Morchel im Rindenmulch?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.912 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,


    ich sammel seit meiner Kindheit Pilze, aber mit dem Sammeln von Morcheln habe ich mich noch nie beschäftigt.
    Gefunden habe ich auch noch keine.... bis gestern (denke/hoffe ich zumindest)


    Hab dieses Teil in meinem Beet gefunden, ist das eine Morchel?


    PS: Ich weiss das es hier keine Verzehrfreigaben gibt, möchte nur eure Meinung wissen.


    Danke!


  • Hallo,


    es handelt sich hier um eine Morchella conica :)


    Die wachsen leider nur 1 Saison auf Rindenmulch (dessen Nährstoffe dann aufgebraucht sind).

  • Danke für die Antworten.


    Ich konnte heute beobachten das sich die Morchel von Braun in Richtung Schwarz verfärbt.


    Der Stiel ist von weiss auf cremeweiss.


    Wann kann ich die denn pflücken?


    Hab gelesen der Stiel sollte nicht dunkler als hellgelb sein, ist das richtig.


    Will meine erste Morchel nicht zu früh ernten :shy::)


    Muss heut gleich mal mein Beet absuchen ob ich noch welche finde.
    [hr]


    Hallo,


    es handelt sich hier um eine Morchella conica :)


    Die wachsen leider nur 1 Saison auf Rindenmulch (dessen Nährstoffe dann aufgebraucht sind).


    Schade, aber ja kommt hin.


    Hab den Rindemulch letztes Jahr im Spätherbst aufgetragen (Neuanlage)

  • Hallo,


    dann hat die Spitzmorchel also zwei verschiedene lateinische Namen. Weis jemand wieso?


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

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    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    dann hat die Spitzmorchel also zwei verschiedene lateinische Namen. Weis jemand wiso?


    Liebe Grüße
    Rotfüßchen


    Die Frage ist nicht so ganz einfach zu beantworten.



    Aber zuvor: herzlichen Glückwunsch. :thumbup: Dir ist aufgefallen, dass es Pilze mit mehreren botanischen Namen gibt. Das ist auf alle Fälle ein großer Fortschritt. :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Nun zur Beantwortung deiner Frage:


    Um es kurz zu machen: Die botanischen Namen werden von demjenigen vergeben, welcher die Pilze zuerst beschreibt. Wenn nun aber jemand später den Pilz ""erst"beschreibt, weil er vielleicht die Erstbeschreibung nicht kennt oder aber weil er eine besondere Farbvariante der Art als neue Art beschreibt. Im Nachhinein werden dann von Experten die unterschiedlichen botanischen Namen für den gleichen Pilz synonymisiert, wobei der Name des Erstbeschreibers gewählt wird.
    Es gibt Pilze die haben teilweise 20 botanische Namen.


    Wenn man aber in die Taxonomie tiefer einsteigt, wird das sehr schnell sehr unübersichtlich; gerade wegen der vielen botanischen Namen. Dann wurden auch von unterschiedlichen Autoren gleiche botanische Pilznamen für unterschiedliche Pilze vergeben. Dann wirds erst richtig spaßig. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Vielen Dank für die Erklärung Stefan. Wobei mich das natürlich etwas demotiviert, weil ich gerade dabei bin mir einige der botanischen Namen Schritt für Schritt anzueignen. Aber das ist ja auch das schöne an dem Hobby: unglaublich vielfältig und differenziert :)


    Liebe Grüße und gute Nacht,
    Rotfüßchen

    "Pilze sind erst einmal nicht anwesend, sie verstecken, verbergen, verschließen und tarnen sich, aber es gibt eine Wahrscheinlichkeit und eine Hoffnung, sie zu finden. Die Suche bedeutet Aufbruch, Verheißung, Abenteuer, und je vergeblicher und erfolgloser der letzte Pilzgang war, desto mehr Spannung, Erfüllung, Belohnung verspricht der nächste." (Hans Helmut Hillrichs: Pilze sammeln)


    Pilzmärchen

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rotfüßchen!


    Ja, der Bereich der Taxonomie ist auch noch eine Wissenschaft für sich.
    Lass dich dennoch nicht abschrecken. Die Synonymlisten sind sehr wichtig für das verständnis der Arten.
    Sie spiegeln ja auch wieder, wie unterschiedliche Autoren die Arten erlebt und beobachtet haben.
    Und es sagt dadurch auch einiges darüber aus, daß wir mit unserer menschlichen Sichtweise noch vieles zu lernen haben und vieles nicht verstehen. Auch die Genetik ist nur ein weiterer (wichtiger) Schritt, aber beinhaltet nicht das absolute Verständnis.
    Zudem ist ja auch alles im Fluss, das ist ein merkmal der Evolution an sich.
    Aber bevor es jetzt in wissenschaftsphilosophische Fragen abgleitet:
    >Mycobank<
    >Indexfungorum<
    sind die wichtigsten taxonomischen Datenbanken für das Reich der Pilze (und auch Schleimpilze).
    Hier kann man gezielt nach wissenschaftlichen Namen suchen, findet den aktuell gültigen für eine Art (oder ein "Artkonzept aus wissenschftlich - menschlicher Sicht") und bekommt Synonymlisten angezeigt.
    Natürlich stimmt da auch nicht alles, aber auch dort wird stets daran gearbeitet.
    Bei der enormen Komplexizität der Materie ist es unmöglich, fehlerfrei zu sein.



    LG, Pablo.