Champignons? (Anfängerfrage)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.420 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alexander.

  • Liebe Pilzfreunde,


    bitte um Bestimmungshilfe bzw eine Bestätigung dass es essbare Champignons sind. Ich bin mir so gut wie sicher dass es Champignons sind und würde sie morgen zum Frühstuck essen wollen ;)


    Geruch: angenehm leicht pilzig, leichter Anisgeruch (den ich mir hoffentlich nicht einbilde).
    Geschmack: genau wie Geruch, mild und angenehm
    Größe: zwischen 5 und 10 cm
    Lamellen: ziemlich hell, fleischrosa, definitiv nicht weiß
    Fleisch: weiß, gilbt nicht und rötet nicht
    Stiel: weiß, gerade, Basis entweder gerade oder leicht verdickt.
    Ring: mit einem schonen Zahnradmuster unten


    Fundort: in der Stadt im Park nahe Friedhof, mitten auf der Wiese, zwei (+einer der zu alt war) unter einer Kiefer, der dritte unter einer anderen Kiefer, ca. 20m entfernt.


    Ich bin mir so gut wie sicher dass es sich um Stadt- oder Wiesenchampignons handelt.
    Meine Vermutung: Schafchampignon (Agaricus arvensis).
    Was mich entwas wundert:
    1) keinelei Verfärbung
    2) helle Lamellen, zwar nicht weiß aber nicht mal annähernd schokoladenbraun
    3) die wenigen Exemplare wuchsen ausschliesslich unter den Kiefern


    Viele Grüße und Danke im Voraus!
    Alex


    • Offizieller Beitrag

    Hi Alex,


    du hast den Pilz schon ganz gut analysiert, denke ich. Dass Champignon nicht gleich essbar heißt, weißt du aber sicherlich, oder? Angenehmer Geruch und keinerlei Verfärbungen (in der Stielbasis) sind schon mal gute Zeichen, dass es nicht um einen Karbolegerling handelt. Der wäre giftig.



    Ich bin mir so gut wie sicher dass es sich um Stadt- oder Wiesenchampignons handelt.
    Meine Vermutung: Schafchampignon (Agaricus arvensis).


    Interessant finde ich, dass du zwei Favoriten hast und dann auf einen dritten Pilz tippst. Stadtchampignons sind stabiler und haben stets einen robusten, doppelten Ring. Ich würde hier auf Wiesenchampignons tippen, allerdings ohne jegliche Gewähr, da ich die Art (warum auch immer) kaum kenne.


    Ansonsten gilt auch hier der Spruch mit der Verzehrfreigabe. In und um Mannheim gibt's doch sicherlich den ein oder anderen PSVler oder auch kompetenten Nicht-PSVler, der dir den Fund mit den Pilzen vor den eigenen Augen bestätigt. ;)


    LG, Jan-Arne

  • Hallo Jan Arne,



    du hast den Pilz schon ganz gut analysiert, denke ich. Dass Champignon nicht gleich essbar heißt, weißt du aber sicherlich, oder?


    Ja, Danke trotzdem für den Hinweis. Essbar sind sie alle, aber es kann zu unerwünschten Nebeneffekten kommen... allerdings ist kein Champignon annähernd sehr giftig.
    (und das sind doch eindeutig Champignons... oder?)



    Ich bin mir so gut wie sicher dass es sich um Stadt- oder Wiesenchampignons handelt.
    Meine Vermutung: Schafchampignon (Agaricus arvensis).


    Interessant finde ich, dass du zwei Favoriten hast und dann auf einen dritten Pilz tippst. Stadtchampignons sind stabiler und haben stets einen robusten, doppelten Ring. Ich würde hier auf Wiesenchampignons tippen, allerdings ohne jegliche Gewähr, da ich die Art (warum auch immer) kaum kenne.


    Du hast Recht. Das war etwas dumm von mir. Sorry - was die Champignons angeht, bin ich ein absoluter Anfänger. Ich kann sie zwar von den anderen Pilzen unterscheiden, viel mehr aber nicht. Ich bin auf Stadt- und Wiesenchampignons anhand vom Champignon-Bestimmungsschlüssel hier im Forum gekommen und auf den Schafchampignon anhand eigener Recherche.



