oder auch:
Maipilze für Maipilz-Nichtliebhaber
Im letzten Jahr Ende April hatte ich zum zweiten Mal an einer leicht grasigen Stelle im Wald Maipilze gefunden und auch probiert. Damals hatten sie einen leichten "Regenschaden" und waren geschmacklich nicht sehr intensiv "gurkig", bzw. dieser Geschmack verging bei der Zubereitung fast vollständig.
In diesem Jahr waren sie wieder "so weit" in der letzten Aprilwoche, obwohl das Wetter deutlich kühler war. Die Pilze waren schon von einem anderen Spaziergänger entdeckt worden und ein kleiner lag nebenan ... GUT SO! DIE SCHMECKEN NICHT! LIEGEN LASSEN!... ähm ... das sind meine!
Sie waren noch schön sehr knackig und madenfrei und ergaben 200 gr. geputzte Frischpilze (für mich schon eine große Fundmenge!)
Nur mal ein Stück pur gebrutzelt - und der Gurkengeschmack war für meine Begriffe doch noch zu deutlich, um davon begeistert zu sein.
Also, wenn man eigentlich keine Maipilze mag ...
nehme man, was man so im Kühlschrank/ im Vorratsregal oder im Gewürzregal findet ... (einen Tag vor dem Großeinkauf)
eine rote Zwiebel in feine Ringe schneiden
2 Knoblauchzehen fein schneiden
1 große Möhre in feine Streifen schneiden
in Olivenöl anbraten,
in dünne Scheiben geschnittene Maipilze hinzugeben und braten
mit Salz, Pfeffer und Kräutermischung Provence würzen
(Vorsicht mit dem Rosmarin, wenn man das nicht mag, der schmeckt "vor" - ansonsten nur Thymian nehmen)
Kapern und etwas Flüssigkeit aus dem Kapernglas hinzugeben
(Vorsicht mit den Kapern, wenn man keine Kapern mag, die schmecken "vor" - ansonsten leicht ansäuern ev. mit hellem Balsamico )
in Ringe geschnittene dunkle Kalamata-Oliven hinzugeben
(Vorsicht mit den Oliven, wenn man keine Oliven mag, die schmecken "vor") ...
garen, bis Zwiebeln etc. die gewünschte Konsistenz haben.
Hier in meiner Pfanne (in Foto-Zustand schon alles gar genug und so wie es ist essbar, man kann es aber noch etwas weitergaren und etwas Wasser/ Flüssigkeit hinzufügen, sieht dann nur nicht mehr ganz so knackig aus) hatte ich noch in Streifen geschnittenen Aufschnitt von Hühnerbrust hinzugefügt, das Gericht passt so zu Nudeln, Reis, Bulgur etc. noch ein paar "Locken" von Hartkäse obendrauf vielleicht.
Ich hatte Manchego genommen ...
(Vorsicht mit dem Manchego, wenn man den nicht mag, der schmeckt "vor")
Ohne Hühnerbrust/ Schinken könnte ich mir die würzige Maipilzpfanne auch als Beilage zu kurzgebratenem Fleisch vorstellen.
Und wie schmeckt nun der Maipilz darin?
Jedenfalls nicht nach Gurke, sondern er ist vollständig assimiliert, bleibt aber sehr gut im Biss und ist ein "angenehm- würziges" Stückchen, das aber vollständig nach den Zutaten (vor allem nach der leichten Säure + Kräutern) schmeckt.
Würziges Pfannengericht mit Maipilzen - Widerstand ist zwecklos
(sowohl der Widerstand der Maipilze als auch der Widerstand des Maipilz-Nichtliebhabers...)
Die hellen Stückchen, die nicht Hühnerbrust-Aufschnitt sind, das sind die Maipilze.