Hallo,
im Moment "amubulo" gerade nicht, sondern nutze das sch...öne Wetter (Regentropfen, die an mein Fenster klopfen, dadadie-dadada) um nach längerer Zeit auch mal wieder ein paar Bilder von Nichtpilzen und Pilzen zu einem Beitrag zu verarbeiten.
01-02
Anfang April gab es an Pilzen eigentlich nur alte unschöne Porlinge und vertrocknete Rindenpilze zu beschauen, Fotos davon habe ich mir gespart - so zwei frische Gänseblümchen , Bellis perennis erschienen mir doch wesentlich fotogener.
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Im Wald an sonnigen Stellen oft zu sehen, Großer Wollschweber, Bombylius major
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Ein pflanzlicher Erstfund, nach dem ich schon länger Ausschau gehalten hatte - ein typischer Kalkzeiger auch - und soll hier im Wald auch vorkommen ... aber soooooooooo selten (??? - oder immer übersehen ...).
Ein einziger winziger Strauch nicht weit weg vom Weg: Echter Seidelbast, Daphne mezereum
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Frischer Austrieb der Türkenbund-Lilie (Lilium martagon). An dieser Stelle habe ich die Pflanzen schon oft grünen gesehen, aber niemals blühen. Im Sommer ist das eine sehr dunkle Ecke. Und da, wo ich mal eine blühende Pflanze fand (direkt an der "Waldautobahn") finde ich nichts mehr ... vielleicht hat die jemand da mitgenommen ... (?).
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Sehr häufig zu finden, inzwischen aber verblüht, die Wald-Schlüsselblume (Primula elatior).
Zu unterscheiden von der Wiesen-Schlüsselblume durch die blasseren Farben, den tellerförmig-flachen Blütenrand und die rein gelben Blüten ohne orange Zeichnung in der Mitte.
Im Winter war ich auf die Idee gekommen, meine gesammelten Stöckchen und Holzreste, auf denen sich irgendwelche interessanten "Sachen" befanden, statt in einem alten Blumentopf auf dem Balkon im Trockenen vor sich hin einstauben zu lassen, doch einfach auf die Erde in meine "Biotop-Balkonkästen" zu legen. Mal schauen, was da Pilziges wächst im Laufe der Zeit - und ob überhaupt ... denn in der warmen Jahreszeit ist es da sehr sonnig und heiß. Bis jetzt:
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Der Häutige Lederfältling (Meriuliopsis corium) hat gerade neue "Lederläppchen" ausgebildet.
08 -09
Auch der Gefranste Resupinatstacheling (Steccherinum fimbriatum) wächst in einer neuen (leicht rosa erscheinenden) Schicht auf dem älteren Pilzfruchtkörper.
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Bärlauchen war ich auch, genauso wie diese kleine Schnecke (nur nach Muster und Bildvergleich benannt):
Genabelte Strauchschnecke (Fruticicola fruticum), die Art scheint farblich sehr variabel zu sein. Ich habe auch schon mal ganz gelbe Exemplare gesehen.
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Pilziges gab es auch da nicht viel. Auffällig auf einem völlig entrindeten dicken Laubholzast dieser sehr dünne stahlgraue Belag.
Obwohl es einen Tag vorher geregnet hatte, war die Schicht nicht aufgequollen, sondern mit Trockenrissen durchzogen. Ablösbar war da nichts.
Irgendwie bleibe ich doch bei Peniophora hängen, eventuell der Aschgraue Zystidenrindenpilz, Peniophora cf. cinerea ?
--> Peniophora spec. (P. lycii ist auch eine sehr gute Möglichkeit, s.u.)
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Alte Winter-Stielporlinge (Polyporus brumalis) fand ich, zum Vergleich die Oberfläche von einem frischen Pilz im Dezember.
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Neubildungen vom Krausen Aderzähling (Plicatura crispa). Die Adern sind noch nicht sehr ausgeprägt. Noch nie gesehen: die ganz junge schlauchartige Form, dann öffnet sich unten einen kleines Loch.
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Diesen Erstfund von Dezember hatte ich noch nicht gezeigt, leider habe ich da keine größeren Stadien des Pilzes mehr gefunden. Neben vielen Plicatura-Exemplaren wuchsen auf einem dicken Buchenast noch sehr kleine (unter 1 cm) große Pilzchen, die ich für ganz junge Klebrige Schleierseitlinge (Tectella patellaris) halte.