    Ansonsten gilt auch hier der Spruch mit der Verzehrfreigabe. In und um Mannheim gibt's doch sicherlich den ein oder anderen PSVler oder auch kompetenten Nicht-PSVler, der dir den Fund mit den Pilzen vor den eigenen Augen bestätigt. ;)


    Ja, in Mannheim gibt es einige Pilzkundige :) Aber nur wegen der drei Pilzen die Leute stören und sich selbst die Mühe machen? Ich esse sie dann lieber diesmal doch nicht wenn ich Zeweifel habe.


    Danke und Viele Grüße!
    Alex

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Ja, Danke trotzdem für den Hinweis. Essbar sind sie alle, aber es kann zu unerwünschten Nebeneffekten kommen... allerdings ist kein Champignon annähernd sehr giftig.
    (und das sind doch eindeutig Champignons... oder?)


    Da haben wir definitiv verschiedene Vorstellungen von Essbarkeit. ;) Für mich ist nämlich nicht alles, was nicht extrem giftig ist, essbar. Recht hast du, dass eindeutige Champignons nicht tödlich sein sollten (von Dehydrierung und anderen Nebeneffekten mal abgesehen). Champignons sind es schon sicher.


    Ja, in Mannheim gibt es einige Pilzkundige :) Aber nur wegen der drei Pilzen die Leute stören und sich selbst die Mühe machen? Ich esse sie dann lieber diesmal doch nicht wenn ich Zeweifel habe.


    Aber klaro. Etwas über Pilze lernt man am schnellsten durch persönlichen Kontakt. Die Person könnte dir genau die wichtigen Merkmale nennen, die zur Artbestimmung notwendig sind und in dem Fall zu einer bestimmten Art führen. Da muss man einfach mal nervig und penetrant sein - klappt gut (für mich). :P


    LG, Jan-Arne

  • JanMen: und falls es doch eine giftige Art ist, kommt es zu zwei Tagen auf dem Porzellan ohne Nachwirking. Und selbst das wäre nur auf eigene Dummheit zurückzuführen. Das nehme ich in Kauf.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    so rein optisch halte ich A. campestris für gar nicht mal so unwahrscheinlich. Vergänglicher hängender Stielring und die leicht zugespitze Basis sprechen zumindest dafür. ;) Allerdings auch nur mit Vorsicht, weil ich meine Egerlingsfunde, bis auf wenige Ausnahmen immer mikroskopisch untersuche... Das ist btw. eine recht dankbare und auch rel. leicht mikroskopisch bestimmbare Gattung, wo auch makroskopisch einiges geht; den Besitz des Gröger Band 2 mal vorrausgesetzt. ;)


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Alex!


    Schon wahr. Selbst ein giftiger Champi wird einen nicht umbringen.
    Ich könnte mir bei denen sogar vorstellen, daß die unten gelb werden, wenn man die Stielknolle mal schräg ansäbelt. :evil:
    Der Karboli ist noch vor dem Stadtchampi im Stadtgebiet Mannheim die häufigste Art nach meiner Erfahrung. Und das Gelbfärben in der Knolle funktioniert leider nicht immer so schön, wie auf >diesen Bildern<. Ohne ausgeprägten Geruch gibt es den auch, also bisweilen schon ein schwieriges Pilzchen.
    An >Wiesenchampis< glaube ich bei der Ringstruktur nicht.
    Einer der Anisegelerlinge wäre aber schon möglich, sowas gibt es auch mit kaum ausgeprägtem Geruch.



    LG, Pablo.

  • Hallo Stefan! Hallo Pablo!
    Vielen Dank für die Infos!



    so rein optisch halte ich A. campestris für gar nicht mal so unwahrscheinlich. Vergänglicher hängender Stielring und die leicht zugespitze Basis sprechen zumindest dafür. ;) Allerdings auch nur mit Vorsicht, weil ich meine Egerlingsfunde, bis auf wenige Ausnahmen immer mikroskopisch untersuche... Das ist btw. eine recht dankbare und auch rel. leicht mikroskopisch bestimmbare Gattung, wo auch makroskopisch einiges geht; den Besitz des Gröger Band 2 mal vorrausgesetzt. ;)


    Der Anreiz Pilze zu mikroskopieren steigt, die Schwelle ist aber noch nicht überwunden :)



    Ich könnte mir bei denen sogar vorstellen, daß die unten gelb werden, wenn man die Stielknolle mal schräg ansäbelt. :evil:


    Habe noch mal die Stielknolle durchgeschnitten - nichts. Keine Verfärbung. Bleibt weiß, bzw leicht bräunlich/rötlich an den Madenfraßstellen.
    Dann habe ich die Stieknollenhälfte gewaschen und ordentlich zerrieben. Das Ergebnis: angenehmer Mandelgeruch und leiche Rötung!



