Bestimmungshilfe zu einem Porling erbeten

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.558 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Fories,


    könnt ihr mir bei diesem Porling helfen?


    Angetroffen/-aufgenommen an einem Laubbaum in ca. 4 m Höhe,


    1)



    Einen kleinen FK habe ich mitgenommen,


    2)



    Anwuchsstelle,


    3)



    Querschnitt,


    4)



    Poren,


    5)



    Geruch: keiner
    Geschmack: ---
    Größe des kleinen FK: 4 x 2cm



    Bin für jede weiterführende Meinung dankbar, :)






    Ganoderma adspersum, habe ich den anhand der Röhrenschichtanalyse richtig bestimmt?



    6)



    7)



    8)




    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Hallo Peter!

    Zitat


    Geruch: keiner


    Ich glaube, deine Nase funktioniert nicht gut.
    Mich erinnert der Geruch manchmal an Dörrpflaumen.


    Fomes fomentarius, der Zunderschwamm ist es.


    Ganoderma applanatum (Flacher Lackporling) passt drunter auch.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo,


    mein Riechkolben funktioniert ausreichend, um einen Dörrpflaumengeruch wahrzunehmen. Es war keiner feststellbar.


    Egal, deine Bestimmung Fomfom passt. Auch die die Röhrenschichtanalyse spricht nicht dagegen.


    *Kopfkratz*, zum zweiten Fund meinst du G. applanatum?


    Ich sehe auf meiner Aufnahme offene Jahresgrenzen, keine Trama-Zwischenschicht. Da spricht für G. adspersum oder interpretiere ich die R-Analyse falsch?


    Eine Vergleichaufnahme, G. applanatum hat eine geschlossene Jahresgrenze und eine Trama-Zwischenschicht,




    LG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Röhrenschichtanalyse... ich bin nicht so sicher, ob das gut zu Bestimmungszwecken funktioniert.
    Jedenfalls habe ich da bei vielen Arten schon zu unterschiedliche Schnittbilder gesehen. Die Dicke der Schicht zwischen den Röhrenlagern zeigt eigentlich vor allem an, wie lange die Wachstumspause gedauert hat, würde ich meinen.
    persönlich konnte ich da noch keine signifikanten Unterschiede zwischen Ganoderma applanatum und Ganoderma australe (adspersum ss. auct.)) beobachten.
    Bei deinem Fund wäre ich ausgehend von Wuchsform und Kontextausprägung (incl. Farben) eher bei G. applanatum.
    Wenn man die beiden Arten wirklich ganz sicher trennen will, muss man Sporen ausmessen.


    Übrigens:
    Habe gerade eine Phlebia aus Österreich untersucht. Phlebia livida sollte dafür der passende Name sein.
    Bilder und kleine Beschreibung folgen die Tage im entsprechenden Thema.



    LG, Pablo.


  • Hallo Pablo,


    die R-Analyse haben die verfasst,



    Altersbestimmung und Körpersprache mehrjähriger Pilzfruchtkörper



    K. Weber, C. Mattheck

    Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Institut für Materialforschung II - Karlsruhe

    Postfach 3640 - D- 76021 Karlsruhe



    Die schreiben überhaupt nichts über die Dauer der Wachstumspause. Deiner Meinung dazu kann ich nicht folgen....


    Sporen vermessen, wie den, wenn keine vorhanden sind?


    Phlebia livida sollte der passende Namen sein, ich freue mich schon auf deine Doku dazu,


    ;)
    LG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Kratz mal ein wenig in den Falten der Hutkruste rum.
    Bei solchen Porlingen sammeln sich die abgeworfenen Sporen gerne auf der Hutoberseite. Wenn in den Röhren nichts mehr drin hängt, hat man da bisweilen Glück.


    Diese mehrjährigen >Ganodermas< wachsen ja jeweils dann, wenn die Bedingungen passen. Da können auch mal gerne zwei Zuwächse pro Jahr gebildet werden. Dann sollte die Zwischenschicht zwischen den Röhren auch dünner sein.
    Muss aber nicht. Ich habe auch nur Zweifel, ob sich daraus konstante merkmale ableiten lassen.
    Auch mit der Länge der Röhren wurde sowas schon bei manchen Arten versucht, was auch meistens nicht klappt. Oder nur sehr begrenzt.


    Und vor allem: Wie bestimmt man danach Fruchtkörper, die sich noch in ihrer ersten Wuchsphase befinden? ;)


    Die Arbeit gucke ich mir aber gerne mal an bei Gelegenheit. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Und vor allem: Wie bestimmt man danach Fruchtkörper, die sich noch in ihrer ersten Wuchsphase befinden? ;)




    Hallo Pablo,


    die R-Analyse wurde für die Altersbestimmung und Körpersprache mehrjähriger Fruchtkörper entwickelt, für die Artabgrenzung enthält sie Angaben, die ich so bisher nirgendwo nachlesen konnte. Die Autoren haben ihr Augenmerk auf die Altersbestimmung gelegt, nicht auf die Bestimmung der Art.