Ein einziger Pilz war etwas größer, mit schon auf den ersten Blick erkennbaren Lamellen - aber da war ich zu schnell: erst abrupfen und durchreißen - da blieb dann nichts mehr zum Fotografieren übrig.
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Den sehe ich auch überhaupt nicht häufig, an einem Holz zusammen mit vielen Trametes hirsuta: ein einzelner Nördlicher Zinnoberschwamm (Pycnoporus cinnabarinus)
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Von Greifvögeln ausgewürgte Amphibieneier ("Sternenrotz", "Meteorgallerte") fand ich auch wieder mehrfach.
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Auch nicht so übermäßig häufig (weil ja überall Buche-Buche-Buche und nicht Eiche-Eiche-Eiche): Eichen-Wirrling (Daedalea quercina) an liegendem Eichenstamm
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Ebenso an zwei verschiedenen liegenden Eichenstämmen: sehr sehr viele gut ausgeprägte (bis 4-5 cm Durchmesser), schön feuchte Stoppelige/Abgestutzte Drüslinge (Exidia truncata bzw. Exidia glandulosa (Bull) Fr.). Sehr deutliche stoppelige Unterseite (ich meine die Seite, die an den Anwachspunkt anschließt), deutliche Kante zwischen den Seiten, kleiner Ansatzpunkt und relativ einzelnes Wachstum.
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Zum Vergleich an liegendem Buchenstamm eine große zusammenenfließende Fläche von Warzigen Drüslingen (Exidia nigricans bzw. plana bzw. glandulosa ss. Fries)
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Ein "Teddybärchen"-Gnolm guckt mich da an ... an der Schnittfläche von Lärchenholz.
Herumgemalt ist an dem Bild nichts - die rotbraunen Stellen waren so.
Die Unterseiten der +- flächig wachsenden Pilze sowie teilweise die Kanten (an manchen Stellen ansatzweise Hutbildung) sind auch so rötlich braun. Ich meine, das sind wieder resupinat wachsende Wurzelschwämme (Heterobasidion annosum s.l.), wie ich sie schon einmal an Tannenholz hatte.
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Lindenkeimling, Tilia spec.
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Alles so grün, abgeblühtes Scharbockskraut (Ficaria verna).
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"Grün? Kann ich auch!" behauptet die Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) - aber nein! Das machen doch die Algen!
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Schleimpilze sah ich so gut wie gar nicht, hier diese älteren Erscheinungen, weiter als Trichia spec. (cf. scabra ?) komme ich da nicht.
Die Fruchtkörper sind teilweise zusammmenhängend aber auch einzeln und erscheinen mir ungestielt, allerdings ist der Ansatz manchmal etwas schmal zusammengezogen.
Und so eine Mollisia ist da auch (?)
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Frühlingsgefühle bei den Fomfoms (Fomes fomentarius, Echter Zunderschwamm)
So viel Lippenstift! Wer hat denn da im Bild herumgemalt ....
Ansonsten:
2 Rehe, 1 Eichhörnchen, mehrere Eidechsen und 2 AMBULANTE Zeckennymphen. Letzere "wandelnd" auf meinem Unterarm, deutlich spürbar. Wie die da soll schnell hingekommen sind ... Da schaute ich nur, ob die alten braunen Pilze (scheinbar) auf Erde an einem Holzlagerplatz vielleicht Endlich-Mal-Frühlings-Weichritterlinge sind oder doch Immer-Nur-Dachpilze (waren Immer-Nur-...). Also größte Vorsicht ist schon wieder angesagt.
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Und es fehlt ja was
... aber
... eigentlich
... gibt es die hier nicht
... müsste es aber geben:
... Kalk, Esche etc.
aber oft nicht feucht genug - und auch fast alles krautig bewachsen oder mit dicker Laubschicht ...
TROTZDEM zeige ich mal die
bei Esche
auf nacktem Boden
in Hanglage
nahe eines Weges (in "gestörtem Umfeld", das so nicht mehr existiert, weil "umgemodelt" mit Regenwasserabfluss-Rinnen) wachsende
BISHER
einzige
wilde
alleinstehende
einsame
ältliche
angenagte
rundliche
quietsch-gelbe
.
.
.
Morchella esculenta (rotunda) von Ende April 2012, bei den ersten warmen Tagen nach Regenwetter
Q.E.D.
... aber ... so EIN Beweis in Jubeljahren, das reicht doch nicht!