Hallo liebe Dungi-Freunde,
habe gestern in unserem "Märchenwald" endlich mal wieder brauchbaren Dung (diesmal Pferd) gefunden. Da wuchsen 1mm große orangene Becherchen dran. Auf alle Fälle persönlicher Erstfund. Nach einem Tag in der Feuchtekammer, ist noch Ascobolus albidus hinzugekommen. Das sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Hier die Daten:
Unter der Stereolupe waren rel. kleine und wenige, aber eindeutige unseptierte Haare zu sehen. Das führt mich zielsicher Gattung Lasiobolus. Nobi hat den Verdacht auch schon in einer PN geäußert, deswegen hatte ich da schon einen groben Anhaltspunkt. Habe aber trotzdem die Gattung komplett ausgeschlüsselt wegen des Lerneffektes usw.
Dann aber wirds kompliziert. Die Asci sind clavat-cylindrisch bis cylindrisch und ca. 20 µm breit. Die Haare sind auf alle Fälle unter 600 µm lang. Die Basen der Haare sind in vielen Fällen schmal (so um die 16 µm). Ein paar Haare (4-5 Stück) haben eine Basisbreite von 21-23 µm in dem Präparat.
Sporen: hyalin, von einer ca. 2 µm starken Gelhülle umschlossen, 21-23 x 11-13 µm (ohne Gelhülle)
Meine Frage: Was ist das? Vieles deutet auf L. ciliatus hin; allerdings sind aufgrund der Tatsachen auch L. cuniculi möglich. (zumindest in dem einen Schlüssel von Richardson und Watling. Ich weiß nicht, ob das wichtig ist, aber mir sind Paraphysen aufgefallen, die inkrustiert aussahen.
Wenn nicht die schmalen Basen der Haare wären, würde ich den Fund gern L. ciliatus nennen wollen. Wie seht ihr die Sache? Sind die schmalen Basen der Haare ein absolutes Ausschlusskriterium für L. ciliatus? Kann es doch L. cuniculi sein; trotz unsiseriater Asci?
l.g.
Stefan