2016-Pilze in Sachsen

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 19.673 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von michael67.


  • Hallo ihr Lieben,


    was musste ich am Sonntag auf meiner Erkundungstour im Tharandter Wald erleben. Die Vandalen von Forstarbeiter haben ganze Arbeit geleistet und
    grimmig gehaust: riesige Schneisen in geringen Abständen, Baumreste auf meinen Fundstellen, total zerfahrene Wege (an den Wegrändern gab es immer schöne Funde)...


    Ganz ehrlich, ich hätte vor Wut heulen können. Auch heute bin ich darüber noch sehr betrübt. Es wird Jahre dauern, bis man vll. dort wieder was Schönes finden kann.
    Abgesehen davon, dass so ein gerodeter Wald kein idyllischer Anblick für meine sensiblen Augen mehr ist.


    Auf dem getrübten Heimweg haben wir dann das noch entdeckt.

    ==19

    Herzlichste Grüße von Angela


    Leben ist das, was passiert,
    während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen


    96 - 10 (APR-Gebühr 2024) = 86



    Einmal editiert, zuletzt von Engelchen ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Angela,


    ja das ist wirklich traurig. Ich hab auch 1-2 schöne Waldstücke, wo fast alles abgeholzt wurde. :(


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier


  • Was musste ich am sonntag auf meiner Erkundungstour im Tharandter Wald erleben. Die Vandalen von Forstarbeiter haben ganze Arbeit geleistet und
    grimmig gehaust: riesige Schneisen in geringen Abständen, Baumreste auf meinen Fundstellen, total zerfahrene Wege


    Deine ohnmächtige Wut kann ich voll und ganz verstehen, liebe Geli!


    Mir ging es oft ebenso wie Dir und auch heute gehe ich stets mit einem mulmigen Gefühl in meinen geliebten Hauswald, den Tharandter Wald.
    Jedes Mal mit der Angst im Hinterkopf, was wohl der "Forst" wieder zerstört haben mag.


    Drei Beispiele, die mir spontan einfallen.


    - Der Lehmweg unweit unseres Hauses war bis vor einigen Jahren ein Weg, den ich gern als verwunschen bezeichnete.
    Lehmig, wie der Name schon sagt, mit großen Pfützen, an deren feuchten Rändern man zwischen den verschiedensten Moosen seltene Becherlinge fand.
    Oft habe ich mich nach der Arbeit entspannt, indem ich auf ihm spazieren war.
    Vor einigen Jahren planiert, ausgebaut und seitdem biologisch +/- tot! X(


    - Ein moosiger Waldpfad im Grillenburger Revier. Hier wuchsen die bei uns seltenen Mohrenkopf-Milchlinge und vieles mehr.
    Den Pfad gibt es nicht mehr, seit der Harvester das Gebiet verwüstet hat! X(


    - Eine naturbelassene Schneise unterhalb des Landberges.
    Hier machte ich vor Jahren den Sachsen-Erstfund eines seltenen Dungpilzes an Fuchslosung.
    Inzwischen ist die Schneise verbreitert und geschottert. Kein Fuchs wird sich mehr dorthin verirren. X(


    Sicher, es ist ein Wirtschaftswald und die großflächigen Fichtenmonokulturen sollen wieder zu einem gesunden Mischwald werden.
    Und ich finde es richtig, dass endlich mit diesem Umbau begonnen wird.
    Doch kann das nicht nachhaltiger, sensibler geschehen?
    Hier werden über Jahrhunderte entstandene Biotope im Handstreich zerstört!
    Immer noch wird der Tharandter Wald gern als "Schönster Wald Sachsen" bezeichnet, was übrigens auf eine Werbekampagne der 1920er Jahre zurückgeht.


    Damit ist es meiner Meinung nach längst vorbei - und es wird nicht besser!


    Hoffen wir, dass ein Umdenken einsetzt und uns solch schöne Wege noch lange erhalten bleiben.



    Und damit auch die Pilze, die solch bemooste Wegränder gern besiedeln, wie der Glänzende Schwarzborstling (Pseudoplectella nigrella).



    Später im Jahr natürlich auch so leckere Speisepilze, wie Flockenstielige Hexenröhrlinge, Fichtensteinpilze, Maronen oder Wieseltäublinge.