    Einer der Anisegelerlinge wäre aber schon möglich, sowas gibt es auch mit kaum ausgeprägtem Geruch.


    Ja, Anis-/Mandel-Geruch kann ich definitiv wahrnehmen. Also, probiere ich sie doch zum Frühstück :yumyum:


    Viele Grüße (und für einige hier einen schönen Feiertag)!
    Alex
    [hr]


    PS: Jetzt bin ich etwas verwirrt. Beim Waschen ist der Stiel unten leicht gelb angelaufen. Spricht irgendwas gegen Agaricus arvensis?

    • Offizieller Beitrag

    Morgen, Alex!


    Was auch seltsam ist: "Mandelgeruch" und "Röten" passt nicht zusammen.
    Die rötenden Champi - Arten riechen nicht anisartig, sondern "zuchtchampi - artig" und die anisartig riechenden Arten sollten nicht röten. Oder wenn, dann nur ganz frisch im Längsschnitt im Bereich der stielspitze und gelegentlich im Hutfleisch über den Lamellen.


    Gilben dürfen die Arten mit anisartigem Duft übrigens sehr wohl. Das sieht ein wenig anders aus als das Gilben beim Karboli: Die Anis - Arten gilben außen an den Fruchtkörpern. Die Huthaut beim Anfassen, die Stieloberfläche, auch die Stielbasis darf außen gilben. Nur beim Anschneiden, also innen, sollte die Stielbasis nicht rasch gelb werden.
    Wenn du also Fruchtkörper hast, die außenrum langsam gelb werden, zB beim Lagern über nacht, und die dabei anisartig riechen, dann sind das keine Karbolis.


    Und dabei hätte ich es fast gedacht, bei der Form der Fruchtkörper...
    Aber Champis eben, die machen sowieso was sie wollen.



    LG, Pablo.

  • Morgen Pablo!


    Es kann natürlich sein, da ich die Champignons erst seit kurzem kenne und finde, dass meine Beshreibungen nicht ganz richtig sind.
    Die Rötung war sehr schwach. Fruchtfleisch wurde hell rosa, wie die Lamellen bei ganz frischen Champignons. Vielleicht ist das keine Rötung.
    Ich habe noch die madigen Stellen in der Hand zerquetscht/zerrieben. Dabei kam ein leichter Bittermandeln-Geruch.


    Gruß
    Alex


  • Morgen Pablo!


    Es kann natürlich sein, da ich die Champignons erst seit kurzem kenne und finde, dass meine Beshreibungen nicht ganz richtig sind.
    Die Rötung war sehr schwach. Fruchtfleisch wurde hell rosa, wie die Lamellen bei ganz frischen Champignons. Vielleicht ist das keine Rötung.


    Hi Alexander,
    siehst du, genau deswegen sollst du zum Pablo mit deinen Champs. Der sagt dir nicht nur die vorliegende Art, sondern auch, ob das, was du siehst, Röten oder Gilben ist, und ob das, was du riechst, Mandel-, Anis-, Zuchtchampignon-, Fisch- oder Tintengeruch ist. Das gibt dir die Sicherheit für das nächste Mal, wenn du wieder so etwas findest.
    Du hast so viele Fotos gemacht, warum nicht auch eines mit der angeschnittenen Stielbasis? Ich hätte schon vermutet, dass die gelb wird.
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling,


    danke für die Anmerkung! Du hast Recht, ich hätte die Fotos von der angeschnittenen Stielbasis bzw. Vefärbung beim Waschen auch hochladen sollen. Das mache ich beim nächsten Mal!
    Und Pablo hätte ich natürlich auch gefragt, falls ich ihn kurz danach gesehen hätte. Ich wohne zwar in der selben Großsrtadt, aber nicht gerade um die Ecke.


    Übrigens: diese 3 Champignons habe ich gestern gegessen, nachdem ich die giftigen Champignonarten ausgeschlossen habe. Sie waren gut und mir geht es auch gut :D


    Gruß und schönes Wochenende!
    Alex