'Hintergrundsfragen'

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 5.313 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzmandl.

  • Hallo Community
    jetzt in Verbindung mit dem letzten Fotowettbewerb und auch mit den
    bisherigen Erfahrungen, die ich bei der Pilzfotographie gemacht habe, hätte ich eine dringende Frage;und zwar geht es um Folgendes: wie erreicht man bei diesen Nahaufnahmen, daß der Hintergrund knapp hinter den Pilzen verschwommen abgebildet wird. Stellt man dazu die
    größte Blende(also kleinste Blendenzahl) ein oder gibt es dazu andre Tricks? Das würde mich brennend interessieren. Ich habe eine Digi mit
    Macrovoreinstellung-leider habe ich bisher immer auch den Hintergrund ziemlich deutlich auf den Bildern. Um die Betonung mehr auf das
    Objekt(unsere Pilze) zu lenken, wäre es optimaler, wenn ich den Hintergrund auch so verschwommen hinbekäme, wie im letzten Siegerbild des Novemberwettbewerbs. Auch Burkhard-unser Fotoegon-hat letzlich so schöne Birnenstäublinge in dieser Manier gepostet. Vielleicht könnt ihr mir helfen.:)


    Beste Grüße, Pilzmandl

    Der Giftpilz kann nichts dafür, daß er giftig ist-aber Du, wenn Du es nicht weißt!

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzmandl ()

  • Hi Pilzmandl,


    dass du im Makromodus auch den weiter entfernt liegenden Hintergrund scharf abgebildet bekommst verwundert mich doch schon sehr.
    Eigentlich ist der Makromodus genau das, was du brauchst, um einen unscharfen Hintergrund zu bekommen.
    Aber man kann das Problem natürlich auch genauer analysieren:


    In jedem Fall brauchst du eine möglichst "offene Blende", d. h. eine kleine Blendenzahl (2,0, 2,8) und der Hintergrund sollte schon etwas Distanz zum Fotoobjekt haben.


    Falls du hast, benutze die Zeitautomatik (AV) deiner Kamera und stelle eine kleine Blendenzahl ein - Versuch macht klug.;)


    Eine andere Möglichkeit ist, das Objekt aus einiger Distanz mit einem starken Tele zu fotografieren. Wenn du das Objekt fokussierst, ist der weiter entfernte Hintergrund mit Sicherheit unscharf.


    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

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  • Hallo und guten Abend Meinhard,


    Zitat

    In jedem Fall brauchst du eine möglichst "offene Blende", d. h. eine kleine Blendenzahl (2,0, 2,8) und der Hintergrund sollte schon etwas Distanz zum Fotoobjekt haben.


    da ja bekanntlich die Tiefenschärfe im Makrobereich nur sehr gering ist, schlägst du eine Blende von 2,0/2,8 vor. Wie willst du denn mit dieser Blendenzahl bei einem Pilzchen Tiefenschärfe reinkriegen??? Wenn ich von einem uns allen bekannten Steinpilz ausgehe, den ich bildfüllend knipsen möchte, reicht bei dieser Einstellung die Schärfe vom Hutrand (vorn) nicht mal bis zum Stiel.


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

  • Hi Uschi,


    aufgrund deines Kommentars habe ich mir meinen Text noch mal durchgelesen. Er ist leider missverständlich.


    Mein Hinweis auf eine "offene Blende" und/oder die Zeitautomatik wollte ich als Alternative zum Makromodus verstanden wissen, also im Zusammenhang mit einem "normalen" Programm- oder Funktionsmodus.


    Dass man "solche" Fotos nicht aus der Hand schießen kann, hatte ich (vielleicht auch fälschlicherweise) als bekannt vorausgesetzt.


    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

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  • Hallo und guten Abend Meinhard,


    Zitat

    Dass man "solche" Fotos nicht aus der Hand schießen kann, hatte ich (vielleicht auch fälschlicherweise) als bekannt vorausgesetzt.


    da muß ich dir widersprechen. Man kann sehr wohl bei geschlossener Blende (große Blendenzahl) –žsolch–œ Fotos machen. Es kommt halt darauf an wie die Lichtverhältnisse sind.


    Kleine Randbemerkung:
    All meine Pilzfotos, na ja nicht alle aber 99%, habe ich ohne Stativ/Körnerkissen gemacht!


    Eine gute Zeit
    Gelbfieber & Co

  • Hallo Pilzmandl,



    jetzt in Verbindung mit dem letzten Fotowettbewerb und auch mit den
    bisherigen Erfahrungen, die ich bei der Pilzfotographie gemacht habe, hätte ich eine dringende Frage;und zwar geht es um Folgendes: wie erreicht man bei diesen Nahaufnahmen, daß der Hintergrund knapp hinter den Pilzen verschwommen abgebildet wird.


    Das kannst Du leicht erreichen, wenn Du eine lange Brennweite benutzt. Ich weiß nicht, wie Deine Kamera in der Hinsicht ausgestattet ist: Zwei Bedingungen müssen erfüllt sein:


    1. Eine echtes Makroobjektiv (oder Makroeinstellung bei einer Kompakten oder Bridge-Kamera)
    2. Diese Kamera sollte im Makromodus eine lange Brennweite zulassen (also umgangssprachlich, der Zoom).


    Die Einstellung der Bende ist unabhängig. Sobald Du ein Makroojektiv mit langer Brennweite benutzt, "verschwindet" der Hintergrund ins Unscharfe.


