orangener, becherförmiger Pilz, sind das 2 Verschiedene?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.913 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Horst Schlüter.

  • Hallo,
    diese Pilze sind im Steinbruch Weiler zum Stein zu finden Handelt es sich hierbei um 2 verschiedene Arten. Ich möchte bemerken, daß die Becher mit dem bräunlichen Rand lediglich maximal ca. 5 mm Durchmesser hatten, während bei den Ex. ohne diesen Rand Pilze mit bis zu 1,5 cm Durchmesser zu finden waren. Da es sich um aufgeschüttetes Gelände handelt, läßt sich über den Boden wenig sagen.
    Die Regenbilder habe ich noch schnell geschossen, bevor der große Schnee kam.


    Viele Grüße
    Horst Schlüter

  • Hallo und guten Abend Horst,


    ohne mikroskopische Merkmale ist da nichts zu machen!


    Es wird sicherlich den einen oder anderen Leser geben der einen Tipp über Gattung/Art abgibt aber das ist aus meiner Sicht Kaffeesatzleserei. Wenn du hingegen an mikroskopischen Details in Wort und Bild interessiert bist, schaue ich mir die Pilzchen gern an. Adresse auf Anfrage per Mail.


    Ach ja, interessante Funde :)


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co


    PS.: Da hier keine Reklame gemacht werden darf nenne ich die angefügte Übersicht ARBEITSPROBE. So kannst du nachvollziehen was ich mit –žDetails in Wort und Bild–œ meine.
    Kein Text!

  • Hallo Horst!


    So richtig wird dir deine Frage keiner 100%-ig beantworten können.
    Vermutlich ist es die gleiche Art, nur dass bei den älteren und größeren Apothezien der braune Rand unauffälliger wird.


    Ich schätze, die Sporen wären im Mikroskop ein Hochgenuss, denn ich vermute eine Melastiza-Art (Kurzhaarborstling). Das sind Arten mit grobornamentierten Sporen.


    VG Ingo W


    P.S.: Beispiel: Kein Text!

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Horst!


    Ich denke, es hat noch Sinn.
    Gut ist es, bei den lebenden ein Stück Substrat dranzulassen.
    Ein paar andere (große und kleine) auf der Heizung trocknen.


    Die Uschi meldet sich aber diesbezüglich sicher noch bei dir.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo und guten Tag,


    Zitat

    jetzt hat es geschneit, hat es da überhaupt noch Sinn, die Pilze einzusammeln?


    aber sicher doch!


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

  • Hallo Horst,



    Dann werde ich wenn der Schnee weg ist welche holen, sofern nicht auf anderem Weg die Identität gesichert wird. (Ein Bekannter kennt einen Bekannten, der vielleicht den Pilz schon unter dem Mikroskop hat.


    - Auf anderem Weg die Identität sichern????


    ---> Es nützt m.E. leider nix, wenn der "Bekannte von deinem Bekannten" einen ähnlichen Fruchtkörper (auch aus dem gleichen Sammelgebiet) "vielleicht" schon unter dem Mikroskop hatte.


    ---> Dein Fruchtkörper muss m.E. unter das "scharfe Auge" (Mikroskop) eines ASCO-Fans und ASCO-Kenners, der auch die notwendige Bestimmungsliteratur zur Hand hat. Und ob dein Fund dann zweifelsfrei bestimmbar ist, das mußt du dann abwarten. :D


    Meine Empfehlung, wenn du an einer belastbaren Bestimmung interessiert bist:


    - Schnell zugreifen, wenn "Uschi ("Masochistin" Gelbfieber)" dir anbietet deinen Fund zu bestimmen.

    Uschi: Entschuldige bitte, wenn ich dich jetzt als "Masochistin" bezeichnet habe.
    ----> Aber, was PASSENDERES fällt mir leider nicht ein, wenn ich mir die ASCO-Gattungen vorstelle, mit denen du dich duellierst.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo,
    Grundsätzlich bin ich natürlich an einer genaueren Bestimmung intressiert, insbesondere wenn der Fund interessant zu sein scheint. Daß der Pilz so schwierig ist ahnte ich allerdings nicht.
    Auf das Mitnehmen verzichte ich zumeist aus mehreren Gründen, dazu gehört einerseits, wohin mit dem Pilz? Und dann natürlich auch die Frage, wie bewahre ich den Pilz so sachgerecht auf, daß auch später nachvollziehbar ist, worum es sich handelte.


