Stereum sanguinolentum ?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.265 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • hallo!
    habe auch heute wieder einen Pilz gefunden, den ich nicht eindeutig zuordnen kann - er wächst auf einem weihnachtsbaumdicken Fichtenstamm und klappt an den Seiten leicht nach oben - die letzte Woche hatten wir feuchtes Wetter, er macht einen frischen Eindruck und sollte eigentlich bei Reizung deutlich Röten - dachte ich mir, macht er aber nicht - stattdessen ist auf der Oberseite an einigen Stellen ein Porenmuster zu erkennen - da kämen nach meinen Büchern noch der Weinrote Lederfältling und der Braunfilzige Fichten-Schichtpilz in frage - Ihr könnt euch das ja noch einmal ansehen - vielen Dank für die Bemühungen - mfg magellan









  • Ahoi,


    ich sehe da einige Aspekte,
    die mich an wilden Hausschwamm denken lassen...


    Ist bloß so ne Idee.


    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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    • Offizieller Beitrag

    Hi, Magellan!


    Wenn du mir einen Schichtpilz der Gattung Stereum mit poroidem Hymenium zeigen kannst, spendiere ich dir ein lebenslanges Abo auf Baumpilzuntersuchungen. ;)


    Auf den letzten beiden Bildern sollte Trichaptum abietinum (Violetter Knorpelporling) zu sehen sein.
    Auf den anderen wahrscheinlich auch.



    LG, Pablo.


  • hallo!
    das hat man hier ja ohnehin - war auch eher nur die Reihenfolge meiner Gedanken, denn auf Trichaptum abietinum bin ich ja nicht gekommen, den kenne ich nur mit kleinen Hütchen und violetter Unterseite
    mfg magellan

  • Hallo magellan!


    Ich sehe das wie Pablo. Du hast ältere, braun gewordene Fruchtkörper von Trichaptum. Oft hat man irgendwo am Substrat noch Reste von frischeren Fruchtkörpern, da lässt sich die ursprünglich Violettfärbing noch besser nachvollziehen.
    Hier z.B. sind erst die Altteile braun, der Frischzuwachs noch violett:
    http://www.wisconsinmushrooms.com/Trichaptumabietinum.html


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Link: Einladung APR 2024

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    Link: APR 2024

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Magellan!


    Mit einem Augenzwinkern ausgedrückt wollte ich nur vorsichtig andeuten, daß es keine Stereum - Arten mit poroidem Hymenium gibt.
    Wenn du einen Pilz mit Poren hast, kannst du immer mit Sicherheit alle "Schichtpilze" ausschließen und bei den Porlingsartigen weiter suchen.
    In diesem Fall ist es natürlich etwas gemein, wenn man den Trichaptum nur frisch und mit Violettönen kennt. Gerade bei Trockenheit verschwinden die Farben aber rasch. Wenn ich mir die Bilder so angucke, kommt hier noch ein weiterer Punkt dazu: Sofern du den Stamm nicht bewegt hast, wurde der einige Tage zuvor von jemand / etwas Anderem gedreht. Die Poren weisen ja nach oben, bei der Entstehung der Fruchtkörper muss das Substrat also anders rum gelegen haben.
    Nun stimmt die Ausrichtung der Fruchtschicht nicht mehr für den Pilz, der muss also umbauen. Die nach oben guckende Porenschicht kann nicht mehr genutzt werden, wird also auch nicht weiter entwickelt. Stellt der Pilz dort das Wachstum ein, verschwinden auch bald die violetten Farben.
    Man müsste den Stamm mal drehen, ich kann mir gut vorstellen, daß der Pilz an der aktuellen Unterseite der Fruchtkörper anfängt, neue, hübsch violette Porenschichten zu bilden.


    So am Rande: Trichaptum abietinum ist sehr gerne vergesellschaftet mit Stereum sanguinolentum. Jedenfalls finde ich die beiden oft am selben Stamm gemeinsam. Wenn der Stamm Kiefer ist, dann hat man da auch gerne mal noch Skeletocutis amorpha (Orangener Knorpelporling), Skeletocutis carneogrisea (Grauer Knorpelporling) oder Cinereomyces lindbladii (Grauender Resupinatporling) dabei. Bei den Skeletokutis - Arten und bei Cinereomyces besteht dann durchaus die Möglichkeit der Verwechslung mit Trichaptum abietinum.
    Bei deinem Fund erscheint mir aber Trichaptum erfahrungsgemäß eindeutig genug.



    LG, Pablo.