Hallo zusammen,
habe gestern eine Menge Lorcheln gefunden am Rand eines Kierfernwaldes. Glaubt ihr das bedeutet das dort auch Morcheln wachsen können und wenn ja, gleichzeitig oder etwas später?
Gruß Tom
Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.207 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von GrellnerThomas.
Hallo zusammen,
habe gestern eine Menge Lorcheln gefunden am Rand eines Kierfernwaldes. Glaubt ihr das bedeutet das dort auch Morcheln wachsen können und wenn ja, gleichzeitig oder etwas später?
Gruß Tom
Hallo!
Also ich denke Speisemorcheln erscheinen etwa, wenn die Frühjahrslorcheln bereits langsam vergehen. So wurde es mir "überliefert" und so habe ich das nach meinem 1.-6.-Fund der Gyromitra esculenta in diesem Jahr auch beobachten können. Die sind gerade am Vergehen und die ersten Morchella esculenta des Jahres habe ich am Wochenende gefunden. Spitzmorcheln (M. conica), würde ich behaupten, treten nur einen Tick später auf als Frühjahrslorcheln. 1-2 Wochen vllt.? Bei Kiefern sollte man Spitz- und Speisemorchel schon finden können. Allerdings sind erstere in freier Wildbahn m.E. sehr selten und letztere bilden wohl lieber mit Gemeinen Eschen Mykorrhiza.
Mein Fazit: Deine G. esculenta sieht so frisch aus, dass du wohl mit der intensiven umd erfolgsorientierten Suche noch min. 1-2 Wochen warten solltest. Kann mich aber natürlich irren.
Grüße
Hallo Suillus,
das kann man jetzt aber nicht so stehen lassen mit deiner Behauptung, Morcheln seien Mykorrhiza-Pilze. Sie zählen zu den Saprobionten, siehe RiMuMo's. Was nicht heißt, dass sie vielleicht doch als fakultative Mykorrhiza-Pilze leben könnten, so etwas wurde nur noch nie nachgewiesen. Oder gibt es da brandneue Erkenntnisse?
Die empirisch belegte Affinität von Speisemorcheln zu Eschen kann auch andere ökologische Hintergründe haben.
Hallo zusammen,
meines Wissens leben Morcheln von Zuckerstoffen, die von lebenden Gehölzen ausgeschieden werden. Sie sind also keine Saprobionten (Streuzersetzer) im eigentlichen Sinne, aber bilden auch keine eigentliche Mykorrhiza mit Wurzelfäden. Klar ist Affinität von Speisemorcheln zu Eschen empirisch nachgewiesen, aber meiner Erfahrung nach ließe sich Affinität zu Haselnuss, Rosengewächsen aller Art und sogar Hartriegel ebenso empirisch nachweisen. Soll heißen, der Speisemorchel ist es ziemlich egal, von wo sie ihre Zuckerstoffe herbekommt.
Morcheln auf Holz-/Rindenmulch sollen von den im Mulch gespeicherten und über den Winter beim Verrotten freigesetzten Zuckerstoffen leben, wie ich gehört habe. Sie sind mikroskopisch wohl nicht von terrestrisch wachsenden Spitzmorcheln unterscheidbar, sind aber einerseits steril und andererseits aromatechnisch ihren "wilden" Kollegen weit unterlegen. Davon habe ich mich neulich durch einen Geruchsvergleich an getrockneten Exemplaren überzeugen können.
FG
Oehrling
Hi,
danke für die Infos, hmm...ja dürfte wohl noch dauern, Speisemorcheln habe ich auch erst zweimal gefunden und dann im Mai glaube ich. Was denkt ihr, wird der Kälteeinbruch am Wochenende einen Einfluss haben? Verschiebt sich die Morchelzeit nach hinten bzw. wird sie dadurch "versaut"?
Und, stimmt das Spitzmorcheln auf Mulch sind unfruchtbar? Hat das einen bestimmten Grund?
Gruß Tom