Trametes spec. oder Porling?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.325 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Fundort: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Oberrhein-Ebene, Landau, Wäldchen im NSG Ebenberg, 162 m ü. NN
    Funddatum: 02.04.2016
    Fruchtkörper: Oberseite beige-weißlich mit dunkelbrauner gezonter Zuwachskante, filzig behaart. Unterseite: graubraune, unregelmäßig wellige Röhrenoberfläche.
    Fleisch: weißlich, Röhrenschicht im Schnitt dunkler.
    Substrat: totes Laubholz.


    Für eine Beurteilung des Fundes und evtl. einen Hinweis auf die Art wäre ich dankbar!


    Danke und Viele Grüße
    Bernhard


    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Oder aber: Es könnte auch hier wieder mal auf das Chamäleon Bjerkandera adusta (Angebrannter Rauchporling) hinauslaufen. Wegen der graubraunen Farbe der Röhren, die sich vom Hutfleisch deutlich unterscheidet.
    Trametes hirsuta: Röhren weiß oder ockerlich, Hutfleisch ungefähr gleichfarbig.



    LG, Pablo.

  • Hallo Bernhard,


    deinen Fund halte ich für die Braune Borstentramete, Coriolopsis gallica,



    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • Hallo !
    ich denke das sowohl Bjerkandera adusta als auch Coriolopsis gallica am Rand heller sein müssten , auch T. hirsuta kann im Alter mal grauende Röhren zeigen , ist aber alles nur meine persönliche Meinung ich bin ja auch kein Experte .
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Hallo,


    Coriolopsis gallica habe ich vor kurzem gefunden,


    1)


    2)




    Anhand der PdS, Porentafel 1, 347 solllte Berhard's Fund C.gallica sein.


    Pablo, ich hätte da ein paar Chips für dich,..... :P


    LG
    Peter

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, peter!


    Schneide deine Coriolopsis gallica mal durch und beobachte die Kontext - Farbe (Farbe vom Hutfleisch). ;)
    Wenn man in die Richtung argumentieren wollte, müsste man eher Coriolopsis trogii (= Trametes trogii = Blasse Borstentramete) ins Spiel bringen. Funktioniert aber auch nicht: Da wären Trama (Röhrenfleisch) und Kontext (Hutfleisch) ebenfalls annähernd von gleicher Farbe.


    Die Sache mit dem dunklen Rand ist potentiell ein Argument. Aber ich behaupte mal, Bjerkandera adusta kann das auch.
    Dazu ein passendes Bild zu finden ist nicht ganz einfach. Komisch, den Pilz sieht man ja an jeder Ecke und dennoch mache ich davon kaum Fotos.
    Hier vielleicht:

    Die Fruchtkörper rechts unten gehen in die Richtung. Die weiße Kante am Hutrand muss man sich noch wegdenken, die ist ja nur da, solange der Pilz sich in einer Wachstumsphase befindet.
    Eine Trametes - Art mit so einem markanten Farbkontrast zwischen Kontext und Trama ist mir bislang noch nicht begegnet.



    LG, Pablo.

  • Hallo Peter!


    Der Pablo muss das doch untersuchen, da kann er nicht mit dir wetten.
    Wenn du jmdn. brauchst zum Wetten gegen Coriolopsis gallica?.............Hier bin ich!


    20 Chips dagegen!
    Ich sage dann Trametes hirsuta oder Tr. suaveolens (Anis-Tramete) Edit: mit Tendenz zu suaveolens.


    Falls Pablo wetten will, setze ich auch genausoviel oder mehr gegen Bjerkandera adusta (Angebrannter Rauchporling). Allerdings muss dann ja jmd. anders den Pilz untersuchen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Ui, da habe ich ja wieder mal Quatsch geschrieben.
    Trametes suaveolens (Wohlriechende Tramete) hat ja sehr wohl so einen farblichen Kontrast zwischen Kontext und Röhren. :thumbup:
    Also wenn das Trametes wäre, dann würde ich eher die favorisieren als Trametes hirsuta.
    Irgendwie ist der ja schon auch ganz schön haarig für eine Bjerkandera, was auch eher für eure Vorschläge spricht.
    Aber so ganz mag ich nicht von Bjerkandera lassen.
    Wenn mal jemand anderes da reinlinsen mag, dann würde ich da auch was setzen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Die Porenform passt doch aber auch nicht zu Bjerkandera adusta. Sind die nicht immer winzigst und rund?


