Pilz aus den Norddeutschen Heideflächen

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.484 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo!
    Wieder ein Pilz aus den Norddeutschen Heideflächen. Ich meine, dass es sich um den Zarten Haarbecherling (Peziza rutilans) handelt, da er am Rand kleine blasse Haare zeigt. Er wächst in den Zwischenräumen der Heide mit Polytrichum piliferum. Oder gibt es hier noch andere Arten die in Frage kommen aber nicht in meinem Bestimmungsbuch stehen. Selten oder gemein?


    Gruß
    Winfried

  • Hallo Gelbfieber!
    Du weißt ja, ich arbeite lieber mit makroskopischen Unterscheidungsmerkmalen. Es sei denn, die Lupe kommt noch zum Einsatz. Ich glaube ohnehin, dass man die optische Differenzierung bei den Pilzen zu weit getrieben hat. Die kleinste Sporendifferenz sollte noch keine Art ausmachen. Oft handelt es sich hier nur um Formenschwärme, die lokal eng umgrenzt sind. Aus dem Bereich der Farn- und Blütenpflanzen gibt es genügend Beispiele, die zeigen, dass man die Aufsplittung der Artren wieder zurücknimmt. Oft zeigt es sich auch, dass die Vorgehensweise in den unterschiedlichen Ländern bei weitem nicht einheitlich ist. Hier wird gesplittet, da wird wieder zusammengefasst. Da sich die Pilze in einer ständigen genetischen Evolution befinden, ist die Artbildung ein dynamischer Prozess, der nicht abgeschlossen ist. Vielen Dank jedoch für dein Angebot, die Pilze mikroskopisch zu bestimmen. Bei den Moosen arbeite ich übrigens auch mit einem Mikroskop (altes Gerät aus einer Arztpraxis), tolle Mechanik. Gibt es Glasplättchen mit den feineren Maßeinheiten, damit ich meine Moose ausmessen kann? Auf diesem Gebiet bist du ja unschlagbar. Meine Bewunderung!


    Mit freundlichem Gruß
    Winfried

  • Hallo und guten Abend Winfried,


    Zitat

    Ich glaube ohnehin, dass man die optische Differenzierung bei den Pilzen zu weit getrieben hat. Die kleinste Sporendifferenz sollte noch keine Art ausmachen


    wenn du mit optisch die mikroskopische Differenzierung meinst ist das Quatsch! Mikroskopische Details wie z. B. Ornamente, Formen, Größen sind in der Pilzkunde unerlässlich um Pilze zu bestimmen!
    Wie zum Bleistift willst du, mal ganz grob gesagt, die Moosbecherlinge der Gattung Lamprospora von Octospora trennen geschweige denn die Art?
    Ganz aktuell ein Beispiel das es nur mikroskopisch geht:
    orangener-becherformiger-pilz-sind-das-2-verschiedene-t-3252-2.html#pid20539


    Zitat

    Oft handelt es sich hier nur um Formenschwärme, die lokal eng umgrenzt sind.


    ???


    Zitat

    Aus dem Bereich der Farn- und Blütenpflanzen gibt es genügend Beispiele, die zeigen, dass man die Aufsplittung der Artren wieder zurücknimmt. Oft zeigt es sich auch, dass die Vorgehensweise in den unterschiedlichen Ländern bei weitem nicht einheitlich ist. Hier wird gesplittet, da wird wieder zusammengefasst.


    Mag sein


    Zitat

    Bei den Moosen arbeite ich übrigens auch mit einem Mikroskop (altes Gerät aus einer Arztpraxis), tolle Mechanik. Gibt es Glasplättchen mit den feineren Maßeinheiten, damit ich meine Moose ausmessen kann?


    Wenn du mikroskopierst hast du doch ein Messokular in dem eine Einteilung ist, die du mit einem Okularmikrometer geeicht hast. Wozu brauchst du nun diese –žGlasplättchen–œ?


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

  • Hallo Winfried!


    Sehr schönes Pilzchen, wäre schade, wenn du Uschis Angebot nicht wahrnehmen würdest.
    Ich finde es sowieso immer sehr großzügig solche Angebote zu machen, obwohl man wahrscheinlich nicht mal ausreichend Zeit hat, seine eigenen Funde "durch zu bestimmen".


    Das mit dem Splitten und wieder Zusammenlegen von Arten ist ein sehr komplexes Thema, dass man wahrscheinlich gar nicht recht verallgemeinern kann. Manchmal hat das sehr verschiedene und tiefgehende Gründe, und man muss sich möglicherweise zu jeder Art (oder Nicht-Art) seine ganz persönliche Meinung bilden oder sich die Geschichte dazu erzählen lassen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024