    Liebe, etwas traurige und ratlose Grüße, Nobi

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

  • Ich wundere mich auch stets, wie stark oft der Kahlschlag ist und was da immer alles zerstört wird.
    ABER, und diese Beobachtung habe ich auch gemacht, wenn der Wald nicht total verschwindet, kann ich in der Regel in ein paar Jahren auch viel neues entdecken, was ich vorher nicht fand. Es ist oft keine dauerhafte Zerstörung. Unsere Fichtensteinpilzstellen sind aktuell zu 90 % zerstört, aber mal schauen, was da u.U. interessantes neues kommt.


    Aber es gibt auch Gebiete, die dann unwiderbringlich zerstört werden- Gebiete mit echt! seltenen Pilz- und Pflanzenarten.


    Es ist echt ein Witz, wenn die Entnahme von Pilzen und Pflanzen strikt verboten ist und dann wird das ganze Gebiet plattgemacht, der Boden so verändert, daß die Ursprungsarten verschwinden MÜSSEN und das ist dann erlaubt.


    Ich habe in einem Gebiet vor Jahren mal Pflanzen ausgebuddelt, die unter Naturschutz stehen- hätte ich nicht dürfen. Nur in unserem Garten leben die Abkömmlinge noch immer (bis auf 2 Pflanzen- das Teichbiotop wurde aus Sicherheitsgründen beseitigt- aber erst 10 Jahre nach dem Erlöschen an der Entnahmestelle- durch Komplettrodung und Trockenlegung).- Im Entnahmegebiet - nichts- absolut nichts mehr.

  • Hallo Angela,


    mich ärgert es auch immer wieder, wenn ich sehe, dass wunderbare und ergiebige Fundstellen von mir "platt gemacht" wurden.
    Durch die Bewirtschaftung des Waldes habe ich ( und wahrscheinlich andere Sammler und Naturliebhaber) tolle Plätze verloren.

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

  • Nochmal ein Gedanke zum Tharandter Wald:
    Ist dort nicht auch der Lehrstuhl für angehende Forstwirtschaflter angesiedelt? Müsste man den Wald dort dann nicht sogar "beispielhaft" umgestalten, also auch sensibel mit dem Bestand und Ökosystemen umgehen?
    Wenn also schon im "Universitätswald" so gewütet wird, was haben wir dann in Zukunft in allen anderen Wäldern zu erwarten? :shy:


    Zum eigentlichen Thema: Nach dem gestrigen Gewitterregen dürfte nun wohl einiges aus den Böden sprießen, die Witterung soll auch bis zum Wochenende feucht-warm bleiben! :)


    Vg, Pascal

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    um das Thema mal wieder etwas aufzufrischen und mehr positive Vibrtations hier reinzubringen:


    Für mich war das WE mykologisch sehr spannend. :cool:


    Ich hatte einen Perserfund mit dem Orangeroten Helmling (Mycena acicula) am Samstag. Und weils so schön war, hatte ich ihn am Sonntag gleich nochmal. :D Außerdem fand ich Samstag in meinem Sandkasten 2 kleine Pfifferlinge.


    Sonntag hatte ich mit dem Löwengelben Dachpilz (Pluteus leoninus), Grauvioletten Reiftäubling (Russula grisea) auch noch 2 schöne Funde.


    Die größte Überraschung war aber ein Tintling. Ich nehme mir einen vermeintlichen (zugegebenermaßen etwas komisch aussehenden) Grauen Faltentintling mit, lege ihn zu Hause unters Mikro und staunte nicht schlecht, als der raue Sporen hatte. Meine 3. Fundstelle des Großen Rausportintlings (Coprinopsis alopecia/insignis). 8| :cool:


    l.g.
    Stefan


  • Und ich sollte erkennen, um welchen Tintling es sich handelt????? ;)

    ==19

    Herzlichste Grüße von Angela


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  • Nabend Leute,
    mal ein kleines Update für alle Dresdner und Umgebene ;)
    Aktuell sind relativ viele Sommersteinpilze zu finden, leider meistens madig. Auch diverse Täublinge sind am Start. Netz- und Flockenhexen konnte ich im Stadtgebiet auch finden. Auffällig sind auch die große Menge an Narzissengelben Wulstlingen. Außerdem sogar einige kleine Fruchtkörper von Laubwaldrotkappen. Muss die Tage mal kontrollieren, ob die noch gewachsen sind oder Maden und Schnecken die platt gemacht haben...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich wollte auch mal gucken, was so los ist. Bin mal gespannt. Ich werde berichten. ;)


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Björn,


    das mit den madigen Sommersteinis kann ich bestätigen auch wenn ich nicht aus Dresden komme.


