maipilz - riesenrötling

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 10.069 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von EarthwormJim.

  • einen schönen guten morgen wünsche ich allen im pilzforum
    und starte gleich mit meiner frage.
    seit jahren sammel ich ende april anfang mai ein paar maipilze im schönen.
    immer wieder verzehre ich sie mit einem etwas unguten gefühl.
    dass ich den maipilz mit dem risspilz verwechsle, das kann ich ausschließen.
    aber was ist mit dem riesenrötling?


    darum meine frage: gibt es bereits so früh im jahr riesenrötlinge im münsterland?
    hat da jemand vielleich erfahrung?


    liebe grüße


    christoph


    p.s.: werde meine maipilze die tage mal fotografieren und ins forum setzen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph,


    die Zweifel kann ich durchaus nachvollziehen. So sieht diese Art - die ich selbst noch nicht finden durfte - auf Bildern im Internet Maipilzen schon sehr ähnlich. Was beide Arten eindeutig unterscheidet, ist das Sporenpulver. Man kann ein Exemplar über Nacht unter ein Glas legen (Anleitung siehe hier) und die anderen in den Kühlschrank legen. Am nächsten Tag hat man sein weißes Sporenpulver (statt des roten) und kann seine Pilze beruhigt essen.


    Riesenrötlinge im Münsterland? Es gibt, glaube ich, schon ein paar Stellen im Münsterland, die eher kalkig sind. Im allergrößten Gebiet (wie auch hier im Ruhrgebiet) sucht man Kalkarten allerdings ohne Erfolg. Höchstens an Bauschutt oder Schotterwegen können vereinzelt mal typische Kalkarten auftauchen.


    LG, Jan-Arne

  • Ich gebe zu, daß auch ich echt in solchen Fällen Sporenpulver nehme, auch wenn nicht beim Maipilz, den kenne ich. Diser gurkenähliche Geruch ist echt charakteristisch.


    Aber, wenn man den Geruch mal nicht wahrnimmt, wäre sogar ich vorsichtig. Ja ich sammel Maipilze und finde die mittlerweile sehr charakerisitisch Aber im Zweifel verwerfe ich einen Pilzfund eher, als ein Risiko einzugehen Der Ritterlingsgraben bei Maipilzen- echt ich erlebe den nicht alls charakteristisch genug.

  • vielen dank für eure antworten.
    das mit dem sporenpulver-test hab ich auch schon mal gemacht.
    ergebnis war auch riesenrötling-negativ.
    beim geruch hab ich allerdings gelesen, dass auch der riesenrötling mehlig riechen soll.
    nochmals vielen dank für eure antworten

  • Der Maipilz hat sehr dünne Lamellen im Vergleich zum Hutfleisch kann man im Schnittbild wunderbar sehen, die Lamellen des Riesenrötling sollen relativ breit sein hatt ihn allerdings noch nie in der Hand.
    Vielleicht könnte ja jemand ein Schnittbild der beiden Pilze einstellen.


    Gruß Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    den Riesenrötling hatte ich bisher auch noch nicht in der Hand. Allerdings sind seine Lamellen immer leicht gelblich. Die Lamellen des Maipilzes sind hingegen fast immer weiß.


    Eine viel größere "Gefahr", den Maipilz zu verwechseln, sehe ich mit dem auch essbaren, mehlartig riechenden Schlehenrötling (Entoloma sepium). Die sehen sich wirklich sehr ähnlich.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Christoph!

    Zitat


    .....immer wieder verzehre ich sie mit einem etwas unguten gefühl......


    Das ist natürlich eine etwas unzufriedenstellende Grundlage, denn beim Pilzeessen will man ja auch geschmacklichen Spaß haben ohne grässliche Vergiftungsgedanken.


    Kontrolliere doch einfach neben dem dominanten Mehl-/Gurkengeruch die simplen Eigenschaften wie
    - lange eingerollter Hutrand
    - dichtstehende Lamellen
    - Hutfleisch im Längsschnitt immer breiter als Lamellen


    Zur Veranschaulichung des Hutfleisches im Verhältnis zur Lamellenbreite:
    http://www.pilzforum.eu/board/…pilze-bitte-kontrollieren


    Zum Hineindenken in die dichtstehenden Lamellen und dem lange eingerolltem Hutrand:
    http://www.hlasek.com/calocybe_gambosa1en.html


    Wenn du dich vergiftest, weil dir ein Risspilz oder Riesenrötling mit ebensolchen Merkmalen ins Essen gerutscht ist, gebe ich auf jeden Fall einen aus.
    Aber keine Angst, das wird nicht passieren. Ich bin nämlich geizig und habe mir das mit dem Wetteinsatz natürlich wohl überlegt.


