Entoloma incanum = Braungrüner Rötling

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.282 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Entoloma incanum (Fr.) Hesler


    Braungrüner Rötling, Braungrüner Zärtling



    Synonyme:
    Rhodophyllus incanus (Fr.) Kühner & Romagn.


    Agaricus incanus (Fr.)


    Agaricus murinus Sowerby


    Agaricus sowerbyi Berk.


    Agaricus euchlorus Lasch


    Leptonia euchlora (Lasch) P. Kumm.


    Leptonia incana (Fr.) Gillet


    Leptonia incana var. citrina D.A. Reid.




    Fruchtkörper: Hut ca 2-3 cm Durchmesser, braungrün, oliv oder gelbgrün, in der Mitte vertieft, radialfaserig, durchscheinend gerieft (besonders im feuchten Zustand), zur Mitte hin dunkler. Lamellen weißlich bis cremefarben, manchmal mit Grünschimmer, in reiferem Zustand leicht rosa, ausgebuchtet angewachsen. Fleisch sehr dünn, grünlich.
    Stiel 3-6 cm lang, 1-5 mm breit, zylindrisch, hohl, zerbrechlich, gelbgrün bis leuchtend grün, bei Verletzung blaugrün anlaufend. Stielbasis blaugrün, mit weißem Myzelfilz.

    Geruch:
    Kräftig, unangenehm. Die Literatur beschreibt ihn wahlweise als nach Käse, verbranntem Horn, Mäuseurin (englischer Name: mousepee pinkgill), Mäusekot oder "einer Mischung von verbranntem Zelluloid und Schweißsocken".


    Speisewert: unbekannt, vermutlich giftig
     
    Sporen: Sporenpulver rosa, wie bei allen Rötlingen. Sporen (10)11–“14(15) µm x (7,3)8–“9(10,5) µm, sechs- bis neuneckig.


    Vorkommen: an grasigen Stellen, Waldrändern, ungedüngten Weiden, Magerwiesen, auf nährstoffarmen Kalkböden. In Mitteleuropa von Sommer bis Herbst, im Mittelmeerraum auch im Frühjahr.


    Verwechslungen: Der Zitronengelbe Rötling (Entoloma pleopodium) riecht fruchtig und hat einen dunkleren, bräunlichen Stiel, der sich bei Verletzung nicht verfärbt. Der Gelbgrüne Rötling (Entoloma chlorophyllum) ist sehr ähnlich gefärbt wie Entoloma incanum, aber geruchslos. Der Papageigrüne Saftling (Hygrocybe psittacina) kann eine ähnliche grüne Färbung haben, jedoch ist das Sporenpulver weiß und die Huthaut bei Feuchtigkeit schmierig-schleimig.


    Sonstiges: Einer der wenigen Rötlinge, die makroskopisch eindeutig bestimmt werden können. Charakteristisch sind der leuchtend grüne Stiel, der bei Verletzung stark grünblau anläuft, und der seltsame Geruch. Der Braungrüne Rötling war 2013 Pilz des Jahres der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.












    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

    Einmal editiert, zuletzt von sarifa ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sarah!


    Eine schöne Vorstellung von einem bemerkenswerten Pilz. :thumbup:
    Der Geruch ist schon was Seltsames. Wenn ich den bei dem Pilz beschreiben müsste, ich wüsste nicht wie. Jedenfalls habe ich noch nichts gerochen, was dem irgendwie entspricht. Darum wohl auch die recht vielfältigen Assoziationen, die man so in der Literatur findet.


    Zwei Bilder von Entoloma incanum packe ich mal noch dazu:



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, danke für die Ergänzung!


    Horn fand ich schon ganz gut als Beschreibung des Geruchs. Nicht am frischen Pilz, aber nach zwei Tagen in der verschlossenen Dose kommt das dem doch sehr nahe. Erinnerte mich sehr an meine Kindheitstage, die wir in der Schmiede des benachbarten Hufschmieds verbrachten - wenn die Hufe geraspelt und die Eisen aufgebracht wurden...


    Ich votiere also für Horn, und nicht für Mäusepipi. ;)

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Wenn Mäusepipi wie Rattenpipi riecht (weiß man, wenn man mal einen vermüllten Keller ausgemistet hat), dann stimme ich dir zu.
    Horn kann gut hinkommen, aber doch auch wieder ganz anders als Bocksdickfuß (Cortinarius camphoratus).



    LG, Pablo.

  • Hallo Sarah


    Ein aussagekräftiges Portait eines meiner Lieblingspilze :thumbup:


    Ergänzen kann ich aus eigener Beobachtung, dass die Art gelegentlich auch auf Sandböden vorkommt und teilweise erstaunlich kompakte Exemplare mit über 4 cm Hutdurchmesser bildet.


    Zur Abrundung mal Fruchtkörper mit grüner Hutmitte von Kalkschotter


    LG Karl