    Und der Rand mag bei Bj. adusta ohne Frischzuwachs schon dunkel sein (eben wie angesengt oder angebrannt, daher ja der Name), aber das Braun oder Dunkle wäre nie so klar abgegrenzt, finde ich.
    Hier mal von meinem "Lieblings-Bilderautor":
    http://www.commanster.eu/comma…e/Bjerkandera.adusta.html


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Aber sind die Poren hier nicht einigermaßen fein?
    Ausgehend mal von der Größe der Hand und im vergleich zur Gesamtgröße der Fruchtkörper (siehe 1 - Cent - Stück)...
    Andererseits sind die so uneben irgendwie.
    Also ja, irgendwas passt noch nicht zusammen. :/



    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    Wenn es eine verblasste Trichaptum biforme ist, dann wär's für mich erfreulich, falls Bernhard mir den Fund zuschickt. Denn den hatte ich noch nicht in der Hand. :)
    Immerhin: Trichaptum, Trametes und Bjerkandera sind ja mikroskopisch nicht gerade schwer auseinaderzuhalten.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bernhard & Mitdiskutanten!


    Vorgestern erreichte mich eine kleine Sendung, den Pilz habe ich mir mitterweile angeschaut.
    Nun heißt er doch Bjerkandera adusta.
    Untersucht habe ich einen relativ feinporigen, eher dünnen Porling.
    Hutfleisch und Röhren sind deutlich voneinander abgegrenzt. Beide Gewebe sind aber monomitisch, generative Hyphen sind dünn- bis etwas dickwandig, Septen mit Schnallen, Hyphen der Röhrentrama sind pigmentiert, Kontexthyphen hyalin.
    Im Hymenium finden sich keinerlei Zystiden.
    Sporen sind glatt, hyalin, dünnwandig, subzylindrisch bis zylindrisch und eher klein.


    Trametes hat größere Sporen, die Hyphenstrukur wäre deutlich dimitisch.
    Zudem sind dort Kontext (Hutfleisch) und Trama (Röhren) nicht sichtbar getrennt. Die Röhren färben bei einigen trametes - Arten schon ein, aber der Übergang ist dann nie so abrupt wie hier.


    Trichaptum ist mindestens dimitisch, zudem müsste man da im Hymenium Zystiden bzw. inkrustierte, zystidenartige Elemente finden.


    Weitere monomitische Porlingsgattungen wären Oxyporus (mit Zystiden, ohne Schnallen), Oligoporus (keine Arten mit solchem Farbkontrast zwischen Röhren und Kontext) oder Ceriporiopsis (niemals pileat).


    Eine Kurzdoku zu Bernhards Pilz sieht so aus:



    LG, Pablo.


  • Hallo Pilzfreunde in naah und Fern,


    ich habe hier im Forum etwas gesucht und bin auf eure Diskussion gestoßen über Bjerkandera adusta ja oder nein. Beim Sehen des Bildes habe ich spontan für mich gesagt, dass es sich um den Angebrannten Rauchporling handelt. Ich habe hier zwei Bilder von fast gleichem Aussehen und mit Porenansicht. Ich weiß, Bilder sind nur Bilder, aber die Ähnlichkeit ist doch verblüffend.



    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Hallo Veronika,
    deine Porlinge sind ganz typische Exemplare von Bjerkandera adusta, daran zweifele ich nicht.
    Hier beim untersuchten P. erschien eben die Porenstruktur auf dem Bild eher ungewöhnlich grob und die Oberfläche sieht auch oft bei älteren Pilzen anders aus als bei jüngeren Exemplaren.
    Das Ergebnis von Pablos Untersuchung überrascht mich jetzt aber andererseits auch nicht, als er den Vorschlag machte, wäre ich da auch mitgegangen (vor allem wegen dem deutlichen Farbunterschied zwischen Röhrenschicht und Hutfleisch).


    Viele Beispiele hier auch im Portrait.
    (Seltsamerweise hatte ich den Schnitt nur im Vergleich mit Bjerkandera fumosa in dessen Portrait gezeigt):

  • Hallo Pablo!


    Nun gut, dann ist das wohl Pech für alle, die nicht gegen mich gewettet haben.
    Danke Pablo!


    VG Ingo W

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