Wer kennt diesen Riesen-Becherling?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.909 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bernhard Arnold.

  • Fundort: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Oberrhein-Ebene, Hochstadt, Auwald, 133 m ü. NN.
    Funddatum: 11.04.2016.
    Fruchtkörper: innen hellbraun bis dunkelbraun, außen weißlich bis beige, teilweise mit netzartig verzweigten Adern. Schüssel- bzw. muschelförmig aufgebogene Ränder.
    Fleisch: wachsartig brüchig, Innenschichtfleisch braun, Außenschichtfleisch weißlich (siehe Foto 4).
    Geruch: dezent pilzig, eher unauffällig.
    Substrat: liegendes Laubbaum-Totholz (siehe Foto 6).
    Habitat: alter Holzlagerplatz im Wald


    Für eine Beurteilung des Fundes und evtl. einen Hinweis auf die Art wäre ich dankbar!


    Danke und Viele Grüße
    Bernhard

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ja ein Becher halt. Ich würde mich aber nicht mal hinreißen lassen, was zu der GAttung zu sagen, ohne mir das Ding mal unterm Mikro angesehen zu haben. Das ist dermaßen verwachsen; das kann eine Peziza, Otidea oder noch was ganz anderes sein.


    Von der Artbestimmung will ich da noch gar nicht reden. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Eine Peziza deswegen, weil zumindest einer der Becher ja gut erkennbar ganzrandig und nicht geschlitzt ist.
    Zudem sollte dieses Wachstum direkt auf kompaktem Holz so ziemlich alle Otideas ausschließen, ebenso wie alles, was mir an sonstigen Nachbargattungen gerade durch den Kopf geht.
    Discina / Gyromitra kann ja auch noch solche Becherähnlichen Gestalten bilden, aber die tendieren ja im Alter dazu, sich ganz flach auszubreiten. Wie auch die holzbewohnenden Pachyellas. Und jung sieht der hier nun wirklich nicht aus.


    Das Angebot von Klaus ist super, da ist der Pilz in kompetenten Händen. :thumbup:
    Eine Peziza varia s.l. (wurde ja nach genetischen Studien einiges zusammengelegt) würde auch mich nicht sehr überraschen. Aber in der Gattung weiß man ja nie.



    LG, Pablo.

  • Hallo miteinander!


    Peziza ja –“ man sieht im Schnitt auch die geschichtete Trama, aber Peziza varia sollte außen grob granuliert sein. Diese hier kommt mir aber ziemlich glatt vor. Peziza micropus hat ornamentierte Sporen, P. varia glatte. P. varia und P. repanda wurden zusammengefasst, was war doch gleich noch die 3. Art, die man zu varia gepackt hat? P. cerea?


    Es könnte ja auch der Buchenwald-Becherling (Peziza arvernensis) sein, der ist außen recht glatt...


    Gute Nacht –“ Rika

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rika!


    Genau, Peziza cerea war's, Danke! :thumbup:
    Peziza micropus sollte mittlerweile auch ein Synonym zu Peziza varia sein. Morphologisch gibt es da keine signifikanten Unteschiede, die Sporen sind bei allen Arten in der varia - Gruppe nicht wirklich glatt, sondern reif mit ganz feinen, dichten Warzen besetzt. Ist aber im LM auch mit Anfärben und bei 1000fach in Öl so gut wie gar nicht zu erkennen.
    >Hier< gibts einen Artikel auch mit genetischen untersuchungen zu der Gruppe.



    LG, Pablo.

  • Hi Pablo,


    merci für den link!
    Irgendwie erinnere ich mich an die Sporen-REM-Aufnahmen –“ im letzten Frühjahr hatte ich mich mit einigen gerippten, kurzgestielten Pezizas rumgeplagt, mit Schlüsseln von Hohmeyer, Spooner und Sporenbildern von Jamoni. In diesem Zusammenhang bin ich dieser genetischen Untersuchung schon mal begegnet. Ich muss zugeben, dass ich diesen Aufsatz bisher immer nur quergelesen, die Bäume + Sporenbilder angeschaut habe. In den Bäumen sieht man ja durchaus verschiedenen "Varia"-Gruppen, z.B. VII a und b, die sich hier durch verschieden stark/hoch ornamentierte Sporen unterscheiden. Leider haben die Autoren alles unter "varia" abgelegt –“ viel interessanter wäre es, wenn (viell. zusätzlich) die alten Namen (varia, repanda, cerea, micropus) dabei stehen würden.
    Mal schauen, ob ich sie dieses Jahr wiederfinde und dann mit der Bestimmung weiterkomme... und was Klaus zu den Funden von Bernhard meint.


    Gute Nacht –“ Rika

  • Hallo zusammen,


    Klaus009 hat eine Probe des Pilzes analysiert und ihm den Namen Peziza varia gegeben ;)


    Herzlichen Dank an Alle für die fachkundige Hilfe bei der Artbestimmung, zumal es sich um einen persönlichen Erstfund gehandelt hat (und um den ersten Eintrag in der DGfM-Datenbank für das entsprechende Messtischblatt)!


    VG, Bernhard