    Grüßle
    Juergen

  • Hallo Pilzmandl,


    der Jürgen hat es schon auf den Punkt gebracht:


    Makroobjektiv, oder wie bei meiner Kompaktkamera eine Makrolinse, große Brennweite


    Das Foto vom Novemberwettbewerb wurde mit folgenden Exif-Daten gemacht:
    Blende:f/11
    Belichtungszeit:1/13 s
    Brennweite:47,3 mm
    ISO:100


    Der Hintergrund war auch relativ weit entfernt.


    Wie Du siehst sind die Moosköpfchen im Vordergrund scharf und ebenfalls die Pilzgruppe, während die Moosköpfchen im Hintergrund schon verschwimmen, obwohl sie noch relativ nah stehen. Alles was dann noch weiter entfernt ist verschwimmt ganz.


    LG
    Rita

  • Vielen Dank an alle, ich denke, ich werde die ganzen Dinge mal
    ausprobieren und so feststellen, womit ich das beste Egebnis erziele: große, also offene Blende(kleine Blendenzahl) und Makrobereich mit Zoombenutzung.Makrobereich mit Zoombenutzung habe ich eigentlich bewußt noch nie angewandt, sondern nur mit der automatischen Scharfeinstellung gearbeitet, wobei ich möglichst dicht an das Objekt herangegangen bin.Ich verstehe jetzt den neuen Vorschlag der Makrovoreinstellung plus Zoombenutzung so, daß man nicht so dicht an das Objekt herangeht, und mit dem Zoom dann das Bild näher heranholt.Ich verstehe vollkommen, daß dann die Tiefenschärfe(wie bei Benutzung eines Teleobjektivs)sehr gering wird,und dann das erreicht wird , was ich wollte: der Hintergrund wird unscharf! Bin mal gespannt, ob es klappt:rolleyes:!


    P.S.:Zur Frage, wie ich im Nahbereich fotographieren muß:Bei meiner Kamera gibt es zur Makrovoreinstellung einen Knopf, den ich drücken muß, wenn ich einem Objekt dichter als
    50 cm auf die Pelle rücke.Es gibt aber bei dieser Kamera(Canon Power shot G5)auch noch eine Vorsatzlinse für den Nahbereich als Zubehör.Diese besitze ich leider nicht.


    Beste Grüße, Pilzmandl

    Der Giftpilz kann nichts dafür, daß er giftig ist-aber Du, wenn Du es nicht weißt!

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  • Habe einen Test gemacht.Der Maßstab liegt in einem Winkel von 60Grad zur Bildunterkante.Es wurde in Spotmessung auf den Anfang des Maßstabes rechts scharf eingestellt(fokusiert). Die Aufnahmedaten:Aufnahmemodus AV,Blende 3,Belichtungszeit 1", ohne Blitz, Makrovoreinstellung eingeschaltet. Es wurde mit der Kamera soweit zurück gegangen wie möglich; und dann wurde das Objekt wieder mit dem Zoom herangeholt. Man sieht, daß ab 7cm die Unschärfe wirksam wird; da der Maßstab schräg liegt, ist die Unschärfe schon ab ca.5cm wirksam.Also:Makrovoreinstellung ein, Modus AV, größtmögliche Blende vorwählen, mit Kamera auf 'Abstand' gehen und mit Zoom das Objekt wieder heranholen; dann Spotfokusierung auf das Objekt oder kurz davor.Damit kann ich zunächst mal zufrieden sein. Natürlich muß ich das ganze erst mal in der Praxis ausprobieren. Vielleicht kann ich das Verfahren noch etwas verbessern oder ihr macht noch einen Verbesserungsvorschlag-denn so ganz zufrieden bin ich noch nicht: die Unschärfe könnte ruhig noch ein bischen stärker sein.


    LG Pilzmandl

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  • Hallo Pilzmandl,


    die Brennweite von Makroeinstellungen - gerade bei Kompaktkameras - ist oft begrenzt. Es gibt sogar Kameras (wie meine:-), die schaltet im Supermakromodus automatisch auf kleinste Brennweit um (Weitwinkel), ohne dass man da was machen kann. Da hilft dann eigentlich nur noch eine Vorsatzlinse. Aber aufgepasst! Es sollte mindestens ein 3-Linser sein und aus vergütetem Glas, sonst bekommt man Probleme mit Randverzerrungen und Spiegelungen. Ich benutze für meine extremen Makroaufnahmen dieses hier:


    SuperMacro
    Conversion Lens
    Raynox
    DCR-250


    Kann an verschiedene Filterdurchmesser adaptiert werden. Google einfach mal danach. Der Preis liegt so zwischen 30 und 40 Euro. Mit dieser Linse kann man dann im normalen Modus (sogar ohne Makroeinstellung) bei maximalem Zoom richtig "freigestellte" Makro-Objekte fotographieren.


    hier ein Beispiel


    attachment.php?aid=6989

  • Hallo Jürgen,


    ein sehr herzliches Dankeschön für deine detaillierten Vorschläge. Das mit der Vorsatzlinse ist wahrscheinlich das Beste. Dein Beispiel ist super!
    Werde erst einmal mit dem maximalen Zoombereich arbeiten und Erfahrungen sammeln. Einen Filtervorsatz besitze ich schon und damit
    ist die Option für eine Vorsatzlinse also offen-vielleicht dann im nächsten Jahr. Wünsche dir ein frohes Weihnachten.:)


    LG Horst

    Der Giftpilz kann nichts dafür, daß er giftig ist-aber Du, wenn Du es nicht weißt!

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