    Deine Frage würden sie vielleicht mit "erste Wuchsphase, für uns uninteressant" beantworten, :D


    Ich weiß schon, auf was du aus bist, mit dieser Methode lässt sich ein Einjähriger nicht abgrenzen, da gebe ich dir gerne recht.


    Und schon schleicht sich eine Wette an, magst? Der Fund lässt sich bestimmen, das mit "G. adpersum 2016" beschriftete Exemplar könnte ich anbieten. Die Sporen habe ich mir noch nicht angesehen, werde ich auch nicht. Somit stehen die Chancen recht gut für dich.


    Das mir Ingo wg. dem fehlenden *s* im beschrifteten Exemplar keine drübergezogen hat wundert mich,


    ;)


    LG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Das ergibt aus meiner Sicht auch gleich viel mehr Sinn.
    "Körpersprache der Pilze", das ist ein tolles und spannendes Thema. bei den Autoren kannst du zudem auch davon ausgehen, daß die ihre Ganodermas schon auf Artebene bestimmen können. In der Lebensweise stecken aber viele Rätsel und Geheimnisse, die die Pilze uns "mitteilen wollen" (menschliche Interpretation einer viel komplexeren evolutionären Intention). Wir können nur beobachten, Fragen stellen und versuchen zu verstehen.
    Darum geht es auch hier.


    Das Ganoderma - Bröckchen kannst du mir gerne zuschicken, eine Garantie für eine Bestimmung übernehme ich nicht. Wenn ich keine Sporen finde, kann es sein, daß es bei "Ganoderma spec." bleibt.
    Wenn du Porto sparen willst, kannst du den auch einfach mal beiseite legen und mal gucken, was in den nächsten ein- zwei Monaten noch so an Funden (Krusten und Löcherpilze) bei dir anläuft. Und dann ein Sammel - Carepaket zusammenstellen. Lohnt sich ja eher. ;)



    LG, Pablo.

  • Griaß di,


    Ganoderma spec. werde ich mir am Sonntag unter's Mikro schieben, sollte ich Sporen vorfinden gibt es eine Bestimmung.


    Dein Angebot bzgl. eines Carepaketes ist verlockend, ich will dich aber nicht über Gebühr nerven. Ausnahmslos, ausgenommen Notfälle, bekommst du von mir keine Exsikkate mehr mit der Bitte um deine Meinung geschickt.


    Am Montag geht eine Sendung an dich ab, ein Notfall, :haue: , :D


    Erinnerst du dich noch an diesen moosigen Fund, dem ich zeitgleich mit der Phlebia spec. begegnet bin?




    Den habe ich mir unters Mikro gelegt, kann aber mit dem gesehenen nichts anfangen. Auch eine Phlebia?



    Meine große Zehe, von oben betrachtet am rechten Fuß, spreizt sich von der kleinen, von oben betrachtet am linken Fuß, deutlich ab. Es morchelt, der nächste Notfall bahnt sich an. Morchella esculenta wird als var. rigida, var. rotunda, var. umbrina, var. vulgaris in den PdS angeführt.


    Da wirst dich mit mehreren Kollektionen auseinandersetzen müssen, 8|


    :evil:


    LG

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  • Hallo Peter!


    Schön, das ist wieder Phlebia radiata/merismoides (Orangeroter Kammpilz), da können wir dann mal sehen, ob sich der Fund vom letzten unterscheidet.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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    Link: Gnolmengalerie

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Oder eben halt wieder das, was ich für Phlebia livida halte. ;)
    Klar, leg das ruhig mal dazu, angucken schadet ja nicht. :thumbup:


    PS.:
    Morcheln brauchst du mir nicht zu schicken, Peter!
    Außer Aufessen kann ich damit doch gar nichts anfangen, weil ich kein Seqenzierungs - Labor daheim habe.
    Mikroskopisch sieht da ohnehin alles gleich aus. Wenn es tatsächlich verschiedene Arten gibt, dann eher kryptische Arten, also solche, die sich nach morphologischen Merkmalen nicht sicher trennen lassen.
    Muss man also Sequenzieren, und da bin ich die falsche Adresse.



    LG, Pablo.

  • Außer Aufessen kann ich damit doch gar nichts anfangen, weil ich kein Seqenzierungs - Labor daheim habe.



    Hi Pablo,


    du hast kein Sequezierungs-Labor daheim, 8|


    Hindert mich nicht, dir meine Funde zu schicken. Irgendwo habe ich gelesen, die kann man auch olftaktorisch bestimmen.


    Die Pfanne muss heiss sein,


    :evil:


    LG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!


    Und wenn was übrig bleibt, dann setze ich es im Wald aus.
    Damit das eine deutsch - österreichische Morchelfreundschaft am Oberrhein gibt.
    Sozusagen eine kleine Auffrischung des Bestandes. :)



    LG; Pablo.