenig Dokumentationen gibt) recht vorsichtig geworden.
S. jurana hatte ich noch nicht unterm Mikro. Würde dann aber auch versuchen, möglichst viele richtungsweisende merkmale zu überprüfen und mich nicht auf ein einzelnes merkmal verlassen.
Ob in den Sporen nun Öltropfen sind oder nicht, das kann ich eben anhand der Bilder nicht beurteilen.
Das Bild in BWB ist in der Hinsicht ohnehin nicht relevant, weil BWB die Sporen sofort tötet und damit den Inhalt zerstört.
Auf dem anderen Bild weiß ich nicht, ob der Fokus auch stimmt, so daß die Tropfen sichtbar wären, wenn es sie gäbe.
Wenn Stephan das aber in Wasser durchfokussiert hat und da keine Poltropfen waren (im Wasserpräparat), dann würde ich sagen: Top, Bestimmung gesichert. Sporen, Haare und Ökologie: Es würde dann alles zusammenpassen und ein schönes Gesamtbild ergeben.
LG, Pablo.
Hi!
Das beruhigt mich. Auch wenn ich Stephans Angaben zur Sporengröße nicht ganz deuten kann (25-40 µm?), spricht das Verhältnis zu den gemessenen Öltropfen doch dafür, dass diese nicht so groß waren, wie sie für S. jurana sein müssten. Aber das Merkmal kann Stephan natürlich am besten selbst beurteilen und die Bestimmung daran fest machen.
LG, Jan-Arne
Hab nochmals die Sporen im Wasser angeschaut. Hab da einige Freischwimmer. Für mich einfach immer wieder erstaulich,
wie lange diese ASCIs brauchen, bis sie wirklich reif sind. Kurz vor vergammeln. Das grosse Exemplar war ca. 7,5cm breit und hatte nur wenige Freischwimmer. Egal
Die iphone Fotos funken bei hyalinen Sporenim Wasser leider nicht. Polar sind die Tropfen nicht, allerdings zum Teil etwas gross. Ev. könnt ihr draus was lesen.
LGS
Hallo, Stephan!
Wenn es denn mehrere Tropfen sind und die sich nicht deutlich an den Poren sammeln, dann passt die Bestimmung schon.
Da musst du dich auch nicht plagen, wenn es mit dem IPhone schwer ist mit den Bildern. hauptsache, du siehst es.
Bei S. jurana hast du in Wasser bei den freischwimmenden Sporen eben schon meistens zwei große Blasen: An jedem Ende eine.
Können auch mal zwei Blasen (eine groß, eine klein) an einem Ende sein, aber ich denke, das würde dir schon auffallen.
LG, Pablo.
Kewl!
Merci fürs Guiden
Hi!
Kurz zur Ergänzung noch dieser Link. Hier sind die Sporen aller Arten abgebildet. Im selben Thread findet man auch noch weitere sehr schöne Mikro-Fotos.
LG, Jan-Arne
Moin zusammen,
in Bielefeld habe ich hunderte dieser Becher gefunden. Mein Pilzverein war hocherfreut über 1 Exemplar das ich mitgebracht habe und sie wurden mikroskopisch als austriaca bestimmt ( wegen krauser Aussenhaare).
Lieben Gruß Robert