    Übrigens muss ich Stefan recht geben. Der Verwechslungskandidat Nr. 1 wäre für mich ebenfalls der Schlehenrötling (Entoloma saepium).
    Ich habe den als Schüler immer an Weißdornhecken eingesammelt und als Maipilz gegessen. Ist glücklicherweise ebenfalls essbar.
    Aber im Nachhinein und aus heutiger Sicht wundert man sich natürlich über sich selbst (hat ja eben keine fleischigen Hüte, keine dichtstehenden Lamellen und kein weißes Sporenpulver), aber früher hat mir das Bild im Pilzbuch dazu gut genug gepasst und der Mehlgeruch war vorhanden und andere Ideen wollte ich wohl nicht haben.
    Naja Jugendsünden ........


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • einen schönen guten morgen,


    und vielen dank für die antworten.
    das mit der breite des hutfleischs und der lamellen im längsschnitt hab ich jetzt auch verstanden.
    danke für den tipp.
    und vielen dank für die fotos. obwohl der liegende pilz auf dem 2. foto, ich finde der sieht dem maipilz sehr ähnlich.
    bei den nahaufnahmen sind dann aber doch unterschiede zu erkennen.
    werde heute mal meine maipilzstelle aufsuchen.


    liebe grüße

  • Hallo zusammen,
    das mit dem Über-Nacht-aussporen-Lassen halte ich für die beste der vorgeschlagenen Ideen. Ansonsten ergibt sich ein zu vergleichendes Gesamtbild aus folgenden Komponenten: Mehlgeruch stark-schwach, Wachstum an Grasplätzen-mitten im Wald, Lamellen weiß-gelblich oder gar rötlich, Fundzeit im Frühjahr-im Herbst.
    Im Zweifel sollte man mit dem Fund zum Pilzberater. Pilze essen ohne die Sicherheit zu haben, dass sie ungiftig sind, muss wirklich nicht sein.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Nein, das ist nicht auszuschließen (was übrigens auch für "Leckerli" wie den Ziegelroten Risspilz gilt!). An einer anderen Stelle hier im Forum ist von derzeit wachsenden Butterpilzen die Rede. Wie gesagt: das Gesamtbild, in dem die Fundzeit ein Mosaikstein unter vielen ist.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • pilzforum.eu/attachment/161472/pilzforum.eu/attachment/161472/


    guten morgen,


    hier mal ein paar amateur-fotos. von meinem gestrigen fund.
    fundort war ein busch mit hainbuchen zwischen landsträßchen und feld.
    seit vielen jahren wachsen sie dort schön im hexenring.
    haben leider sehr wenig wasser zur zeit.
    vielleicht werde ich sie gießen ;-))
    [hr]
    oh man,


    doofe technik.
    noch ein versuch




    so müssts gehen.


  • Hallo zusammen,

    auf der Suche nach Infos zur Unterscheidung von Maipilz und Riesenrötling bin ich auf diesen Fred hier gestoßen.
    Die Betrachtung der Bereitenverhältnisse zwischen Hutfleisch und Lamellen im Längstschnitt habe ich verstanden und mir bei Pilzsuche - Pilze bestimmen mit der Pilzsuchmaschine nach makroskopischen Merkmalen - Finde hier deinen Pilz Bilder beider Arten angesehen um zu prüfen, ob ich das Merkmal nachvollziehen kann.
    Bei jungen Fruchtkörpern kann ich es erkennen:

    Beispielbild Maipilz: wonemairitterling.jpg

    Beispielbild Riesenrötling: riesenrotling91.jpg

    Obwohl ich mich hier auch frage, an welcher Stelle man die Breiten vergleicht. Im Bereich der Stielspitze finde ich die Abweichung gar nicht mal so extrem, doch in Richtung des Hutrandes wird es deutlicher. Keine Ahnung ob ich bei selbst gesammelten FK, bei denen die Art noch nicht durch jemand anderes bestimmt ist, erkennen würde, welche Art es ist.

    Was mich irritiert, sind Längsschnitte von älteren, weiter aufgeschirmten FK.


    Beispielbild Maipilz: mai-fred.jpg
    Beispielbild Riesenrötling: riesenrotling2.jpg


    Das Bild vom weiter aufgeschirmten Riesenrötling ist nicht optimal, habe leider keins gefunden in ähnlichem Alter wie der Maipilz.
    Aber hier wirken die Lamellen des Maipilzes breiter als die des Riesenrötlings.

