Hallo
Bei uns wächst eigentlich nichts, umso erfreulicher dieser Fund auf Splitt. Unter der dünnen Schicht war natürlich reichlich organisches Material. Für mich zu hundert Prozent ein Weichritterling. Nicht sichtbare Merkmale wären noch der angenehm pilzige Geruch, die zu drei Vierteln abziehbare Huthaut und der faserige Stiel. Das zur Zeit (noch) wenige Sporenpulver ist weißlich.
Alle Stiele waren extrem kurz. So nach dem Äußeren tippe ich auf Kurzstieliger Weichritterling-Melanoleuca brevipes.
Allerdings haben wir zur Zeit Extremwetter, Wind und Sonne , Regen , Schnee und Nachtfrost (um 0 °C) wechseln sich ab. Der Pilz sieht für mich etwas mitgenommen/ geschädigt aus.
Kennt jemand diesen Pilz genauer und kann mir sagen, ob meine Vermutung richtig ist?
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Kurzstieliger Weichritterling-Melanoleuca brevipes ?
- Uwe58
- Erledigt
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Hallo,
auf dem 2. Bild sehe ich schöne cognacfarbene Lamellen. Ich wäre für Melanoleuca cognata. Passt auch gut in die Jahreszeit.
l.g.
Stefan -
Hallo, Uwe!
Mir allerdings gefällt neben dem Habitus auch die Struktur der Hut- und der Stieloberfläche nicht so richtig für Melanoleuca cognata.
Aber wir haben es ja mit einem Weichritterling zu tun: Da bleibt nur, eine möglichst vollständige Dokumentation (Sporen, Huthaut, Stieloberfläche, Cheilos, Pleuros falls vorhanden) anzufertigen, nach einem beliebigen Werk zu schlüsseln und dann mit eiinem beliebigen (aber eben nach der verwendeten Literatur in möglichst allen Details passenden) Namen abzuheften.
Beim kurzen Überfliegen kam mir neulich so eine Ahnung, daß es nicht nur mehrere Arten mit gelblichen lamellen geben muss, sondern auch mehrere Arten mit kurzen Stielen.LG; pablo.
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Danke für eure Antworten.
Wenn ich nicht selbst Zweifel hätte, wäre der Pilz auch nicht hier zu sehen. Also ein Weichritterling (nur ähnlich dem Kurzstieligen). Manchmal ist es besser einen Pilz nur mit richtigem Gattungsnamen anzureden als mit falschem Artnamen. -
Hallo, Uwe!
Schon, da hast du recht.
Aber ausgerechnet diese Gattung macht es einem auch besonders schwer.
Die Pilze sind daran aber eher unschuldig. Die sind ja, wie sie sind. Aber es wurde da so vieles geschrieben; neue Arten definiert, dann wieder doch nicht, alles rückgängig, synonymisiert, unter neuem namen woanders wieder als eigene Art beschrieben, oder von merheren Autoren unter unterschiedlichen Namen, die dann wieder von anderen Autoren teilweise synonymisiert wurden, oder umbenannt, oder für ungültig erklärt......ein komisches Durcheinander herrscht da.
Vielleicht solltest du die Bilder einfach aufheben, in einem Ordner mit Gattungsnamen, Funddatum und Fundort packen und abwarten.
Kann ja sein, daß jemand in 5 Jahren oder so mal eine sinnvolle monografische Bearbeitung der Gattung zu wege bringt. und möglicherweise sind diese Pilze dann bestimmbar, weil zB ein Artkonzept angewendet wird, das in diesem Fall auch eine makroskopische Bestimmung ermöglicht.
Soll heißen: Die Hoffnung stirbt zuletzt.LG, pablo.
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Hallo Uwe,
du hast nach dem Erscheinungsbild des Pilzes doch vermutet, dass es ein Kurzstieliger Weichritterling ist. Und so ist es doch auch! Der Pilz hat einen kurzen Stiel und das ist das Hauptmerkmal für alle, die diesen Pilz benannt haben oder kennen lernen wollen.
Was alles noch möglich sein kann und ob mikroskopische Untersuchungen in ferner/ naher Zukunft weitere Erkenntnisse zu Weichriterlingen bringen, halte ich für nicht bedeutungsvoll, eher verwirrend. Ich will damit keinem hier zu Nahe treten, aber für Lernende und auch Anfänger der Pilzkunde sind zu viele Informationen auf einmal nicht wirklich nützlich. -
Hallo, Veronika!
Naja, Uwe ist doch alles andere als ein "Anfänger".
Ich bin sicher, er wird die Informationen schon richtig einordnen können. Eine Entscheidung, wie er den Pilz dann für sich abheftet, trifft er ohnehin selbst.
Dazu kann man ja im Forum nur Vorschläge geben, oder Hinweise, wenn was unklar ist, mehr nicht.