    Also Uschi, vielen Dank auch für Dein Angebot, ich warte auf Deine Anweisungen.
    Allerdings noch liegt Schnee, aber vielleicht bis morgen nicht mehr.


    Gruß
    Horst

  • Hallo und guten Tag Horst,


    Zitat

    Also Uschi, vielen Dank auch für Dein Angebot, ich warte auf Deine Anweisungen.


    statt Anweisungen gebe ich dir lieber Tipps wie die Pilzchen sicher verpackt werden.
    Auf der angefügten Übersicht siehst du auf dem ersten Bild eine kleine Zusammenstellung geeigneter Transportbehältnisse für Frischmaterial.


    1 und 2 Filmdosen
    3 Ferrero Roche-Kiste - eher etwas für Großpilze
    4 Schachtel von Nähmaschinennadeln
    5 Behältnis einer Simkarte
    6 Deckgläschenschachtel
    7 und 8 Streichholzschachteln


    In der nächsten Bildfolge ist eine professionelle Verpackung zu sehen. Behältnis mit Moos auspolstern, Pilz einlegen, locker mit Moos bedecken und mit Deckel verschließen. So ist gewährleistet das der Pilz durch das Moos frisch bleibt, beim Transport nicht hin und her schlackert und eventuell Schaden nimmt und durch die stabile Schachtel nicht zerdrückt wird.


    Wie es nicht sein sollte, siehst du auf den letzten beiden Bildern. Die ca. 2mm kleinen Pilzchen wurden mit Substrat in Alufolie gegeben und in einem normalen Briefumschlag verschickt. Bei solchen Bestimmungen ist doch mehr der –žPilzpathologe–œ gefragt aber auch diese Reste eines Pilzchens haben mir gereicht um eine sichere belastbare (O-Ton Gerd) Bestimmung durchzuführen.


    Zu Versandtag von Frischmaterial:
    Frischmaterial bitte Anfang der Woche Montag bis Mittwoch versenden. So ist sicher, das das Frischmaterial vor dem Wochenende bei mir eintrifft. Material das z. B. Donnerstag versand wird und nicht bis Samstag bei mir eintrifft, wird auf der Poststelle über das Wochenende nicht besser!


    Versand von Trockenmaterial:
    Getrocknete Pilze oder Teile davon in etwas Alufolie geben und in einem normalen Briefumschlag versenden. Versandtag spielt keine Rolle ;)


    Ach noch etwas: Wähle bitte das Behältnis für den Pilz so klein wie möglich und bitte in einem Briefumschlag versenden. Nicht, weil sich deine Frau gerade Schuhe gekauft hat, diesen Karton verwenden!!! War alles schon da.


    Postanschrift kommt per Mail


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co
    [center]versand003.jpg

  • Hallo und guten Abend Horst,


    deine Funde sind wohlbehalten bei mir angekommen. Die kleinen Fruchtkörper mit der rotbraunen Außenseite sind allesamt unreif. Asci sind kaum vorhanden, Sporen noch nicht gebildet und somit ist der Fund nicht zu bestimmen. Die größeren –žnackten–œ Fruchtkörper haben folgende mikroskopische Merkmale:


    Sporen: Elliptisch, hyalin, 17,5-18,5 x 9-9,5 µm, mit grobem kontinuierlichem Netz das teilweise über die Enden dornartig hinausragt.


    Asci: Achtsporig, 190-220 x 12-14 µm, inamyloid.


    Paraphysen: Zylindrisch 2-3 µm, Spitze kopfig bis 7 µm, mit feiner bis grober orangeroter Granulation.


    Haare: Spärlich, zylindrisch bis leicht keulig, dickwandig, braun, mehrfach septiert, mit abgerundeter Spitze.


    Sporenmaß, Ornamentation und Haare, wenn auch spärlich zu finden, lassen an der Bestimmung keinen Zweifel.