    Kann man diesen Vergleich eventuell nur bei jungen FK machen?

    LG Jim

  • Hallo Jim,


    sowohl Maipilz als auch Riesenrötling sind dickfleischig, so dass dies sicher ein Merkmal ist, wodurch diese beiden nicht wirklich zu unterscheiden sind. Da lohnt sich eher das Vergleichen der anderen Merkmale (Lamellenfarbe, Lamellenabstand, Gesamthabitus, Geruch, Habitat und natürlich zur Absicherung: Sporenpulverfarbe).

    Einen deutlicheren Unterschied gibt es zwischen Maipilz und Schlehen- bzw. Schildrötling. Die haben deutlich dünneres Hutfleisch in Relation zu den Lamellen. Ich denke, darauf bezieht sich das, was du da gefunden hast.


    Allgemein ist es unbedingt wichtig, so viele Merkmale wie möglich zur Bestimmung heranzuziehen.


    Liebe Grüße

    Rotfuß

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    dem ist nichts hinzuzufügen. Was sein kann bei dem einen Bild riesenrotling2.jpg , dass das die seltene Varietät des Maipilzes mit gelben Lamellen darstellt, die gibts nämlich auch noch.


    Im Allgemeinen bin ich vorsichtig ungeprüft die 123-Pilze-Seite als valide Bildquelle zu nennen. An einigen Stellen ist die leider stark fehlerbehaftet. Die Seite ist super eine erste Idee von einer unbekannten Pilzart zu bekommen und dafür nutze ich die auch gerne. Ansonsten sind die Angaben und die Bilder aber mit etwas Vorsicht zu genießen.


    Das nur mal am Rande...


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    was ist Deiner Meinung nach eine empfehlenswert Seite zum Pilze bestimmen? Speziell für Neulinge, wei mich z.B.

    LG

    Rolf

  • Hallo Rolf

    was ist Deiner Meinung nach eine empfehlenswert Seite zum Pilze bestimmen?

    die Antwort meinerseits lautet: ein BUCH !

    Wenn ich einen Pilz den ich nicht kenne finde, versuche ich erstmal die Gattung rauszubekommen, egal ob im Netz oder im Bestimmungsbuch. >Dazu musst du dich erstmal mit den geläufigen Gattungen vertraut machen, Sporenabdruck hilft erstmal immer. Dann kannst du gezielter suchen. Im Netz gibt es 100 Seiten wo was beschrieben ist, glaubwürdig oder auch nicht. Ich würde mich da selten drauf verlassen. Eine Seite wo alles 100% aufgelistet ist, gibt es nicht (korrigiert mich, wenn es die doch gibt :) )

    Und grad für jmd mit wenig Erfahrung ist das Internet keine sichere Bestimmumgshilfe.

    Ich empfehle dir ein gutes Bestimmungbuch (zB.Der große BLV Pilzfüherer) mit dem du die ersten Versuche machen kannst. Auch ne Pilzgruppe in deiner Nähe oder einen PSV kannst du sicher löchern. Da bist du sicher.

    LG Sandra

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Sandra hat schon vollkommen recht. Dem ist nur noch wenig hinzuzufügen. Neben dem von Sandra genannten Buch käme noch Pareys Buch der Pilze und der "Laux" in Frage.


    Ebenso kann es durchaus hilfreich sein den "Tintling" zu abonieren. Alles über Pilze, der Tintling, die Pilzzeitung


    Gute Seiten gibt es auch; allerdings sind das eher welche von Profis für Fortgeschrittenere.


    Willkommen

    Homepage von Matthias Dondl


    Beide Seiten werden von sehr versierten Mykologen geführt, die ich persönlich kenne und auch sehr schätze.


    Das wichtigste, was du dich fragen solltest Pilzneuling wie weit du in die Materie eintauchen willst. Für einen groben Überblick reichen die genannten Bücher und natürlich kannst du auch sehr gerne hier deine Fragen loswerden.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi Rotfuß,

    Hi Stefan,


    hatte eure Antworten gelesen, Vielen Dank.

    War ziemlich im Stress die letzten Tage, daher habe ich nicht mehr geschrieben.
    Ich schaue mir das mit den Maipilzen noch mal genauer an, wenn ich endlich mal einen finde.
    Bei uns ist momentan alles staubtrocken und wenig pilzreich, hoffentlich wird sich das bald ändern.

    Danke für den Hinweis bzgl. der Nutzung von 123pilze, hätte ich ehrlichgesagt nicht gedacht.

    LG Jim