Die ganze Sache mit der Pilzkunde ist halt ganz und gar nicht so einfach, wie es viele Übersichts - Büchlein suggerieren wollen.
Was nicht heißen soll, daß man aus jedem Pilz ein bombastisches Problemgedöns machen muss. Aber wenn's halt bei manchen Bereichen nicht einfach und mit drei Worten erklärbar und / oder bestimmbar ist: Warum sollte man das dann nicht auch so sagen?LG, Pablo.
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Hallo Paplo,
ich weiß natürlich, dass Uwe kein Anfänger ist, aber in jedem Forum gibt es sehr viele Anfänger, Lernende, die ja oft nur lesen. Es ist ja nur meine persönliche Meinung und es spielt auch immer meine berufliche pädagogische Erfahrung eine große Rolle, die da heißt - wer mehr wissen will, der fragt nach.
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Ich bin sicher, er wird die Informationen schon richtig einordnen können. Eine Entscheidung, wie er den Pilz dann für sich abheftet, trifft er ohnehin selbst.
Hallo Pablo
So ist es! Für mich war eigentlich interessant, ob die kurzen Stiele auch eine Wachstumsstörung sein könnten? Ob das eventuell mal jemand beobachtet hat?
Aber das was Veronika schreibt ist auch wahr! Wenn ein richtiger Pilzneuling so viele Informationen bekommt, der ist dann wirklich erschlagen und sammelt nichts mehr!Und das wollen wir ja nicht!
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Hallo zusammen,
ich finde Beides ist wichtig. Denn Fortgeschrittenere haben andere Fragen als Anfänger, oder leicht Fortgeschrittene. Das eine schließt das andere in keinster Weise aus. Fast immer antwortet ja nicht nur einer, sondern mehrere. Die einen ordnen den\die Pilze erstmal grundsätzlich ein, die anderen gehen in die Feinarbeit. Dazwischen gibt es alle Abstufungen und Einordnungen.
Ich hatte vor längerer Zeit eine Anfrage und bekam als erstes Hinweise zur Gattung. Dann wurden einige Arten vorgeschlagen und Beorn wies darauf hin, dass es noch diese oder jene Art gibt, mit den von mir genannten Merkmalen. Für mich war wichtig, zu erfahren, dass es eben über die zuerst genannten Arten hinaus noch Möglichkeiten gibt. Da ich noch nicht soweit bin, hatte ich eine weitere Abklärung bzw. Untersuchung des Pilzes nicht vorgenommen.Wichtig war mir so etwas im Hinterkopf zu behalten. Eine ganz andere Frage ist für mich, als wie gesagt, nicht so Fortgeschrittenen, überhaupt erstmal von diesen weiteren Möglichkeiten zu wissen. Dann kann ich -sollten weitere Fortschritte eintreten- später hier weitermachen. Wüsste ich aber erst gar nicht, dass noch Anderes in Frage käme, würde ich an diesem Punkt gar nicht weiter kommen.
Als ich mit den Pilzen anfing, war ich auch von der Vielfalt, den Möglichkeiten, den Untersuchungsmethoden, den Gattungen, den Arten und so weiter und so fort wie erschlagen. Das ändert aber nichts daran, dass dies in der Realität nun einmal so ist. Insoweit habe ich mich dann erstmal auf die Gattungen gestürzt und dann Stück für Stück einige Arten erkannt und Dinge die mich überforderten schlichtweg weggelassen. Und genauso -denke jedenfalls ich- kann man es im Forum handhaben. Aber ich bin froh, dass weitergehende und tiefere Informationen ebenso gegeben werden, da ich einen Teil davon bereits verstehe, im Hinterkopf -ich weiß ich wiederhole mich- habe, es gibt mehr und später davon profitiere.
Insoweit sehe ich auch keinen grundsätzlichen Widerspruch bei Veronika und Beorn.
Nun genug, das ist eben so meine Meinung.
V.G.
Thomas -
Hallo,
ich bin etwas zwiegespalten. Wenn ich im Forum eine Anfrage stelle (als "Neuling"; und das war ich noch vor 5-6 Jahren), dann erwarte ich schon eine fundierte Antwort; mit Hinweisen auf Verwechslungsmöglichkeiten, auf was ich alles so achten sollte usw. Das ist aber "nur" meine Meinung/Erwartung als studierter Naturwissenschaftler.
Wenn dann jemand von der Informationsflut sich erschlagen fühlt, kann er das kundtun oder lässt es. Ich für meinen Teil, beantworte die Anfragen so wie ich es für gut halte. Ich mache mir keine Gedanken, wie der oder Anfragende meine Antowrt vielleicht interpretieren könnte, bzw. ob er sich vielleicht auch überfordert fühlt. Dazu ist mir meine Zeit dann doch etwas zu schade.
Wichtig ist mir ein respektvoller Umgangston.
l.g.
Stefan