    VG Jörg

  • Kleines Update aus der Dresdner Heide:


    Pfifferlinge und einen Fichtensteinpilz habe ich bereits finden können, beides unter Eichen/Birken.
    von einem verbreitetem Vorkommen kann aber noch keine Rede sein, wirklich nur an Oasen.


    Anders sieht es in den Stadtgebieten aus, da sind selbst in der Dresdner Altstadt einige Brummer an Netzhexen aus dem Boden gekommen. :P


    Zum Glück sieht es noch nicht nach einer Dürre-Periode aus, die zwei Tage mit >30 °C werden keinen großen Schaden anrichten denk ich.
    Vg, Pascal

  • Sooo, ich war auch endlich mal.


    ca. 10 Hexenröhrlinge (flockenstielige)
    2 Rotfüße
    5 Perlpilze
    Alle Pilze nicht taufrisch - heißt, die warteten da schon ein paar Tage auf mich ;)
    Steinpilze waren leider keine dabei.


    Für den Anfang bin ich zufrieden. Jetzt gern mehr :P
    Achso: gesucht habe ich im Raum Chemnitz

  • Hallo Leute,



    hier mal ein paar Bilder von heute - nicht das mal einer sagt, '...der Björn kann ja viel erzählen' ;)


    Glimmertintlinge


    Goldblatt (Wiederfund nach etlichen Jahren, hat mich extrem gefreut, wenn auch nicht soooo fotogen)


    Grauer Wulstling


    Kornblumenröhrling (hatte ich im letzten Jahr in Sachsen gar nicht gefunden)


    Narzissengelber Wulstling (davon gibt's echt viele)


    Perlpilz


    Dachpilz (vermutlich Rehbrauner?)


    Schönfußröhrling


    Schwarzblauender Röhrling


    Sommersteinpilz



    Allen noch einen schönen Abend

  • Heute war ich nochmal schauen. Leider ist nichts Neues nachgekommen. Die Pilze waren teils überständig und etwas eingetrocknet. Es fehlt eindeutig Regen........


    - 1 Fichtensteinpilz (ca. 200g schwer; madenfrei)
    - 2 Perlpilze
    - 3 Rotfußröhrlinge
    - 2 Maronen
    - 1 Pfifferling
    - 1 Hexenröhrling
    - 1 Schönfußröhrling (stehengelassen ^^)


    LG

  • News aus Geyer:


    - Unmengen frische Perlpilze (mehr als man benötigt)
    - 1 Sommersteinpilz
    - 2 Hexenröhrlinge
    - 1 Mohrenkopfmilchling
    - 10 Pfifferlinge


    LG

    Mit besten Grüßen aus dem Erzgebirge!

    Einmal editiert, zuletzt von Levana ()

  • Leider war die Ausbeute am Wochenende in der Dresdner Heide eher gering...


    - einige kleine Pfifferlinge
    - zwei kleine Perlpilze
    - einige Täublinge
    - ein Baumstumpf voller Stockschwämmchen - aber die traue ich mir leider noch nicht mitzunehmen


    - sehr viele Gallenröhrlinge - hätten das nicht Steinpilze sein können?! :/
    - eine Stinkmorchel


    Aber es könnte einen neuen Schub geben, da auch noch einige sehr junge Exemplare aus dem Boden kamen... vorausgesetzt es ist die nächsten Tage nicht zu trocken.


    Laut Zeitungsbericht hat jemand vor ca. 1 Woche in der Nähe von Dresden sogar schon einige Maronen gefunden.