    Melastiza cornubiensis (Berk. & Broome) Syn. M. chateri


    Nun ja, es ist nicht gerade ein Kracher aber auf der anderen Seite muß man dieses Pilzchen auch erst einmal finden. Makroskopisch ist M. cornubiensis wenn die Außenseiten kaum behaart sind mit jungen kleinen Fruchtkörpern von Aleuria aurantia dem Orange-Becherling zu verwechseln. Das –žInnenleben–œ beider Pilze ist jedoch recht verschieden. Zum einen sind die Sporen bei A. aurantia wesentlich kleiner und haben ein deutlich höheres Netz das, wie im Bild sichtbar, über die eigentliche Spore wie gratig hinausragt. Das zweite sehr wichtige Merkmal sind die Haare. Bei M. cornubiensis sind bräunliche Haare mit abgerundeter Spitze zu finden. Bei deiner Aufsammlung waren die Fruchtkörper eher spärlich behaart und haben die Vermutung einer glatten Außenseite zugelassen!


    Zu der nachfolgenden Übersicht:


    Oben ist dein Fund der großen –žnackten–œ Fruchtkörper zu sehen, darunter die Ascosporen (gestackt) und gefolgt vom Vermessungsprotokoll der Sporen. Danach zeige ich eine Spore in 7 Ebenen, die Paraphysen und die Haare. Zum Schluß eine Gegenüberstellung der Sporen A. a. und M. c. im gleichen Maßstab.


    Tja, das war–™s Horst


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co


    [center]horst007.jpg



    Liebe Leser, eine Kleinigkeit noch zur Verpackung und dem Versand von Pilzchen hier speziell von kleinen Ascomyceten.
    In dieser stabilen Schachtel, moosgelagert, kamen die Ascos von Horst super frisch und unbeschädigt bei mir an. --- Vorbildlich ---


    [center]vor003.jpg

  • Hallo Uschi,
    vielen Dank für Deine schnelle Bestimmung, bei uns steht noch folgende Art im Raum. Kannst Du Melastiza chateri sicher ausschließen? Und dann natürlich die Frage, warum?
    Ich möchte nicht Deine Bestimmung in Zweifel setzen, aber da sich jemand Anderes auch die Mühe gemacht hat, zu mikroskopieren, sollte man doch vorsichtig in der Korrektur einer Fehlbestimmung umgehen.


    Gruß
    Horst[hr]
    Hallo allseits,
    die obige Mail ist überflüssig, wie ich gerade bemerke, da es sich um Synonyme handelt, was ich dummer Weise übersehen habe. Also 2 Mikroskopierer mit dem selben Ergebnis, das ist ja schön, nur das mit den Synonymen ist immer wieder eine Falle.


    Wenn ich mir die Verbreitungskarte anschaue, dann befinden wir uns wohl auch in einem Verbreitungsschwerpunkt dieser Art.


    Übrigens noch danke für die Blumen, was die Verpackung angeht.


    Gruß
    Horst

  • Hallo und guten Abend Horst,


    bei der Pilzbestimmung kommt es sehr darauf an makro- und mikroskopische Merkmale zu erkennen!
    Ebenso wichtig ist es Beiträge z. B. in Foren gewissenhaft zu lesen. In meinem Beitrag habe ich geschrieben Melastiza cornubiensis Syn. M. chateri.


    Melastiza chateri ist der veraltete Name für Melastiza cornubiensis. Einen Auszug aus der Online-Kartierung 2000 füge ich an.


    Über deinen Beitrag kann ich nur den Kopf schütteln!


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co
    [center]mela01.jpg

  • Hallo Uschi,
    ich hatte kurz darauf geschrieben (der Beitrag unter dem Strich), daß der von Dir kritisierte Beitrag überflüssig ist, habe ihn aber stehen lassen, gerade um zu zeigen, wie leicht man sich vertut, wenn man etwas übersieht, in diesem Fall das nicht dick gedruckte Synonym.
    Auch hatte ich verschiedene Literatur angeschaut, beispielsweise Breitenbach/Kränzlin, Gerhardt und Ryman/Holmasen (allerdings Literatur 1996 und älter) in denen dieses Synonym nicht aufgeführt ist.
    Tut mir leid, wenn ich Unverständnis geweckt habe. Aber schneller konnte ich mich nicht korrigieren.


    Gruß
    Horst