Hallo Pilzgemeinde,
gestern haben wir spontan, da ich ausnahmsweise mal frei hatte, eine Tour in den Südharz gemacht um einen Fundort von Gyromitra parma aufzusuchen.
Den Fundort kennen wir schon seit mehreren Jahren, kommen aber nicht jedes Jahr dahin.
Aber der Südharz mit seinem Karstgebiet ist mmer eine (Pilz)-Tour wert.
Hier ein paar Impressionen:
Questenberg mit seiner Queste. Da waren wir allerdings eine Woche zu früh:
Denn es wird am Pfingstmontag zum Sonnenaufgang der Kranz der Queste aus Birken- und Buchengrün mit zwei so genannten Quasten von einem mehrere Meter hohen Eichenstamm abgenommen und zur Nachmittagszeit mit frischem Grün beschmückt wieder heraufgezogen. Vermutet werden dahinter Überbleibsel eines Festes des heidnischen Festes zur Sommersonnenwende.
Aber Pilze richten sich nicht nach heidnischen Bräuchen.
Questenberg liegt im "Biosphärenreservat Südharz" mit seinem einzigartigen Karstgebiet. Man findet dort karsttypische Strukturen wie Einsturztrichter und Bachschwinden, wo das Wasser einfach so im Boden verschwindet, dort den vorhandenen Gips auswäscht.
Dort hatten wir vor einigen Jahren schon mal Gyromitra parma (Schildförmige Scheibenlorchel) gefunden.
Auch dieses Jahr wurden wir im Tal einer Bachschwinde an Totholz fündig.
Dieses Jahr sogar ziemlich üppig:
Aber auch Morchelbecherlinge - Disciotis venosa waren noch zu finden:
sowie sehr helle Schwarzrote Stielporlinge - Polyporus badius
und sehr üppige Faltentintlinge - Coprinus atramentarius
Wetter dazu war super, abgesehen von den gröhlenden "Männertags"- Truppen, die uns abseits des Wanderwegs nur von Ferne erreichten.
Heute hatten wir danach noch ein Highlight. Im Gebiet der Hainleite südlich von Nordhausen trafen wir auf noch üppige Funde von Morchella esculenta in einem Eschenbestand. Das bereichert heute Abend unseren Kochtopf. Bei uns sind die Morcheln schon lange "durch".
LG Ulla