  • Den besagten Zeitungsbericht habe ich gelesen und kontrolliert 8| , von einer Pilzschwämme war weit und breit nichts zu sehen: einige Scheidenstreiflinge und ganz frische (ungenießbare), aber sehr frische hübsche Täublinge und einige Samtfußkremplinge (die narren einem so schön)... einige Gallenröhrlinge und sehr überständige ca. 3 Maronenleichen...kann schon sein, dass es an genau 1 (!!!) Tag da Maronen gab....eine Pilzschwämme ist aber etwas anderes....wenn ich bösartig wäre, würde ich vermuten, dass das Foto vom vorigem Jahr war... :evil:

    ==19

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  • Mensch, das klingt ja vielversprechend. :)
    Hallo allerseits!
    Wir wollen am Freitag mal in die Dresdner Heide Richtung Waldmax.
    Gibt's da was zu finden, weiß da jemand was?
    Viele Grüße Hexenzauber

  • War gestern mal in der Dresdner Heide paar Stellen kontrollieren:


    Pfifferlinge gibt es an einzelnen Oasen gut, aber noch nicht verbreitet.
    Ansonsten einige Täublinge, 2 Kornblumenröhrlinge und endlich mal einen Hasenröhrling :thumbup:
    Alles in allem noch ziemlich trocken, mit etwas Geduld bekommt man aber bisschen was zusammen für die Pfanne.


    Vg, Pascal

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    nach 2 Exkursionen in der Dresdner Heide kann ich sagen, dass es kaum was gibt. Ganz junge Pfifferlinge wollen kommen, auch in recht stattlicher Anzahl, aber noch sind die nicht mal 1cm hoch. 1-2 Täublinge konnten wir finden, vergammelte Perlis und Gallis. Es gab ja nicht mal Risspilze und andere lohnend Mikroskopieobjekte aus dem Großpilzbereich. :( Nach dem Regen sollte aber was kommen. Was es aber derzeit reichlich gibt sind Mehltau- und Rostpilze und viel anamorphe Phytoparasiten. Wer da ein paar tolle Funde machen will. Es lohnt sich. :cool:


    l.g.
    Stefan

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  • Hallo in die Runde,


    ich war gestern auch mal an einigen Stellen mit dem Rad unterwegs.
    In trockener Heidelandschaft gibt es gar nichts. Aber wo die Nässe sich etwas gehalten hat, vor allem bei Buchen und in der Nähe von Bächen usw. findet man schon ganz passable Nester von Pfifferlingen.
    Mit etwas Geduld bekommt man mal eine Pilzmahlzeit zusammen, wie Pascal schon geschrieben hat.


    Auch diverse Täublinge konnte ich finden, z.B. Pfirsichtäublinge, die ich sonst auch nur selten finde.
    Besonders gefreut habe ich mich über den Fund zweier Brätlinge, so sind diese mittlerweile doch relativ selten.


    Hier mal noch ein paar Bilder:


    Becherling


    Brätlinge


    Grubenlorchel


    Hainbuchenrauhfuß


    Pfirsichtäubling


    Strubbelkopfröhrlinge

  • Hallo Leute,


    da heute das Wetter doch etwas unberechenbar erschien, sind wir nochmal in den Wald gegangen.
    Hier mal ein paar Funde:


    Brätling (gab's auch nochmal welche, blieben natürlich stehen)


    Breitblättriger Rübling


    Krause Kraterelle (an einer Stelle wirklich massenhaft, habe ich mich sehr gefreut, weil bisher nur 1x gefunden)


    Marone



    Mohrenkopfmilchling


    Pfifferling


    Rotbrauner Scheidenstreifling


    Samtfußkrempling


    Wer zu Zwecken der Nahrungssuche in den Wald geht, muss derzeit wirklich Geduld mitbringen.
    Es gibt zwar allerlei Pilziges zu entdecken, aber weniger für die Pfanne.
    Aber es lohnt sich dennoch aus meiner Sicht ;)

  • Da ich ja vom Erzgebirge direkt nach Chemnitz gezogen bin, muss ich mir hier erst ein paar Pilzgebiete erlaufen.
    Heute war ich im Einsiedler Wald.
    Die Pilze kommen endlich wieder in Schwung. Leider sahen das andere Leute genauso ^^


    Zusammenfassend hatte ich:
    - 2 Fichtensteinpilze
    - 10 Perlpilze
    - 2 Pfifferlinge
    - 5 Maronen
    - 5 Rotfüße
    - 3 Flockenhexen
    gesehen und stehengelassen:
    - viele Täublinge
    - Gallenröhrlinge
    - Hundsrute
    - Strubbelkopfröhrling


    LG

    Mit besten Grüßen aus dem Erzgebirge!

    Einmal editiert, zuletzt von Levana ()