[font="Verdana"] DER MAI[/font]
[font="Verdana"]Im Galarock des heiteren Verschwenders,
ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
aus seiner Kutsche grüßend, über Land.[/font]
[font="Verdana"]Es überblüht sich, er braucht nur zu winken.
Er winkt! Und rollt durch einen Farbenhain.
Blaumeisen flattern ihm voraus und Finken.
Und Pfauenaugen flügeln hinterdrein.[/font]
[font="Verdana"]Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten.
Die Birken machen einen grünen Knicks.
Die Drosseln spielen, auf ganz kleinen Flöten,
das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.[/font]
[font="Verdana"]Die Kutsche rollt durch atmende Pastelle.
Wir ziehn den Hut. Die Kutsche rollt vorbei.
Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle.
O, gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai![/font]
[font="Verdana"]Melancholie und Freude sind wohl Schwestern.
Und aus den Zweigen fällt verblühter Schnee.
Mit jedem Pulsschlag wird aus Heute Gestern.
Auch Glück kann weh tun. Auch der Mai tut weh.[/font]
[font="Verdana"]Er nickt uns zu und ruft: "Ich komm ja wieder!"[/font]
[font="Verdana"] Aus Himmelblau wird langsam Abendgold.[/font]
[font="Verdana"] Er grüßt die Hügel, und er winkt dem Flieder.[/font]
[font="Verdana"] Er lächelt. Lächelt. Und die Kutsche rollt.[/font]
[font="Verdana"] Erich Kästner[/font]
Liebes Forum,
ein wenig abgetaucht waren Stefan und ich die letzen Monate. :shy:
Manchmal steht eben anderes im Vordergrund. Doch hin und wieder hab ich doch mitgelesen und die schönen Beiträge genossen.
Die Natur hat uns nicht losgelassen. Nach ein paar Tagen nur drinnen werde ich ohnehin kribbelig: Die eine oder andere schöne Frühjahrsexkursionen haben wir dieses Jahr also doch schon unternommen. Manchmal gemeinsam mit Pablo und anderen lieben Freunden und Verwandten, manchmal auch zu zweit. Meist dabei: Fernglas und Fotoapparat.
Ein paar Bilder unser Entdeckungen der letzten Wochen möchte ich nun zeigen. Nicht nur von Pilzen, sondern auch von gefiederten, wachsenden, blühenden kleinen Schönheiten. Diesen Bericht später auch noch im Endlosjahreszeitenthread "Frühlingsimpressionen" (LINK) ein. Dort seid ihr herzlich eingeladen, auch eure Bilder und Texte zum Frühling hinzuzufügen, wenn ihr mögt.
Mehrere Ausflüge führten uns auch dieses Jahr wieder in die Rheinauen und in die Wagbachniederung, wo wir z.B. Vögel beobachteten. Um diese soll es in diesem ersten Teil gehen. Wenn auch mein besonderer Liebling, das Blaukehlchen, sich bislang versteckt hielt, zeigten sich dafür andere um so schöner:
Meist huscht er als fliegende Kugel durchs Unterholz, doch hier hat er mal für einen kleinen Moment stillgehalten: Der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
Niemand singt schöner als sie (und so selbstvergessen-melancholisch): Frau Nachtigall (Luscinia megarhynchos). Dieses Jahr in geeigneten Gebieten in fast jedem Busch am Wegrand zu hören. Nur sie zu sehen und aufs Bild zu bannen ist nicht immer ganz so einfach.
Sucht im seichten Wasser nach Nahrung: ein kleiner Strandläufer, vermutlich der Bruchwasserläufer (Tringa glareola)
Auch Flugkünstler waren einige zu sehen:
Der Kiebitz (Vanellus vanellus) beeindruckte uns mit seiner bizzaren Flugshow und seinem spektakulären, fast an einen Delphin erinnernden Balzgesang.
Hier verlinke ich eine Kostprobe: Link
Im Synchronflug: Kormorane (Phalacrocorax carbo) ...
Auch der Weißstorch (Ciconia ciconia) macht in der Luft natürlich auch eine gute Figur ...
Es wartet mit unendlicher Geduld in der Frühlingswiese: der Graureiher (Ardea cinerea)
Einige der gefiederten Gesellen konnten wir sogar beim Brüten beobachten. Ein seltener Anblick, wie schon im letzten Jahr, auch in diesem wieder im NSG-Wagbachniederung zu bestaunen: Purpurreiher (Ardea purpurea) auf ihrem Nistplatz.
Direkt daneben nistend: Lachmöwen (Larus ridibundus)
Ein majestätischer, kontrastreicher Anblick: Brütender Höckerschwan (Cygnus olor)
Nicht nur in der Luft, im Wasser, in Gebüschen und Bäumen kann man die gefiederten Gesellen beobachten:
Familie Graugans (Anser anser) nimmt selbstbewusst den Weg in Anspruch: Nur nicht zu nah kommen. Doch die Familie bleibt gelassen und lässt sich ablichten...
...ein junges Grauganskücken macht erste Tanzschritte...
Nimm dich besser in Acht vor den Schwänen...
Sonst eher scheu und unscheinbar, aber hier wagt sie sich mal ins Sonnenlicht: die Heckenbraunelle (Prunella modularis)
Noch so ein kleiner Bandit sitzt im Laub der Pappel: ein Neuntöter-Männchen (Lanius collurio)
Er trällert den ganzen Tag in der Sonne: der Grünfink (Carduelis chloris) strahlt mit ihr um die Wette.
Nur die hübsche Goldammer (Emberiza citrinella) stielt ihm die Schau...
Es singt (wie) ein Rohrspatz im Schilf: die Rohrammer (Emberiza schoeniclus)
Darüber kreist (Edit) ein Schwarzmilan (Danke, Andy!).
Auch im Gartenbereich ließen sich Vögel beobachten...
In der Spitze der Fichte, hoch über dem Garten, sitzt ein Turmfalke (Falco tinnunculus). Es sind sogar zwei Vögel, die wir dort in letzter Zeit öfters sehen.
Oft hier anzutreffen: die Amsel (Turdus merula). Hier ein Männchen...
... und dort ein junges Amselweibchen.
Macht die Gärten unsicher: Herr Hausrotschwanz (Turdus merula)
Und wir schließen ab mit dem Maikäfer: Und wenn er auch kein Vogel ist, so fliegt er doch ebenso schön:
Vielen Dank fürs Begleiten, ich hoffe es hat euch gefallen...